Mord (England und Wales)

Mord (England und Wales)

Im Strafrecht von England und Wales ist Mord (engl. murder) das schwerwiegendste aller Tötungsdelikte. Der Mordtatbestand ist nicht durch statute law definiert, sondern eine common law offence, d.h. ein Straftatbestand der nur durch Richterrecht besteht. Bis 1965 wurde Mord mit der Todesstrafe bestraft, heute ist zwingend die lebenslange Freiheitsstrafe bei Mord zu verhängen, weshalb in der Praxis oftmals wegen des Straftatbestandes voluntary manslaughter angeklagt wird, der dem Richter größere Freiheit bei der Strafzumessung gibt.

Inhaltsverzeichnis

Actus Reus

Als actus reus von murder genügt jede Verursachung des Todes eines anderen Menschen. Als andere Person gilt hierbei auch jedes Kind, das lebendig geboren wird, jedoch nicht ein Fötus (vgl. A-G’s Reference (No. 3 of 1994) (1997)).

Year and a day rule

Hauptartikel: Year and a day rule

Mens Rea

Die mens rea von murder besteht darin, dass der Täter mit „malice aforethought“ getötet haben muss. Mit malice aforethought ist nicht nur Vorsatz zur Tötung umfasst, sondern bereits der Vorsatz zu Grievous bodily harm (Abk. GBH) (vgl. R v Vickers (1957)).

Reform

Der Draft Criminal Code, ein Kodifizierungsvorschlag der Law Commission von 1989, hat folgende Definition von murder vorgeschlagen:

“(1) A person is guilty of murder if he causes the death of another–
(a) intending to cause death
(b) intending to cause serious personal harm and being aware tha he may cause death,
unless section 56 (diminshed responsibility), 58 (provocation), 59 (use of excessive force) or 64 (infanticide) applies. ”

Draft Criminal Code 1989 : Clause 54

Literatur

  • Nicola Padfield: Criminal law. 7. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0199582044, S. 184–187.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Mord – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Mord – Zitate
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