Ministerium für Volksbildung

Ministerium für Volksbildung

Das Ministerium für Volksbildung der DDR (1989/1990 Ministerium für Bildung und Jugend) war die höchste Verwaltungsstelle der Schulverwaltung, Jugendfürsorge und Aufsichtsbehörde für ihr unterstellte Einrichtungen wie die Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR oder den Verlag "Volk und Wissen". Als solches spielte es eine zentrale Rolle im Bildungssystem der DDR.

Blick vom Reichstag auf das Ministerium für Volksbildung

Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Aufgaben

Im Jahr 1950 wurde das Ministerium als Nachfolgebehörde der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung gegründet. Es war zuständig für die Organisation der Volksbildung. Dazu gehörten die Vorschulerziehung, das Schulwesen, die sonstige schulische und außerschulische Bildung und Erziehung bis hin zur Jugendhilfe und Heimerziehung.

Zusammen mit der Akademie der pädagogischen Wissenschaften legte es die Lernziele und -inhalte fest und war zuständig für die Erarbeitung von Lehrplänen und Lehrmaterialien. Außerdem unterstand dem Ministerium die Organisation und Planung der pädagogischen Wissenschaften mit Ausnahme der Berufsbildung und der Fach- und Hochschulen. Es gab außerdem die Ziele und Inhalte der Aus- und Fortbildung der Pädagogen vor. Auch die pädagogischen Hochschulen unterstanden dem Ministerium.

Das erklärte Ziel war es, eine einheitliche sozialistische Bildung und Erziehung zu gewährleisten. Daher kontrollierte das Ministerium im Bereich der Berufsausbildung auch die Einhaltung der Vorgaben der allgemeinen Schulpolitik.

Gebäude

Untergebracht war das Ministerium zunächst im Erweiterungsbau des preußischen Kultusministeriums an der Wilhelmstraße. In den Jahren 1963 bis 1965 wurde auf einem Nachbargrundstück ein Neubau errichtet. Der Bau war einer der ersten Versuche, in der DDR die Stahlbetonskelett-Montagebauweise anzuwenden. Teilweise war es mit Platten aus Meißner Keramik verblendet.

Nach der Wende (von 1993 bis 1994) wurde es zum Bürogebäude für den Deutschen Bundestag bis auf das Stahlbetonskelett zurückgebaut. Der heutige Bau hat eine neue mit Schönbrunner Sandstein verkleidete Fassade. Im Erdgeschoss gibt es einige Geschäfte.

Ministerinnen und Minister

Literatur

  • Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): DDR-Handbuch. Bd.2 M-Z. Köln, 1985 S.911f.

Weblinks

 Commons: Ministerium für Volksbildung (DDR) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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