Milhac-de-Nontron

Milhac-de-Nontron
Milhac-de-Nontron
Milhac-de-Nontron (Frankreich)
Milhac-de-Nontron
Region Aquitanien
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière
Gemeindeverband Périgord vert.
Koordinaten 45° 28′ N, 0° 47′ O45.4683333333330.7813888888889Koordinaten: 45° 28′ N, 0° 47′ O
Höhe 151–331 m
Fläche 34,75 km²
Einwohner 601 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 17 Einw./km²
Postleitzahl 24470
INSEE-Code

Die Wehrkirche Saint-Martin in Milhac-de-Nontron
.

Milhac-de-Nontron, okzitanisch Milhac de Nontronh, ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière. Außerdem bildet sie einen Teil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Die Bezeichnung Milhac leitet sich vom gallorömischen Eigennamen Emelius ab, seinerseits hervorgegangen aus dem Lateinischen Aemelius. Da es mehrere Milhacs gibt, wurde zur weiteren Spezifizierung de Nontron angehängt - Nontron ist die nächstgrößere Stadt.

Geographie

Milhac-de-Nontron liegt auf halbem Weg zwischen Nontron und Thiviers, knappe 12 Kilometer (Luftlinie) von beiden Städten entfernt. Nach dem im Nordwesten gelegenen Saint-Pardoux-la-Rivière sind es 4 Kilometer (ebenfalls Luftlinie).

Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

Zum sehr großen Gemeindegebiet von Milhac-de-Nontron gehören neben dem Ortskern zahlreiche Weiler, Gehöfte, Mühlen und Herrensitze:

Au Petit Bos, Bordessoule, Chantres, Chez Billat, Coudert-Ferry (Couderferry), Croze, Fousseyraud, La Bierge, La Coutille, La Fontaine de Cardissou, La Fouillarge, La Gare, La Garelie, La Glaudie, La Grange, La Grelière, La Lande (zweimal), La Marthonie, La Mothe, La Privadie, La Robinie, La Roussarie, Labat, Lajaunie, Lamidet, Le Chadeuil, Le Chatenet, Le Chaudeau, Le Moulin de Chantres, Le Moulin de Pany, Le Moulin de Piogeat, Le Petit Moulin, Le Soulier, Le Taravaud (Taraveau), Les Boissières, Les Combes, Les Fayes, Les Garroux, Les Grandes Terres, Les Jarisses, Les Landes de Pauthiers, Les Moulières, Les Vignes, Magnac, Maimbot, Mathaly, Maumont, Mazeroux, Mortegoutte, Négretterie, Pany, Peyrelevade, Piogeat, Planche-Famy und Puyriol.

Der Ortskern wird in Nordost-Südwest-Richtung vom Trincou durchflossen, ein kleiner rechter Nebenarm der Côle. Der Ostteil des Gemeindegebietes wird vom Ruisseau de l'Étang Rompu entwässert, der ebenfalls nach Südwest abfließt, um dann bei Villars im Trincou aufzugehen. Der Russeau de Chantres entwässert anfangs in Nordost-Südwest-Richtung den Norden der Gemeinde, biegt aber mit Verlassen des Grundgebirges nach Westen ab und mündet in Saint-Pardoux-la-Rivière linksseitig in die Dronne.

Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 151 Metern über dem Meer am Ruisseau de Chantres im Nordwesten, an der Grenze zu Saint-Pardoux-la-Rivière; der höchste Punkt mit 331 Metern befindet sich an der Nordostecke.

Geologie

Das Gemeindegebiet von Milhac-de-Nontron wird durch die Randstörung des nordwestlichen Massif Central in zwei sehr unterschiedliche Bereiche geteilt: das Gebiet im Nordosten gehört dem metamorphen, variszischen Grundgebirge an, wohingegen der Südwestsektor den Rand des nordöstlichen Aquitanischen Beckens darstellt. Die Randstörung macht sich auch topographisch bemerkbar, so wurde an ihr das Grundgebirge gegenüber den Beckensedimenten herausgehoben. Das Grundgebirge besteht vorwiegend aus neoproterozoischen Glimmerschiefern der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit. Bei Lajaunie im Norden sind auch intrusive ordovizische Leptynite und ein kleines Vorkommen des Saint-Mathieu-Leukogranits erhalten geblieben. Die Glimmerschiefer gehören gewöhnlich zur Staurolithzone, können aber bei Chantres auch die Disthenzone erreichen.

Die flachliegenden Sedimente setzen transgressiv im Lias ein. Unterstes aufgeschlossenes Schichtglied sind Sandsteine und Konglomerate des Unteren Hettangiums.(westlich von Moulières). Es folgen Dolomite, dolomitische Mergel und feinkörnige Sandsteine des Oberen Hettangiums. Dieses Schichtglied findet sich auch auf dem Grundgebirge jenseits der Randstörung(en) und liegt dann stark verkieselt vor. Nächsthöheres Schichtglied sind Kalke und teils dolomitische Oolithkalke des Sinemuriums, die ebenfalls verkieselt sein können. Der Lias schließt mit Tonsteinen des Toarciums, Pliensbachium fehlt. Der Lias wird vom Dogger überlagert, in der Regel Oolithkalke und kryptokristalline Kalke des Oberbajocs und des Bathoniums. Bei Milhac ist der Dogger rekristallisiert. Südlich und westlich des Ortskerns transgredieren über das Bathonium die Kreidekalkschichten des Cenomaniums. An der Südgrenze sind auch noch überlagerndes Ligérien und Unteres Angoumien zu sehen.

Die Randstörung wird von (wahrscheinlich) eozänem Sidérolithique gesäumt, rote, tonige, eisenreiche Sande. Hanglagen werden oft von pleistozänem Alluvium (Flussschotter) und daraus hervorgegangenem Kolluvium maskiert. Südlich von La Marthonie liegt Kalkhangschutt aus der Würm-Kaltzeit.

An Mineralisierungen sind zu erwähnen: Baryt an der Basis von verkieseltem Liaskalk bei Maumont, sowie Mangan, ebenfalls bei Maumont. Im Sidérolithique enthaltener Kaolin zur Porzellanherstellung wurde einst bei Croze abgebaut.

Ökologie

Das Einzugsgebiet des Ruisseau de Chantres (als Teil des Dronne-Oberlaufs) im Norden des Gemeinde Milhac-de-Nontron ist gemäß Natura 2000 unter Schutz gestellt worden.

Geschichte

Die Spuren der Anwesenheit des Menschen gehen in Milhac-de-Nontron mindestens bis ins Neolithikum zurück (Funde bei Piogeat, Grabungen bei Tabanou). Auch Reste der Megalithkultur sind erhalten (Menhire und ein Tumulus bei Coudert-Ferry). Die romanische Kapelle in Chantres stammt aus dem 12. Jahrhundert, einziger Überrest des ehemaligen Zisterzienser-Priorats Saint-Blaise, das zum Kloster Dalon gehörte). Die Wehrkirche Saint-Martin im Ortskern von Milhac unterstand dem Templerorden[1]. Aus dem 12. Jahrhundert ist noch eine weitere Kapelle erhalten, zu sehen beim Herrensitz La Glaudie aus dem 15. Jahrhundert. Das Eingangsportal vom Herrensitz in Milhac geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Der Herrensitz von Magnac wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut, der von Le Taraveau im 17. Jahrhundert.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Milhac-de-Nontron
Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in Prozent
Einwohnerdichte



1962 800 12,1 23,0/km²
1968 740 12,4 21,3/km²
1975 702 12,5 20,2/km²
1982 636 12,3 18,3/km²
1990 573 12,1 16,5/km²
1999 611 13,6 17,6/km²
2006 603 13,5 17,4/km²
2007 602 13,5 17,3/km²

Quelle: INSEE[2]

Die Bevölkerung in Milhac-de-Nontron nahm bis 1990 stetig ab, hat sich aber seitdem wieder etwas stabilisiert.

Bürgermeister

Bürgermeister von Milhac-de-Nontron ist seit 1997 der zur DVD gehörende Rentner Francis Leblanc.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Kapelle von Chantres aus dem 12. Jahrhundert
  • Die Wehrkirche Saint-Martin in Milhac mit Kirchenschiff aus dem 14. Jahrhundert.
  • Der Herrensitz La Glaudie aus dem 15. Jahrhundert.
  • Der Herrensitz in Milhac aus dem 16. Jahrhundert.
  • Der Herrensitz von Magnac aus dem 16. Jahrhundert.
  • Der Herrensitz von Taraveau aus dem 17. Jahrhundert.
  • Ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert bei Fousseyraud, seit 1974 Monument historique.

Verkehrsanbindung

Der Ortskern von Milhac-de-Nontron wird von der D 707 von Saint-Pardoux-la-Rivière nach Saint-Jean-de-Côle und Thiviers in südöstlicher Richtung gequert. Den Ortskern kreuzt ferner die von Nordosten kommende D 82 E, die nach Villars weiterführt. Die D 82 von Saint-Saud-Lacoussière nach Villars durchzieht das Gemeindegebiet etwas östlich vom Ortskern in südsüdwestlicher Richtung. Den äußersten Norden berührt die D 83 E, ein Abzweig der D 82 nach Saint-Pardoux-la-Rivière. Eine Kommunalstraße verbindet den Ortskern mit Saint-Front-la-Rivière.

Milhac-de-Nontron besaß einst einen Bahnhof an der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke Nontron-Thiviers. Die Trasse ist jetzt ein beliebter Fahrrad- und Wanderweg.

Fernwanderweg

Die Ostgrenze des Gemeindegebietes von Milhac-de-Nontron wird vom Fernwanderweg GR 436 berührt.

Einzelnachweise

  1. Thierry Hourlier: Les églises fortifiées de Dordogne. Éditions patrimoines & médias, 1997, ISBN 2-910137-20-1.
  2. Milhac-de-Nontron auf der Website des Insee

Weblinks

Literatur

  • Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
  • Richard, D. et al.: Le Guide Dordogne Périgord. Éditions Fanlac, Périgueux 1993.

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