Ministerium für Infrastruktur und Verkehr (Italien)

Ministerium für Infrastruktur und Verkehr (Italien)

Das italienische Ministerium für Infrastruktur und Verkehr (ital. Ministero delle Infrastrutture e dei Trasporti, kurz MIT) ist eines der Ministerien der italienischen Regierung. Es hat seinen Sitz an der Porta Pia in Rom. Amtierender Minister ist Corrado Passera.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Das Ministerium ist für die öffentlichen Arbeiten und die Verkehrsnetze verantwortlich, die in den nationalen Zuständigkeitsbereich fallen. Darüber hinaus hat es auch Zuständigkeiten im Bereich der Raumordnung, beim Städte- und Wohnungsbau sowie bei der Überwachung öffentlicher Ausschreibungen.

Organisation

Die politische Führung besteht aus dem Minister und zwei oder drei Staatssekretären. Letztere sind in Italien keine Beamte, sondern parlamentarische Staatssekretäre. Unterhalb der politischen Führungsebene gliedert sich das Ministerium in zwei Hauptabteilungen, die einerseits für die Infrastruktur und unterstützenden Aufgaben, andererseits für das Verkehrswesen zuständig sind. Hinzu kommen einige beratende Gremien.

Der Hauptabteilung für Infrastruktur unterstehen neun regionale Direktionen in ganz Italien. Die Hauptabteilung für Verkehr hat fünf regionale Direktionen, die sich mit dem Straßenverkehr, dem Bahnverkehr und der Binnenschifffahrt befassen. Diesen unterstehen unter anderem die örtlichen Verkehrsämter (Ufficio della Motorizzazione Civile). Letztere sind insbesondere für Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Straßenverkehr und für technische Sicherheitskontrollen an Fahrzeugen zuständig.

Das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr beaufsichtigt etliche nachgeordnete Einrichtungen und Organisationen, darunter die nationale Straßenbetriebsgesellschaft ANAS, die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato, die Regulierungsbehörde für den Bahnverkehr, die Agentur für Sicherheit im Bahnverkehr, die Küstenwache, die Schiffsklassifikationsgesellschaft RINA, Hafenbetriebsgesellschaften, die italienische Luftfahrtbehörde ENAC, die Flugsicherungsgesellschaft ENAV und auch den Dachverband der italienischen Luftsportvereine (Aero Club d’Italia).

Geschichte

Das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr entstand im Jahr 2001 durch die Zusammenlegeung der Ministerien für öffentliche Arbeiten und Verkehr. Ersteres geht zurück auf das „Staatssekretariat für öffentliche Arbeiten, Landwirtschaft und Handel“ (Segretariato di Stato dei Lavori Pubblici, dell’Agricoltura e del Commercio) des Königreiches Piemont-Sardinien. Dieses Königreich stand ab 1848 an der Spitze der italienischen Einigungsbewegung, in das dann 1861 die alten italienischen Staaten eingegliedert wurden und das damit den Namen „Königreich Italien“ annahm.

Aus dem genannten Staatssekretariat, das 1848 in Ministerium umbenannt wurde, ging 1916 das Landwirtschaftsministerium und das Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit hervor. Das verbleibende Ministerium für öffentliche Arbeiten gab im Zug seiner Umgliederung im Jahr 2001 Teile seiner Aufgaben an das Umweltministerium ab.

Das Verkehrsministerium entstand erstmals im Jahr 1916 und war seinerzeit nur für die Schifffahrt und die Eisenbahnen zuständig. 1920 wurde es in das Ministerium für öffentliche Arbeiten eingegliedert, 1944 dann wieder als eigenständiges Ministerium errichtet. 1963 erhielt es die Zuständigkeit für die Zivilluftfahrt, die davor beim Verteidigungsministerium gewesen war. 1993 übernahm es das 1946 gegründete Handelsmarineministerium. 2001 erfolgte dann die Zusammenlegung mit dem Ministerium für öffentliche Arbeiten zum neuen Ministerium für Infrastruktur und Verkehr. Von 2006 bis 2008 wurde letzteres nochmals in zwei separate Ministerien geteilt. Im November 2011 übernahm Corrado Passera als Minister der Regierung Monti sowohl das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr als auch das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung (ehemals „Industrie und Handel“). Inwieweit die beiden Ministerien tatsächlich zusammengelegt werden ist noch offen.

Weblinks

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