Microsoft KIN

Microsoft KIN
Microsoft KIN
Hersteller Sharp
Technische Daten
Digitalkamera ONE: 5 MP
TWO: 8 MP
Betriebssystem KIN OS (basierend auf Windows CE)
Prozessor Freescale i. MX31L; nvidia Tegra APX2600
RAM 256 MB (DDR-RAM)
Interner Speicher ONE: 4 GB
TWO: 8 GB
Konnektivität
Funkverbindungen

EV-DO Rev, Wi-Fi, Bluetooth 2.1

Maße und Gewicht
Gewicht 110–130 g
Besonderheiten

QWERTY-Tastatur

Kin (auch oft als KIN geschrieben) ist eine Mobiltelefonfamilie von Microsoft, die bei Verizon Wireless erhältlich ist. Nach langer Entwicklungszeit und hohen Kosten[1][2] erschien es im Mai 2010 und wurde als "naher Verwandter" zu Windows Phone 7 bezeichnet. Eigentlich sollte das Kin auch in Europa verkauft werden, jedoch wurden diese Pläne nach schlechten Absatzzahlen in den USA verworfen. Seitdem wurde das Kin-Team in das Windows Phone 7 (WP7)-Entwicklungsteam integriert und die Werbung für das Kin gestoppt. Das Kin wurde von Microsoft gestaltet, jedoch von Sharp gefertigt[3]. Es wurde als besonders geeignet für soziale Netzwerke beworben und für eine Zielgruppe zwischen 15 und 30 Jahren geplant.[4][5]

Das Kin war das Ergebnis einer zweijährigen Entwicklungsarbeit bei Microsoft, die mit dem Aufkauf von Danger Inc begann, das schon das Danger Hiptop/T-Mobile Sidekick entworfen hatte. Kin OS basiert auf Windows CE.[6]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung

Zunächst war das Kin-Projekt bekannt unter dem Codenamen Project Pink, und wurde unter der Führung des Microsoft-Managers J Allard begonnen[7]. 2008 wurde Danger Inc. für etwa 500 Millionen US$ durch Microsoft aufgekauft[8][9]. ZDNet berichtete im September 2009, dass Project Pink völlig neue Features mitbringen würde[10]. Andere Berichte sagten aus, dass das Kin auf der Zune-Plattform basieren würde.[11]

Das Kin selbst wurde in Microsofts Premium Mobile Experiences-(PMX)-Abteilung entwickelt[12], und zwar durch eine Arbeitsgruppe, die auch Angestellte von Danger Inc. beinhaltete. Hardwarehersteller waren zunächst angeblich begeistert von Kin, und konkurrierten um eine Mitgliedschaft im Kin-Projekt.

Vorstellung

Die "Enthüllung" des Kin begann mit dem Einladen ausgewählter Journalisten für ein geheimes Treffen in San Francisco am 12. April 2010. Auf den Einladungen für das Event, von dem wenig später bestätigt wurde, dass es um das Project Pink ging[13] , stand It's time to share (Es ist Zeit, zu teilen). Die Veranstaltung selbst fand schließlich im Nachtclub Mighty statt und beinhaltete einen Auftritt von Robbie Bach, dem Chef von Microsofts Entertainment- und Mobilfunksparte.[14]

Misserfolge des Kin

Das Kin litt sehr unter nur schwachen Verkaufszahlen, sodass Microsoft-Manager der New York Times davon berichteten, dass sie von der fehlenden Werbung durch Verizon-Mitarbeiter sehr erschreckt worden seien. Schon nach 44 Tagen auf dem Markt stellte Microsoft die Kin-Serie am 30. Juni 2010 ein. Die Pläne für eine Europa-Einführung bei Vodafone wurde verworfen.[15][16]

Rob Enderle, Chefanalyst der Enderle Group, sagte dem eWeek-Magazin, dass das Kin von Anfang an ein Fehler von Day One gewesen sei. Die benötigte Zeit, das Kin von der Sidekick-Plattform hin zu Windows CE zu entwickeln sowie die Firmenfusion waren die Gründe, weshalb das Kin eineinhalb bis drei Jahre zu spät auf den Markt kam.[17]

Comeback

Das Kin ONE und TWO sind inzwischen wieder als sogenannte "Feature Phones" auf dem Markt, Telefone, die von den Funktionen her zwischen normalem Handy und echtem Smartphone einzuordnen sind. Diese neuen Kins bekommt man ohne Vertrag und jetzt als "Kin ONEm" bzw. "Kin TWOm". Verizon bestätigte am 18. November 2010 die Wiederaufnahme der Kin-Verkäufe, wobei die Geräte bis Dezember nicht in den Geschäften verfügbar waren.[18]

Funktionen und Fähigkeiten

Microsoft bezeichnet die Kin-Serie als Social Phones. Das Kin legt Schwerpunkte auf Social Networking und das sog. Teilen von Inhalten (z.B. Bilder, Videos etc.) im Internet, besitzt jedoch keine Möglichkeit, Apps zu installieren.

Verknüpfung mit Sozialen Netzwerken

Der Startbildschirm des Kin heißt Loop und zeigt eine Zusammenstellung der Neuigkeiten aus Quellen wie Webfeeds, Twitter, Facebook, MySpace etc. an.

In Kritiken wurde oft als negativ erwähnt, dass das Kin nur alle 15 Minuten die Zusammenstellung aktualisiert, ohne dass der Nutzer dieses Intervall ändern könnte. Der Nutzer kann jedoch einen "Aktualisieren"-Knopf auf dem Display drücken, um die Informationen zu aktualisieren. Microsoft begründet dieses Verhalten mit einer Verkürzung der Batterielaufzeit und unausgegorenen APIs der Netzwerkbetreiber. Außerdem wird spekuliert, dass Microsoft erst durch diese "Funktion" Verizon überzeugen konnte, niedrigpreisige Tarife für das Kin anzubieten, um die Teenager-Zielgruppe erreichen zu können[19].

Das Kin unterstützt das Hochladen von Fotos auf Twitpic, Facebook, etc. nicht; genauso wenig das Retweeten, Ansehen der Updates einer einzelnen Person oder das direkte Öffnen von Links aus Twitter-Nachrichten. Auch dies könnte sich durch die Ermöglichung billiger Datentarife erklären lassen.

Einzelnachweise

  1. Eric Zeman (8. Juli 2010): Does It Matter How Many Kins Microsoft Sold?. InformationWeek. Abgerufen am 20. August 2011.
  2. Microsoft Kills Kin. Gizmodo (30. Juni 2010). Abgerufen am 30. Juni 2010.
  3. Hands-On: Can Kin Phones Make Microsoft Cool Again?. Wired (2. April 2010). Abgerufen am 13. April 2010.
  4. Ina Fried: Microsoft's 'Pink' emerges from Danger's shadow. 23. September 2009. Abgerufen am 20. August 2011. 
  5. Ina Fried (12. April 2010): Microsoft's Kin: What it is-and isn't. News.cnet.com. Abgerufen am 8. Juli 2010.
  6. Joshua Topolsky (5. Mai 2010): Microsoft Kin One and Two review. Engadget. Abgerufen am 20. August 2011.
  7. Life and death of Microsoft Kin: the inside story. Engadget (2. Juli 2010). Abgerufen am 20. August 2011.
  8. How Much Did Microsoft Pay For Danger?. GigaOM (12. Februar 2008). Abgerufen am 20. August 2011.
  9. Todd Bishop (30. Juni 2010): Confirmed: Microsoft Kin is dead. TechFlash. Abgerufen am 20. August 2011.
  10. Microsoft Pink: 'Just a Sidekick' or more?. 24. September 2009. Abgerufen am 20. August 2011. 
  11. Microsoft's Sidekick/Pink problems blamed on dogfooding and sabotage. 12. Oktober 2009. Abgerufen am 20. August 2011. 
  12. Microsoft's Pink Struggles Spill Over To Sidekick, UBM Channel. 12. Oktober 2009. Abgerufen am 20. August 2011. 
  13. Ina Fried (5. April 2010): Microsoft's mystery event revealed | Beyond Binary - CNET News. News.cnet.com. Abgerufen am 8. Juli 2010.
  14. Ina Fried (12. April 2010): Microsoft launches Kin phones (live blog) | Beyond Binary - CNET News. News.cnet.com. Abgerufen am 8. Juli 2010.
  15. Miguel Helft: Microsoft Kin Discontinued After 48 Days. 30. Juni 2010. Abgerufen am 1. Juli 2010. 
  16. Microsoft KIN Dies Before Time
  17. Verizon Bringing Microsoft Kin Back from the Dead. eWeek (13. November 2010). Abgerufen am 20. August 2011.
  18. http://www.verizonwireless.com/b2c/store/controller?item=phoneFirst&action=viewPhoneDetail&selectedPhoneId=5571&deviceCategoryId=2
  19. http://www.engadget.com/2010/04/13/microsoft-kin-notifications-have-up-to-fifteen-minute-delay

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