Cheerleader

Cheerleader
Dallas Cowboys Cheerleader an Bord des Flugzeugträgers USS Harry S Truman (CVN 75)

Cheerleading (von engl.: cheer – Beifall und to lead – führen, also sinngemäß (das Publikum) zum Beifall führen) ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Die eigentliche Aufgabe der Cheerleader war es, bei sportlichen Veranstaltungen und Wettkämpfen die eigene Sportmannschaft anzufeuern und das Publikum zu animieren. Typische Sportarten, bei denen Cheerleader auftreten, sind American Football und Basketball. Doch auch im Fußball und Handball und sogar Eishockey wächst die Zahl der Cheerleadergruppen (Squads). Inzwischen werden Cheerleader auch in anderen Sportarten immer häufiger gesehen.

Insbesondere im Winterhalbjahr finden Cheerleader-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene für die organisierten Squads statt. Nach festem Regelwerk müssen die Squads innerhalb einer ca. 3-minütigen "Routine" (Auftritt) bestimmte Pflichtelemente darbieten, die dann von Punktrichtern je nach Schwierigkeitsgrad und Sicherheit bewertet werden. Die meisten Squads arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen darin inzwischen ihre Hauptaufgabe.

Hamburg Blue Angels 2006

Ursprung

Die ersten Cheerleader-Teams kamen aus den USA, wo es 1898 an der University of Minnesota mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum begann. Dort waren ausschließlich Männer als Cheerleader zu finden. Erst im Laufe der Zeit entwickelte es sich, dass auch Frauen zugelassen wurden. Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Es gibt zur Zeit ca. 400 deutsche Cheerleader-Teams. Erstes bekanntes Cheerleader-Team in Deutschland waren die Cheerleader der Düsseldorf Panther.

In Deutschland wird der Cheerleading-Sport, unabhängig davon für welche Sportart gecheert wird, über die Cheerleadervereinigung Deutschland innerhalb des American Football Verband Deutschland organisiert. Europäische Wettbewerbe werden von der European Cheerleading Association durchgeführt, der Weltverband ist die International Federation of Cheerleading (IFC). Seit 2007 gibt es neben dem AFVD (Mitglied im DOSB) einen weiteren Verband mit Alleinvertretungsanspruch, da der Cheerleader- und Cheerdance Verband Deutschland CCVD als alternativer Verband gegründet wurde.

Alterseinteilung

Innerhalb des Cheerleading gibt es drei Alterseinteilungen:

  • Peewees: CVD 11 Jahre und jünger / CCVD 12 Jahre und jünger
  • Juniors: CVD 11 bis 16 Jahre / CCVD 11 bis 18 Jahre
  • Seniors: CVD ab 17 Jahre / CCVD ab 15 Jahre.

(wobei an Meisterschaften der CVD die 20% Regel gilt. D.h., dass 20% der Teilnehmer in einem Team, noch ein Jahr länger als vorgesehen in ihrer Altersklasse starten dürfen oder auch schon ein Jahr eher 'hoch rücken' dürfen → Ausnahme-Regel)

Altersangaben wurde im neuen Regelwerk 2007/2008 angehoben.

Kategorien

In den Altersklassen der Peewee, Juniors und Seniors werden bei offiziellen Meisterschaften der Cheerleadervereinigung Deutschlands (CVD) folgende Kategorien unterschieden:

  • Peewee Cheer (Eine Gruppe aus mind. 8 max. 25 Mädchen & Jungen, es wird gecheert, gestuntet und getumbelt)
  • Junior All-Girl Cheer (Das antretende Team besteht aus 8 bis 25 Mädchen, es wird gecheert, gestuntet und getumbelt)
  • Junior Coed Cheer (Mindestens ein Mitglied des Teams ist männlich, bis zu 25 Mitglieder, ansonsten wie All Girl)
  • Junior Dance (Hierbei werden keine Stunts oder Chants gezeigt sondern ausschließlich Dance-Elemente)
  • Senior All-Girl Cheer
  • Senior Coed Cheer
  • Senior Dance
  • Group Stunt (Eine Gruppe aus fünf weiblichen Cheerleadern, die eine Minute lang ohne Pause stuntet)
  • Coed Group Stunt (eine Gruppe bestehend aus fünf Cheerleadern, davon mindestens einem weiblichen und bis zu vier männlichen Personen, die eine Minute lang ohne Pause stuntet)
  • Partnerstunt (Ein männlicher und ein weiblicher Cheerleader stunten eine Minute lang ohne Pause)

Bei Meisterschaften, die vom Cheerleading- und Cheerdance-Verband Deutschland (CCVD) ausgerichtet werden, sind die Dance-Kategorien nochmals unterteilt in Jazz, HipHop und Pom-Dance, außerdem wird Dance auch im Peewee-Bereich angeboten. Bei offenen Meisterschaften wie den GermanCheerMasters oder dem Elite Beach Cup werden oft weitere Kategorien angeboten, wie z. B. Individual, Double Synchro Dance oder Hardest Group Stunt.

Cheerleadingelemente

Motions

Motions sind bestimmte Armbewegungen, die für Spannung und Stärke der Cheerleader entscheidend sind. Diese finden Anwendung in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen. Einige Motions sind: high V, low V, T, half T, K, L, clap, clasp ...

Chants

Unter einem Chant versteht man einen Sprechgesang mit passender mimischer und gestischer Unterstreichung der Aussagen. Chants können während des gesamten Spiels spontan vom Cheerleader-Team als Anfeuerung eingesetzt werden. Sie werden meistens dreimal wiederholt.

Cheers

Cheers sind, ähnlich wie Chants, Kombinationen aus Worten und Bewegungen, dauern allerdings länger. Sie werden nur während der offiziellen Spielunterbrechung und nach dem Spiel dargeboten. Sie werden nicht wiederholt.

Stunts

Ein Stunt bezeichnet eine "Hebefigur", die aus mindestens zwei Personen besteht. Die Zahl kann auf bis zu fünf beteiligte Personen ansteigen. Die Gruppe wird dann als "Stuntgroup" bezeichnet.

Setzt man mehrere Stunts zu einem größeren Gesamtbild zusammen, bezeichnet man dies als Pyramide. Die Anzahl der beteiligten Personen ist hier unbegrenzt. Pyramiden können bis zu vier Körperlängen hoch gebaut werden. Die "Säulen" der Pyramide bzw. des Stunts bilden die Bases, die die anderen Personen hochheben. Die oberen Personen heißen "Top" oder "Flyer". Sollte die Pyramide drei oder mehr Körperlängen betragen, werden die "mittleren Personen" als "Middle Layer", bezeichnet.

Es gibt hierbei auch eine Kategorie namens "CoEd Group Stunt", in der auch Männer stunten. In der Kategorie "Partner Stunt" treten ein Mann und eine Frau zusammen auf.

Bei einem Liberty steht der Flyer auf einem Bein, und kann Figuren wie z.B. einen Scorpion ziehen.

Basket Toss

Wird ein Flyer hoch in die Luft geworfen, und macht dort eine bestimmte Bewegung (vergleichbar mit Jumps), so nennt man dies Basket Toss, oder kurz Basket. Die Bases bzw. Tosser umschließen hierbei ihre Handgelenke so, dass sich eine Art "Korb" bildet. Der Flyer steigt mit seinen Füßen hinein und wird hoch in die Luft geworfen. An einem Basket Toss sind 4 bis 5 Leute beteiligt; Bewegungen sind Salto, Toe-Touch, Pike und andere.

Jumps

Jumps, auf Deutsch Sprünge, können in Cheers, aber auch in Tänze eingebaut werden. Sie sollen Freude zum Ausdruck bringen und werden deshalb auch oft ausgeführt, wenn die Mannschaft punktet. Es gibt Sprünge wie den Toetouch, bei dem man versucht, die Zehen (engl. Toe) über die Hände zu halten. Die Beine befinden sich beim Sprung vor dem Körper. Andere Sprünge sind: Toe Touch, Pike, Tuck, Double Nine, Spread Eagle, Herkey (auch Hurdler genannt), Around the World... Jumps sind besondere Sprünge, die je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliches Training erfordern und mit denen auf Meisterschaften unterschiedliche Punktzahlen erreicht werden können.

Dance

Die Magic Paws Cheerleader beim Dance

Dance, auf Deutsch Tanz, ist ein wichtiger Bestandteil des Cheerleadings. In vielen Cheerleader-Teams haben sich bereits spezielle Dance-Teams herausgebildet, die sich ausschließlich dem Tanzen widmen. Auf Meisterschaften treten diese Teams in einer eigenen Kategorie an.

Spotter

Spotter sind Personen, die einen Stunt absichern. Sie können sowohl aus dem auftretenden Team kommen (intern) oder zusätzliche Personen sein die ansonsten nicht am Programm teilnehmen (extern). Externe Spotter dürfen im Gegensatz zu internen Spottern nicht aktiv eingreifen oder einen Beitrag zum Auftritt leisten. Die Hauptaufgabe des Spotters besteht darin, beim Zusammenbruch einer Pyramide fallende Cheerleader aufzufangen bzw. den Sturz abzuschwächen um Verletzungen zu vermeiden.

Tumbling

Unter Tumbling versteht man alle Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel Handstand, Flickflack, Salto, Schraube oder Rad, Radwende, Handstandüberschlag ... Diese können ebenfalls während der gesamten Choreographie gezeigt werden. Oft turnen Tumbler, während der Rest des Teams eine Pyramide aufbaut. Manche Teams sind wiederum so gut dass alle Teammitglieder tumbeln können.

Props (Requisiten)

Props werden die Hilfsmittel genannt, die die Cheerleader während ihrer Performance benutzen können. Am bekanntesten sind die so genannten Pompons, die im Volksmund oft als "Puschel" bezeichnet werden. Auch Fahnen, Schilder, Pappmegaphone und viele andere Props können in einer Cheerleading-Darbietung zu sehen sein.

Weblinks


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