Weserburg Museum für moderne Kunst

Weserburg Museum für moderne Kunst
Weserburg - Museum für moderne Kunst - Nordostfassade
Weserburg - Museum für moderne Kunst - Südwestfassade
Sticker der Urban Art Ausstellung (Sammlung Reinking) an einer Ampel in Bremen

Die Weserburg, Bremens Museum für moderne Kunst – ist eines der größten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland.

Sie befindet sich in vier ehemaligen Speichergebäuden auf dem Teerhof am Westende des Stadtwerders in Bremen. Auf 6000 m² Ausstellungsfläche werden seit 1991 Werke der verschiedenen internationalen Kunstrichtungen seit den 1940 Jahren präsentiert. Die Gründung des Museums entstammt einer Idee, die sich aus einer 1982 gezeigten Ausstellung in der Gesellschaft für Aktuelle Kunst entwickelte, die sich ebenfalls im Gebäude der Weserburg befindet. Als hier der Sammler Onnasch die Werke des Künstlers Edvard Kienholz ausstellte (Edvard Kienholz. Roxy's und andere Arbeiten aus der Sammlung Onnasch), kam der Gedanke eines Sammlermuseums auf. Aus der Weserburg sollte ein Museum für zeitgenössische Kunst werden, in dem mehrere bedeutende Kunstsammler ihre Bestände (oder Teile davon) auszustellen bereit wären. 1989 wurde als Gründungsdirektor Thomas Deecke berufen, der beauftragt wurde, diese Idee zu realisieren. Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihm, rund zehn Sammler zu bewegen, ihre Bestände in der Weserburg zu präsentieren. Die Eröffnung der Weserburg, damals noch unter der Bezeichnung "Neues Museum Weserburg Bremen", erfolgte am 6. September 1991.

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Im Museum kann man nicht nur die Werke von Künstlern der Gegenwart, sondern zugleich ein nicht alltägliches Museumskonzept erleben. Erstmals in Europa wurde in Bremen die Idee eines Sammlermuseums nach dem Prinzip der Public Private Partnership zwischen der Stadt Bremen und den Sammlern umgesetzt. Aus mehreren bedeutenden europäischen Sammlungen wurden Schwerpunkte ausgewählt, die einen eindrucksvollen Einblick in die Kunst der unmittelbaren Gegenwart und jungen Vergangenheit geben. Die individuelle Kunstleidenschaft des Privatsammlers und der kunsthistorische Blick des Museums verbinden sich in der lebendigen Atmosphäre des Hauses. Jede der Sammlungen bewahrt ihren spezifischen Charakter, der nicht nur in der Wahl der Künstler und bildnerischen Vorstellungen, sondern auch in der Präsentation sichtbar wird.

Das Weserburg Museum konzipiert jährlich mehrere Ausstellungen. Die ständigen Sammlungen werden auf diese Weise in den Zusammenhang neuester Entwicklungen in der Kunst gestellt. Viele der Ausstellungen, die in der Weserburg konzipiert werden, gehen anschließend auf Tournee an weitere renommierte Ausstellungsorte, in Europa, bis nach Fernost oder Südamerika.

1999 erfolgte der Ankauf des Archive for Small Press & Communication (ASPC). Gleichzeitig wurde das Studienzentrum für Künstlerpublikationen gegründet, das neben dem ASPC weitere Archivbestände umfasst. Es betreut den größten internationalen Bestand an Künstlerpublikationen in Europa: Künstlerbücher, Multiples, Schallplatten und Plakate aller künstlerischen Strömungen seit den 60er Jahren, von Fluxus bis hin zur Computer-Kunst oder Stamp Art. Die Sammlung vermittelt ein globales Bild, sowohl der anerkannten als auch der alternativen Kunstszene – von Joseph Beuys bis Andy Warhol, von Roy Adzak bis Carlos Zerpa.

Forschungsverbund

Um die Sammlungen des Studienzentrums für Künstlerpublikationen wissenschaftlich zu erschließen, wurde ein Forschungsverbund gegründet. Dieser wird getragen von der Universität Bremen, der Jacobs University Bremen, der Forschungsstelle Osteuropa, der Hochschule für Künste Bremen sowie dem Studienzentrum für Künstlerpublikationen mit Sitz im Weserburg Museum.

Finanzen

Das Museum wird als Public-Private-Partnership betrieben. Die Stadt Bremen zahlt einen jährlichen Festbetrag von derzeit 1,2 Millionen Euro (Stand 2010), die weiteren Mittel werden privat aufgebracht. Zur langfristigen finanziellen Absicherung, aber auch, um das Museumskonzept als ein reines Sammlermuseum zu wahren, wurde 2010 beschlossen, die eigene Sammlung schrittweise aufzulösen. So wurde im November 2010 ein Gemälde aus Museumsbesitz, Gerhard Richters "Matrosen" (1966) versteigert (Erlös: 8,4 Mio. Euro). Ein weiteres Gemälde (Luciano I von Franz Gertsch) kommt 2011 in die Auktion. Ein anderes Konvolut von 51 Kunstwerken wurde von einem Förderer für einen 7-stelligen Betrag aus der Weserburg-Sammlung "herausgelöst" ging in den Bestand der Kunsthalle Bremen über. [1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rose-Maria Gropp: Museum Weserburg verliert Hauptwerk – Gerhard Richters „Matrosen“ gehen von Bord, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. September 2010
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