Nesenitz

Nesenitz
Nesenitz
Stadt Klötze
Koordinaten: 52° 39′ N, 11° 7′ O52.642511.116666666667Koordinaten: 52° 38′ 33″ N, 11° 7′ 0″ O
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 03909
Nesenitz (Sachsen-Anhalt)
Nesenitz
Nesenitz
Lage von Nesenitz in Sachsen-Anhalt

Nesenitz ist ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Dorf liegt nordwestlich von Klötze und ist heute in der Form eines Straßendorfs angelegt. Es untergliedert sich in einen südlichen Teil, das Oberdorf, und einen Nördlich, das Unterdorf. Die Bauweisen unterscheiden sich in den Dorfteilen. Während im Oberdorf die Gehöfte einzeln stehen, grenzen die Gehöfte im Unterdorf direkt aneinander.

Geschichte

Der Name ist slawischen Ursprungs und könnte übertragen Dorf in der Niederung oder im Wiesengrund bedeuten. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 7. August 1348. In dieser Urkunde überläßt Markgraf Ludwig von Wittelsbach Abgaben, unter anderem auch von Neselitz, der Familie von Schulenburg aus Beetzendorf. Die Schreibweise ist seit dem unverändert. Später tritt der Markgraf sämtliche Rechte an Nesenitz der Familie von Schulenburg ab. Aus einer Teilung der Schulenburgschen Güter im Jahr 1444 ergibt sich, dass zu diesem Zeitpunkt der Ort je zur Hälfte an die Familien von Kracke und von Flügge verpachtet war. Die Familie von Kracke war zumindest bis 1688 im Ort aktiv. Die Familie von Flügge gab ihr Afterlehen während des Dreißigjährigen Kriegs an die von Schulenburgs zurück. Die Einweihung der Dorfkirche Nesenitz erfolgte 1489[1]. Die zur Einweihung gepflanzte Linde stürzte im August 1956 bei einem Sturm um.

Das Schicksal des Ortes während des Dreißigjährigen Kriegs ist nicht geklärt. Es gibt Berichte über eine Zerstörung im Jahr 1637. Andere Berichte sprechen davon, dass der damals von Mooren umgebene Ort nicht betroffen war.

1806 hielten sich im Ort napoleonische Truppen auf. 1850 soll in der Gemarkung des Ortes der vorerst letzte Wolf der Region gesehen worden sein. Er wurde bis Wolfsburg gejagt und dort erlegt.

Die Anlage des Dorfes hat sich im Laufe des 19. Jahrhunderts deutlich verändert. Ursprünglich erstreckte sich Nesenitz nur nördlich der Kirche in Form eines Hufeisens als slawisches Rundlingsdorf. Aufgrund der dort ungünstigen feuchten Bodenverhältnisse verlagerten die Bauern im 19. Jahrhundert nach und nach ihre Höfe in den Bereich südlich der Kirche. Es entstand das noch heute bestehende Erscheinungsbild eines Straßendorfs.

1910 zählte Nesenitz 111 Einwohner, 1933 99 und 1939 97 Einwohner. Bis 1972 blieb Nesenitz eine selbständige Gemeinde im Kreis Klötze und wurde dann am 1. Januar 1973 nach Klötze eingemeindet.[2]

Bauwerke und Denkmäler

Großsteingrab östlich des Dorfes

Östlich des Dorfes befindet sich mit dem Großsteingrab Nesenitz eine prähistorische Grabanlage. Bemerkenswert ist die im Ort befindliche Dorfkirche Nesenitz, die zu den sogenannten verkehrten Kirchen der Altmark gehört, da sich der Kirchturm auf der falschen, nämlich östlichen Seite befindet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Cremer, Dehio, Sachsen-Anhalt I, 2002, Seite 653
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

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