Chemnitz-Bernsdorf

Chemnitz-Bernsdorf
Wappen von Bernsdorf
Wappen von Chemnitz

Bernsdorf
Stadtteil und Statistischer Stadtteil Nr. 42 von Chemnitz

Lage des statistischen Stadtteils Bernsdorf in Chemnitz
Koordinaten 50° 49′ 0″ N, 12° 56′ 30″ O50.81666666666712.941666666667Koordinaten: 50° 49′ 0″ N, 12° 56′ 30″ O.
Fläche 5,9 km²
Einwohner 12.859 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 2179 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1907
Postleitzahl 09120, 09125, 09126
Vorwahl 0371
Verkehrsanbindung
Bundesstraße Bundesstraße 174 number.svg
Straßenbahn 2

Bernsdorf ist seit dem 1. April 1907 ein Stadtteil im Südosten von Chemnitz. Abwechslungsreiche Architektur prägt diesen innenstadtnahen Stadtteil mit über 600-jähriger Geschichte. Begrenzt wird der Stadtteil durch Bahnstrecken im Norden und Westen sowie im Osten durch die B 174. Angrenzend befinden sich die Stadtteile Zentrum, Lutherviertel, Gablenz, Reichenhain und Altchemnitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das alte Klosterdorf wurde erstmals 1402 als „Beroldisdorf“ (Dorf eines Berold) urkundlich erwähnt. Eine weitere Nennung datiert auf das Jahr 1504 („Bernstorff“). Anfangs reichte der Bernsdorfer Flur fast bis an die Stadtmauern der Stadt Chemnitz, doch wurde der größte Teil Bernsdorfs 1402 vom Chemnitzer Kloster an den Rat der Stadt Chemnitz verkauft. Auf diesem Gelände entstand der Städtische Friedhof, später „(Alter) Johannisfriedhof“, heute „Park der Opfer des Faschismus“ genannt. Wie alle Klosterdörfer kam auch Bernsdorf, als das kleinste Klosterdorf (mit nur 148 ha), 1548 an das Amt Chemnitz.

Ende des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich die Einwohnerzahl Bernsdorfs durch den Zuzug von Chemnitzer Arbeitern, die in der nahen Stadt in Fabriken arbeiteten. Es entstanden ab 1928 Wohnsiedlungen (u. a. an der Wartburgstraße, sowie 1930 der Robert-Straube-Hof an der Augsburger Straße) sowie Fabriken und Kleingartenanlagen, wodurch die ursprüngliche bäuerliche Bebauung fast vollständig verschwand.

Seit 1874 entstand an der Reichenhainer Straße der neue Städtische Friedhof, als der Johannisfriedhof an der Zschopauer Straße zu klein wurde. Seinen heutigen Umfang erreichte der Friedhof im Jahr 1922.

Des Weiteren entstanden nach der Eingemeindung nach Chemnitz zahlreiche kulturelle und sportliche Einrichtungen. So wurde 1910 die Bernsdorfer Schule und der Südbahnhof eingeweiht, 1925 das Sommerbad (als „Wikingbad“) an der Bernsdorfer Straße sowie 1938 die Großkampfbahn (auch „Südkampfbahn“, im heutigen Sportforum) an der Reichenhainer Straße eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1950 die Radrennbahn im heutigen Sportforum eingeweiht. Im Jahr 1969 wurde das Hallenbad eröffnet.

Massive Luftangriffe im Jahr 1945 führten, vor allem in Innenstadtnähe, zu großen Zerstörungen in Bernsdorf. Während viele Baulücken bis heute bestehen, wurden in den 1950er Jahren hier teilweise moderne Wohnanlagen errichtet, ein Beispiel hierfür ist die Kleinsiedlung Bernsdorfer Plan. Sie liegt neben dem „Robert-Straube-Hof“ und hat eine grüne und ruhige Lage ohne störenden Durchgangsverkehr. Die insgesamt elf dreigeschossigen Wohnhäuser mit Satteldach zeigen, dass es auch in der DDR attraktive Wohnensembles gab.

Nach der Grundsteinlegung für das „Institut für Mechanik der Akademie der Wissenschaften der DDR“ an der Reichenhainer Straße im Jahr 1985 entwickelte sich Bernsdorf zu einem Universitätsstandort. 1986 erhielt die Technische Hochschule den Status einer Technischen Universität. Mit dem Bau des neuen Hörsaalgebäudes an der Reichenhainer Straße wurde 1997 begonnen.

Studentenviertel

Heute ist dieser Stadtteil von Chemnitz das Zentrum des studentischen Lebens der sächsischen Industriestadt. In zentraler Lage befindet sich die Technische Universität Chemnitz, die mit fast 11.000 Studenten drittgrößte sächsische Hochschule. Der Campus verfügt mit Mensa, Kino, Studentenclubs, Kneipen und Sporteinrichtungen sowie dem nahe gelegenen Szenetreff Südbahnhof über ein komplettes und kostengünstiges Freizeitangebot. Das dichte infrastrukturelle Netz mit allen Versorgungseinrichtungen und die günstige Nahverkehrsanbindung gehören zu den weiteren Vorzügen im Viertel. Noch ist Chemnitz keine typische Studentenstadt, jedoch ist gerade Bernsdorf mit seiner wachsenden Zahl an Kneipen auf dem besten Wege, sich zu einem Szeneviertel zu entwickeln. Die teils gründerzeitliche, teils offene Bebauung bietet Akademikern in unmittelbarer Campusnähe kostengünstige und individuelle Wohnmöglichkeiten. Mit der Ansiedlung des neuen „Technologieparks“ werden zudem ideale Voraussetzungen für junge Existenzgründer im Stadtteil geschaffen.

Wichtige Einrichtungen

  • Größter Teil der Einrichtungen der Technischen Universität Chemnitz (Hörsäle, Seminarräume, Institute, Teilbibliotheken, Neue Mensa, Internate, Sportstätten, etc.)
  • Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik
  • Sportforum (Hauptstadion – Zuschauerkapazität: 18.500 Plätze; Leichtathletik- /Mehrzweckhalle – Zuschauerkapazität: 1.450 Plätze; Radrennbahn – Zuschauerkapazität: 15.000 Plätze; drei Rasenplätze, zwei Hartplätze, Kunstrasenplatz; eine 50-Meter-Schwimmhalle; Boxer-/Ringerhalle; zwei Kunstturnhallen; Spielhalle; Judohalle)
  • Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium
  • Freibad am Bernsbach sowie Hallenbad an der Bernsdorfer Straße
  • Städtischer Friedhof mit Krematorium

Weblinks

 Commons: Chemnitz-Bernsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bernsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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