Mercator-Gymnasium

Mercator-Gymnasium
Mercator-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1901
Ort Duisburg
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 25′ 21″ N, 6° 45′ 30″ O51.42256.7583333333333Koordinaten: 51° 25′ 21″ N, 6° 45′ 30″ O
Träger Stadt Duisburg
Schüler ca. 900[1]
Lehrer 72[2]
Leitung OStD Gabriele Boden
Website www.mercator-gymnasium.de

Das Mercator-Gymnasium (kurz auch „MG“ genannt) ist ein in der Stadtmitte von Duisburg in Nordrhein-Westfalen gelegenes, städtisches neusprachliches Gymnasium für Mädchen und Jungen mit mathematisch-naturwissenschaftliche Profil und musisch-künstlerischen Schwerpunkt.[3] Eine Besonderheit der Schule stellt das seit 1991 bestehende Schüleraustauschprogramm mit Russland dar.[4]

Namenspatron der Schule ist der bekannte Mathematiker und Kartograph Gerhard Mercator, der in Duisburg an der alten Universität und dem akademischen Gymnasium (dem heutigen Landfermann-Gymnasium) gewirkt hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heutige Mercator-Gymnasium wurde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Duisburg vom 31. Juli 1900 als eine lateinlose Realschule gegründet. Die Aufnahme des Unterrichtsbetriebs erfolgt zum damaligen Schuljahresbeginn am 24. April 1905, erster Schulleiter war Dr. Quintin Steinbart, der zuvor Schulleiter am ersten Duisburger Realgymnasium war, dem heutigen Steinbart-Gymnasium.

Am 2. Mai 1905 wurde das neue Schulgebäude an der Musfeldstraße bezogen, in dem die Schule auch heute noch (mit kriegsbedingten Unterbrechungen) untergebracht ist.

Mit der Einrichtung einer 11. Klasse wird die Schule zum neuen Schuljahr 1910 zur Oberrealschule. Die Umbenennung der bislang schlicht „städtische Oberrealschule für Jungen“ genannten Schule in „Mercatorschule“ erfolgte am 5. November 1926.

Das Schullandheim Maxhan wurde am 27. Oktober 1927 eingeweiht, dieses wird nach dem Zweiten Weltkrieg am 23. Juli 1949 wieder eröffnet.

Bei einem verheerenden Luftangriff auf Duisburg am 13. Mai 1943 wurde auch das Schulgebäude zerstört. Die alten Hauptgebäude werden bis zum 22. September 1952 wieder fertig gestellt, der Neubau an der Musfeldstraße folgt am 30. Mai 1957.

Der 1938 von den Nazis wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ abgesetzte Schulleiter Dr. Heinrich Creutzberg übernimmt am 1. September 1949 die Leitung der nun zur „Städtischen Oberschule für Jungen, Duisburg-Mitte“ zusammengelegten Realschulen der Duisburger Innenstadt. Das heutige Steinbart-Gymnasium wird aber schon am 1. April 1949 verwaltungsrechtlich wieder vom Mercator-Gymnasium getrennt, bevor es dann zum 15. April 1954 in sein heutiges Schulgebäude an der Realschulstraße umgezogen ist.

Die Übernahme der Patenschaft für die ehemalige Burgschule im heutigen Kaliningrad wurde am 25. November 1957 auf einer „allgemeinen Konferenz“ beschlossen und am 27. September 1958 durch den damaligen Schulleiter Dr. Anton Pape urkundlich besiegelt. Er verstirbt an einem Herzinfarkt am 9. August 1965, während der Sommerferien des letzten Schuljahres, das noch von Ostern bis Ostern verlief.

Dem kommissarischen Schulleiter Fritz Enderling und dem 1966 ernannten Schulleiter Dr. Heinz Oberwinder oblag es daher, die beiden Kurzschuljahre zu organisieren, gleichzeitig wird dem Mercator-Gymnasium als Schulversuch des Landes Nordrhein-Westfalen ein so genannter F-Zweig zur Erlangung der fachgebundenen Hochschulreife angegliedert. Da unter den 80 Angemeldeten auch 15 Schülerinnen sind, wird das Gymnasium außerdem de facto zu einer koedukativen Schule.

Am 1. August 1980 wird am Mercator-Gymnasium schließlich auch noch ein ein Zweig in Aufbauform für die Klassen 7 bis 10 eingerichtet. Dies sollte letztendlich der Vorbereitung zur Umwandlung in eine Gesamtschule dienen, der Rat der Stadt Duisburg stimmt dann am 20. März 1986 aber gegen die geplante Schließung und Umwandlung der Schule. Im Juni 2000 bestehen die letzten Schüler des ausgelaufenen Aufbauzweiges die Abiturprüfung.

Am 1. August 1999 übernimmt erstmalig eine Frau die Leitung der Schule, Frau OStD Gabriele Boden.

Besonderheiten der Schule

Sprachangebot

  • Englisch ab Klasse 5
  • Latein und Französisch ab Klasse 6 oder 8
  • Russisch als AG
  • Japanisch, Chinesisch und weitere ab Klasse 10 (in Kooperation mit anderen Duisburger Schulen)

Schüleraustausch

Seit 1967 besteht ein Schüleraustauschprogramm mit Rochefort (gemeinsam mit dem Steinbart-Gymnasium). Am 5. April 1989 fahren erstmalig Schüler nach Rochefort. Im November 1991 kommt die erste Schülergruppe aus Kaliningrad nach Duisburg.

Mit folgenden Schulen bestehen Austauschprogramme:

Flag of France.svg Collège Pierre Loti [5], Rochefort, Frankreich
Flag of France.svg Lycée Merleau Ponty [6], Rochefort, Frankreich
Flag of Russia.svg Gymnasium Nr. 1, Kaliningrad, Russland

Patenschaft

Am 28. Mai 1955 hatte das Duisburger Landfermann-Gymnasium die Patenschaft für das ehemalige Königsberger Collegium Fridericianum übernommen.

Das Mercator-Gymnasium übernahm dann am 27. September 1958 die Patenschaft für die Königsberger Burgschule aus Anlass des bevorstehenden 300-jährigen Gründungsjubiläums.[7]

Berühmte Persönlichkeiten

Ehemalige Schüler:

  • Wim Thoelke (1927–1995), deutscher Showmaster
  • Dieter Kürten (*1935), deutscher Sportjournalist und Fernsehmoderator ("Das aktuelle Sportstudio")
  • Holger Ellerbrock (* 1948), deutscher Politiker (FDP)
  • Guido Forsting (* 1960), deutscher Kommunalpolitiker und Bürgermeister (CDU)

Ehemalige Schulleiter:

  • 1901–1905 Quintin Steinbart, Dr. rer. nat.
  • 1905–1922 Ernst Haas
  • 1922–1938 und
    1945–1949 Heinrich Creutzberg, Dr.
  • 1938–1945 Karl Kiefer
  • 1950–1957 August Tewes, Dr.
  • 1957–1958 Hans Schmidthuis (kommissarisch)
  • 1958–1965 Anton Pape, Dr. rer. nat.
  • 1965–1966 Fritz Enderling (kommissarisch)
  • 1966–1977 Heinz Oberwinder, Dr.
  • 1978–1993 Wilhelm Krücken
  • 1993–1994 und
    1998–1999 Erhard Neuhoff, Dr. (kommissarisch)
  • 1994–1998 Werner Fuchs
  • 1999–heute Gabriele Boden

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.mercator-gymnasium.de: Schulprofil
  2. www.mercator-gymnasium.de: Lehrer
  3. www.mercator-gymnasium.de: Schulprogramm (PDF; 258 kB; abgerufen am 19. Februar 2009)
  4. www.mercator-gymnasium.de: Kaliningrad
  5. Collège Pierre Loti
  6. Lycée Merleau Ponty
  7. Mercator mal hundert: Festschrift, 2001 (PDF; 4,14 MB; abgerufen am 19. Februar 2011)

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