Missionsstationen am Fuße des Popocatépetl

Missionsstationen am Fuße des Popocatépetl

Die Missionsstationen am Fuße des Popocatépetl gehören zu den Spanischen Missionen, mit deren Hilfe die Spanier seit dem 16. Jahrhundert, die Azteken und andere indigene Gruppen zum christlichen Glauben zu bekehren suchten. Im Gebiet des Vulkans Popocatépetl in Zentralmexiko errichteten Brüder der Franziskaner (OFM), der Dominikaner und der Augustiner religiöse Zentren. Vierzehn von ihnen wurden unter dem offiziellen Namen Earliest 16th century monasteries on the slopes of Popocatépetl (wörtlich: „Früheste Klöster des 16. Jh an den Hängen des Popcatépetl“) im Jahr 1994 in die Liste der Weltkulturerbschaften Mexikos aufgenommen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Missionsstationen

Auf Empfehlung von Hernán Cortés war eines der wichtigsten Mittel, mit dem die Spanier ihren Einfluss in den eroberten Gebieten zu vergrößern suchten, die Errichtung von Missionsstationen zur Verbreitung des katholischen Glaubens.

Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Klöster errichtet, zuerst von Franziskanern, dann von Dominikanern und Augustinern. Vierzehn dieser Klöster in einem Umkreis von mehr als 60 Kilometer um den Vulkan sind 1994 zum Weltkulturerbe erklärt worden: im Bundesstaat Morelos: Atlatlauhcan, Cuernavaca, Hueyapan, Tetela del Volcán, Yautepec, Ocuituco, Tepoztlan, Tlayacapan, Totolapan, Yecapixtla und Zacualpan de Amilpas. Im Bundesstaat Puebla sind es die Klöster von Calpan, Huejotzingo und Tochimilco.[2] Neben diesen sind aber noch viele weitere Klöster in demselben Raum gleich bedeutend (z. B. die Franziskaner-Klöster in Atlixco und Huaquechula im Staat Puebla, oder Chalco im Estado de México).

Diese Klöster sind eindrückliche Zeugen ihrer Zeit. Mit ihrer viereckigen Bauweise und ihrer imposanten Höhe überblickten sie die Siedlungen der Menschen in der Umgebung. Die zusätzlichen starken Mauern, die sie umgeben, lassen sie noch deutlicher als eine Art Burgen erscheinen.

Huejotzingo

Hauptartikel: Huejotzingo
Portal des ehemaligen Konvents von Huejotzingo

Eine der schönsten franziskanischen Konvente der Region befindet sich in Huejotzingo im Bundesstaat Puebla auf 2.100 Meter über Meer. Dieser Konvent wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Erste Franziskanermissionare gründeten 1524 das erste Kloster in Huejotzingo. Die ersten Bauten an der Stelle des heutigen Konvents lassen sich für 1545 nachweisen.

Die Kirche des Konvents gleicht einer Festung, insbesondere aufgrund ihrer Höhe und ihrer nüchternen Fassade. Die einschiffige Kirche enthält deutliche Merkmale der Gotik, besonders im Chorraum und in der Apsis. Das Altarretabel wurde in platereskem Stil ausgestattet und mit Skulpturen und Bildern vom flämischen Maler Simon Pereyns verziert. Fragmente von Wandmalereien sind auf einer Seitenwand noch zu erkennen. Auch die Kanzel und die Orgel aus dem 17. Jahrhundert sind eindrücklich.

Außerhalb der Kirche befindet sich ein Atrium, an dessen Wänden noch verschiedene Gravuren und Wappen an die Eroberer erinnern. Vom umgebenden Kreuzgang aus findet man die Zugänge zum Refektorium, zur Küche und zur Sakristei.

Weitere Kirchengebäude in der Region

  • In Tepoztlán, dem Hauptort des Bundesstaates Morelos befindet sich ein ehemaliger Dominikanerkonvent. Das Gebäude, das zwischen 1559 und 1588 errichtet wurde und der Jungfrau Maria geweiht ist, gleicht einer Festung.
  • In Tochimilco, einem Ort im Bundesstaat Puebla findet sich eine Kirche, die zu einem franziskanischen Konvent aus dem sechzehnten Jahrhundert gehörte. Die Fassade wurde im Baustil der Renaissance errichtet.

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei der UNESCO
  2. Vollständige Liste der Orte, auf der offiziellen Liste fehlt aus nicht erfindlichen Gründen Hueyapan.

Weblinks

 Commons: Monasteries on the slopes of Popocatépetl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
17.4833-92.0497

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  • Huejotzingo — 19.158447222222 98.4064888888892260 Koordinaten: 19° 10′ N, 98° 24′ W …   Deutsch Wikipedia

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