Monstranz (St. Peter und Paul, Ratingen)

Monstranz (St. Peter und Paul, Ratingen)
Rheinische Turmmonstranz der Kirche St. Peter und Paul in Ratingen.

Die Monstranz der Kirche St. Peter und Paul in Ratingen ist „die bedeutendeste des 14. Jh. am ganzen Rhein“.[1] Die rheinische Turmmonstranz wurde im Jahre 1394 geschaffen, ist 89 cm hoch und besteht aus vergoldetem Silber. Sie war das Geschenk des Dompropstes Bruno, der im Jahre 1394 Pfarrer in Ratingen gewesen war. Stilistisch ist sie mit der Gerresheimer Monstranz verwandt, die dem selben Meister Cois Eleia (?) zugeschrieben wird.

Den Mittelteil der Monstranz bildet ein Kristallzylinder, flankiert von vier Strebewerken mit an ihn angelehnten Bögen, unter denen sich jeweils ein junger Mann mit Passionsinstrumenten befindet. Nach außen ist jeweils ein Posaunenspieler zu sehen. In den Türmchen befinden sich zweimal ein König und zweimal eine königliche Jungfrau.

Der obere Teil wird von einem vierstufigen Aufsatz gebildet. So ruht auf dem mittleren Teil eine Kristallkuppel, um die zwölf Apostel mit ihren Symbolen stehen. Diese wird mit einem mit Gitterwerk abgeschlossenen Baldachin geschmückt. Darauf ruhen vier Pfeiler, geschmückt mit jeweils einem Musikanten. An den vier Seiten des ersten Geschosses sind die Figuren von S. Gereon, S. Katharina, S. Petrus, S. Helena zu sehen. Sie stehen unter vorgekragten, reich verzierten Baldachinen.

Auf dem Fuß befindet sich die Inschrift: BID VOR DEN PRIESTER DE DIT CLEYNOYT AL UP BEREYT GEGEVEN HEET DESER SYNRE KYRKEN TO RATINGHEN TER EREN DES HEYLEN SACRAMENTZ ANNO DOMIN MCCCXCIII.

Paul Clemen beschreibt in Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf.[1]

„Der hohe sechsseitige Fuss ist am Rande à jour mit grossen runden Öffnunen durchbrochen, jedes der sechs Blätter dreimal ausgeschweift und mit drei aufgestifteten Silberrosetten. Der meisterhaft gearbeite sechsseitige Aufsatz zeigt in den durch Streben getrennten Fensteröffnungen unter Zinnen je eine Halbfigur eines musizierenden Jünglings. Der Schaft lädt zu einem runden Knauf mit vier Pasten aus, die mit (erneuten) Glasfüssen verziert sind, um den Knauf ein Silberband. Der Klechfuss des Krystallcylinders ist mit verschnittenem Laubwerk verziert, zur Seite des Cylinders vier reiche Strebesysteme mit an ihn angelehnten Bögen, unter denen je ein gelockter Jüngling mit den Passionsinstrumenten steht. Nach aussen je ein posaunenblasender Jüngling. In den Türmchen zweimal ein König, zweimal eine königliche Jungfrau. Die Krönung erhebt sich in vier Stockwerken. Über dem mit Gitterwerk abgeschlossenen Baldachin stehen im Kreise um die Krystallkupppel die zwölf Apostel mit ihren Symbolen. An den vier Pfeilern des Aufsatzes wieder je ein musizierender Jüngling. An den vier Seiten des ersten Geschosses die Figuren von S. Gereon, S. Katharina, S. Petrus, S. Helena unter vorgekragten, auf das reichste verzierten Baldachinen. Der in der reichsten Architekturgliederung sich erhebende Aufsatz schliesst mit einem (erneuten) Kurzifix ab.“

Einzelnachweise

  1. a b Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Dritter Band. I. Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz. Düsseldorf 1894, S. 159.

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