Wolfram Nahrath

Wolfram Nahrath

Wolfram Nahrath (* 1962) ist ein deutscher Rechtsanwalt. Er war bis zu ihrem Verbot 1994[1] Vorsitzender der Wiking-Jugend und ist danach für die Heimattreue Deutsche Jugend tätig sowie Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD).

Leben

Er studierte Rechtswissenschaft und leistete in Berlin sein Referendariat ab.[2] Der studierte Jurist, der in Berlin eine Anwaltskanzlei führt, war als Vorsitzender der Wiking-Jugend Nachfolger seines Vaters Wolfgang Nahrath und seines Großvaters Raoul Nahrath. In der NPD wurde er im Jahr 2000 zum Vorsitzenden des Bundesschiedsgerichts gewählt. Vor dem Freundeskreis Ulrich von Hutten forderte Wolfram Nahrath „eine Ehrenerklärung für den deutschen Soldaten, die als Fanal für die ganze Welt das lügenhafte Bild von den angeblichen Verbrechen der Deutschen Wehrmacht zum Einsturz bringen würde“.[3] Tätig war Nahrath auch für die Gemeinschaft Deutscher Frauen, die Notgemeinschaft für Volkstum und Kultur und die Berliner Kulturgemeinschaft Preußen. Er sprach bei einer sogenannten „Reichsgründungsfeier“ des brandenburger Landesverbandes der NPD am 19. Januar 2002.[4]

2000 verteidigte er vor dem Landgericht Cottbus einen der wegen der Hetzjagd in Guben angeklagten Neonazis.[5] 2006 verteidigte Nahrath den Bandleader der rechtsextremen verbotenen Skinhead-Musikgruppe Race War vor dem Stuttgarter Landgericht gegen den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Er trat 2009 bei der Beerdigung Jürgen Riegers als Redner auf.[6] Im November 2010 wurde bekannt, dass er den britischen Bischof der Piusbruderschaft Richard Williamson gegen den drohenden Ausschluss aus der Priestervereinigung anwaltlich vertreten sollte.[7][8] Offenbar hat Williamson sich auf Druck der Bruderschaft wieder von ihm getrennt.[9]

Die Geburt seiner Kinder gab Nahrath in der von Jürgen Rieger herausgegebenen Nordischen Zeitung bekannt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Rechtsextremismus – Ins Aus marschiert“
  2. Ein unauffälliger Typ - man muß fast sagen: nett, Berliner Zeitung vom 23. November 1994.
  3. http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext
  4. Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2002, S. 103
  5. Jürgen Dahlkamp; Carsten Holm; Irina Repke, Furchtbare Advokaten, Der Spiegel, Heft 47/2000 vom 20. November 2000.
  6. Verfassungsschutz Niedersachsen, Trauermarsch für Jürgen Rieger
  7. „Bischof Williamson engagiert Neonazi-Anwalt“
  8. „NPD-Anwalt – Piusbruder Williamson droht Ausschluss aus Glaubensgemeinschaft“
  9. „Williamson wendet Ordens-Ausschluss ab“

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