Mooihoekit

Mooihoekit
Mooihoekit
Andere Namen
  • IMA 1971-019
Chemische Formel Cu9Fe9S16
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.10 (8. Aufl. II/C.04-10) (nach Strunz)
02.09.08.03 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse \bar{4}2m
Farbe hellgelb
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 4[1]
Dichte (g/cm3) 4,36
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Mooihoekit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu9Fe9S16 und bildet sebis zu 1 mm große hellgelbe Körner, die mit Haycockit verwachsen sind.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1972 von Louis J. Cabri und Sydney R. Hall beschrieben. Gefunden wurde das Typmaterial schon 1929 von E. Sampson auf der Mooihoek Farm bei Lydenburg im östlichen Bushveld-Komplex in Südafrika. Sie benannten es nach dem Fundort.[2]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Mooihoekit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Haycockit, Isocubanit, Putoranit, Orickit, Talnakhit und Wilhelmramsayit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Mooihoekit mt Chalkopyrit, Eskebornit, Haycockit, Laforêtit, Lenait, Putoranit, Gallit, Roquesit und Talnakhit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Haycockit und Talnakhit eine Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]

Bildung und Fundorte

Mooihoekit bildet sich in massiven Sulfiden in Dunit oder Troctolit. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Haycockit, Magnetit, [Troilit], Kupfer-Pentlandit, Mackinawit, Sphalerit und Moncheit oder Haycockit, Kupfer, Troilit, Pentlandit, Cubanit und Magnetit.

Es sind insgesamt 13 Fundorte des Minerals bekannt. Neben der Typlokalität und weiteren Orten in Südafrika fand man Mooihoekit unter anderem in Laurion in Griechenland, Balaghat in Indien, Berceto in Italien, Suwałki in Polen, Norilsk in Russland sowie Duluth (Minnesota) und Stillwater (Montana) in den Vereinigten Staaten.[1]

Kristallstruktur

Mooihoekit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P\bar{4}2m mit den Gitterparametern a = 10,585 Å und c = 5,383 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Mooihoekite bei mindat.org (engl.)
  2. Louis J. Cabri, Sydney R. Hall: Mooihoekite and haycockite, two new copper-iron sulfides, and their relationship to chalcopyrite and talnakhite. In: American Mineralogist. 1972, 57, S. 689-708 (Volltext pdf).
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com

Literatur

  • Mooihoekit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  • Louis J. Cabri, Sydney R. Hall: Mooihoekite and haycockite, two new copper-iron sulfides, and their relationship to chalcopyrite and talnakhite. In: American Mineralogist. 1972, 57, S. 689-708 (Volltext pdf)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Haycockit — Andere Namen IMA 1971 028 Chemische Formel Cu4Fe5S8 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.10 (8. Aufl. II/C.04 20) (nach Strunz) 02.09.08.02 (nach Dana) Kristallsystem orthorhombisch …   Deutsch Wikipedia

  • Putoranit — Andere Namen IMA 1979 054 Chemische Formel Cu16 18(Fe,Ni)18 19S32 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.10 (8. Aufl. II/C.04 30) (nach Strunz) 02.09.07.01 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

  • Cabriit — Chemische Formel Pd2SnCu Mineralklasse Elemente Metalle und intermetallische Legierungen 1.AG.20 (8. Aufl. I/A.17 20) (nach Strunz) 01.02.08.01 (nach Dana) Kristallsystem orthorhombisch Kristallklasse mmm …   Deutsch Wikipedia

  • Talnakhit — Andere Namen IMA 1967 014 Chemische Formel Cu9(Fe,Ni)8S16 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.10 (8. Aufl. II/C.04 40) (nach Strunz) 02.09.08.01 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

  • Chalkopyrit — (Buntkupfer, Kupferkies) buntfarbig angelaufene Chalkopyrit Kristallstufe aus der Grube Georg, Westerwald Chemische Formel CuFeS2 Mineralklasse …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Eskebornit — Chemische Formel CuFeSe2 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.10 (8. Aufl. II/C.03 20) (nach Strunz) 02.09.01.02 (nach Dana) Kristallsystem tetragonal Kristallklasse …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”