Charter School

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SER-Niños Charter School

Charter Schools sind eine spezielle Schulform in den Vereinigten Staaten.

Charter Schools gibt es in allen Staaten der USA außer in North- und South Dakota, Nebraska, Kentucky, West Virginia und Alabama. Sie gelten als ein pragmatischer Versuch, den durch die Globalisierung und die Veränderungen der Lebensgewohnheiten veränderten Ansprüchen an Erziehung und Bildung gerecht zu werden. Charter Schools verändern in großem Maße die bisher eher uniforme, amerikanische Schulstruktur (Elementary-, Middle-, High-School) hin zu einer neuen Vielfalt von Schulformen.

Diese öffentlichen, an keine Konfession gebundenen Schulen sind von den traditionellen Regulierungen des Schulsystems befreit und umfassen Elementary wie Secondary Education. Sie sind ihrem Auftraggeber (meist dem Schuldistrikt) und den Bürgern verantwortlich. Sie müssen staatlich geprüfte Lehrer einstellen und an staatlichen Prüfungen zur Sicherung des Bildungsstands teilnehmen.

Charter Schools beruhen auf einem Vertrag ("charter") zwischen dem Schulmanagement und der Schulbehörde, deswegen kann man auf Deutsch auch von Vertragsschulen sprechen. In der Regel werden Charter Schools z. B. in Wisconsin administrativ durch den jeweils autorisierenden Schulbezirk in der Person eines sogenannten "lead teacher" verwaltet. Das Schulmanagement bzw. die Schulleitung hat in den USA einen anderen Stellenwert als im deutschsprachigen Raum; die Schulleitung stellt das Personal der Schule ein und entlässt es, je nach Bedarf. In Bezug auf die Anerkennung stellt in Wisconsin Milwaukee die einzige Ausnahme dar. Hier können neben dem Schuldistrikt rechtlich gesehen die Stadt und die Universität Charter Schools autorisieren. Das geschieht in einer relativ geringen Anzahl.

Vertragsschulen erhalten per Vertrag Befreiung von den meisten staatlichen Verordnungen und Vorschriften, müssen aber im Gegenzug größere Verantwortung in Bezug auf die vertraglichen Sonderregelungen zeigen. Der Vertrag definiert die besonderen Ziele und Methoden der Charter School; die Schulbehörde achtet auf die Einhaltung des Vertrags und mittels standardisierter Tests das Erreichen der Lernziele in den „Kernfächern“.

Innerhalb der Federal Guidelines hat jeder Bundesstaat unterschiedliche Charter-Modelle entwickelt. So unterscheidet sich Minnesota recht stark von Wisconsin. In Wisconsin gab es im Schuljahr 2006/2007 etwa 2.200 Public Schools und darin sind 200 Charter Schools enthalten, was nicht heißen soll, dass die Charter Schools 10 Prozent aller Schüler betreuen. Charter Schools sind eher kleine Schulen. Dazu kommen in Wisconsin ungefähr 1.000 Privatschulen. Darin sind die Milwaukee Choice Schools enthalten. Die hohe Zahl der Privatschulen ist überraschend, aber die meisten Privatschulen sind sehr klein. Daher sind die Schülerzahlen in den öffentlichen Schulen wesentlich höher als das 2:1-Verhältnis bei der Schulzahl vermuten ließe.

In Wisconsin werden die Ausgaben für alle öffentlichen Schulen zu 66 % aus Staatsmitteln aufgebracht, die verbleibenden 33 % kommen aus anderen Quellen wie Steuern auf Grundbesitz, bundesstaatlichen Hilfen (grant) und lokalen Abgaben. Federal Grants für Charter Schools erlauben eine Anschubfinanzierung der Charter Schools: Ein Jahr lang gibt es Gelder zur Planung der Schule. Am Ende des Jahres muss dann allerdings auch wirklich eine Schule eröffnet werden. In den ersten beiden Jahren der neuen Charter School können weitere Gelder beantragt werden, die i. d. R. zur Weiterbildung von Lehrern etc. benutzt werden müssen. Gebäude dürfen damit nicht errichtet werden, auch Reparaturarbeiten dürfen damit nicht finanziert werden (nur als Beispiel).

Der No Child Left Behind Act (NCLB) ist gesetzliche Grundlage für ein bundesstaatliches Förderprogramm, welches von einem Bundesstaat nur übernommen werden muss, wenn er auf Geldmittel aus diesem Programm in Anspruch nimmt. Besonders Topf 1 des NCLB-Programms enthält eine Menge finanzieller Möglichkeiten, arme Kinder zu unterstützen. Diese Kinder werden oft „Kinder mit kostenlosem Mittagessen“ genannt, da ihre Familien nicht für das Mittagessen aufkommen müssen, wenn sie unter einem bestimmtem Einkommensniveau liegen. Wenn also ein Staat im sozialen Interesse der Armen des Landes diese armen Kinder unterstützen will, dann muss er auch die allgemeinen NCLB-Bestimmungen einhalten. Es gibt Bundesstaaten, die versuchen, die Bildungsschwerpunkte der Schuldistrikte nicht zu beeinflussen, doch die Richtlinien des NCLB-Programms sind sehr scharf.

Zum NCLB-Programm zählen Überprüfungen der Schulen durch „Schulprüfer“ (auditors) und standardisierte Tests, die zum Teil entscheidend von früheren staatlichen Tests abweichen, was den Umfang und den Inhalt betrifft. Wisconsin z. B. hatte Tests in den Jahrgangsstufen 4, 8 und 10; NCLB verlangt Tests in den Stufen 3-8 und 10. Das kostet viel Geld und der Schwerpunkt des Lernprogramms verändert sich in Richtung Vorbereitung auf Tests. Die Sinnhaftigkeit der Menge von Tests wird von Seiten der Pädagogen angezweifelt. Mit Hilfe der bundesstaatlichen Förderung nimmt die Bundesregierung in Washington immer mehr Einfluss auf einzelstaatliche und lokale Bildungspolitik, was wiederum die Schullandschaft verändert und konstitutionelle Fragen aufwirft.[1]

Zwar können Einzelstaaten die Geldmittel aus dem Topf 1 der NCLB-Unterstützung ablehnen, doch damit verzichten sie auf viel Geld. Das Annual Yearly Progress Programm (AYP) verlangt standardisierte Jahresüberprüfungen als Teil des NCLB. Erfüllt eine Schule nicht die Erwartungen des AYP, so bekommt sie den Status School Identified For Improvement (SIFI), damit die Erwartungen, die an demographisch-ethnische Zusammensetzung (Rasse, Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe) und die Fähigkeiten der Schüler (Sonderschulprogramme) zukünftig erfüllt werden, damit „kein Kind zurückbleibt“. Gerüchte besagen, dass das Überprüfungsverfahren in manchen Fällen zu einer Manipulation des Datenmaterials führte. Angeblich wurden Schüler aufgefordert, nicht am Test teilzunehmen. Diesen Schulen drohten Sanktionen.

Kritiker fragen sich, ob Charter Schools zur Verstärkung der Segregation führen, da ethnische Minderheiten das Modell der Charter Schools verstärkt nutzen, um ihre Kinder besser zu fördern. Auch stellt sich die Frage, ob Gelder aus den allgemein üblichen High Schools abgezogen werden, sodass sich die Anzahl von Schülern, die von einem Lehrer unterrichtet werden, erhöht. Hierüber gibt es eine lebhafte Diskussion.[2]

Hinter Vertragsschulen steht eine neoliberale ökonomische Idee von Milton Friedman. Milton Friedman, Vertreter der Chicago-School of Economics, bemühte sich sehr um die Einführung von Schulgutscheinen. Gutscheine (vouchers), so sagte Friedman, sollen von allen Arten von Schülern genutzt werden können, um für Unterricht an privaten und allgemeine Schulen zu zahlen. Friedman sagte auch: „Was in Amerika benötigt wird, ist ein Gutschein erheblichen Wertes für die Schulbildung, ein Gutschein frei von übermäßigen Regelungen.“ Seine Idee ist, dass Gutscheine einen besseren Wettbewerb zwischen privaten Schulen, Vertragsschulen und den konventionellen allgemeinbildenden öffentlichen Schulen ermöglichen.[3]

In Milwaukee/Wisconsin werden "vouchers" verwendet, um Choice Schools zu finanzieren. Choice Schools sind private Schulen, die in Konkurrenz zu den öffentlichen Schulen stehen. Das Konzept von Choice Schools wird von Konservativen stark unterstützt, und die kritische Diskussion um dieses Thema herum hat mit Qualität, freier Schulwahl, aber auch mit dem grundliegenden Ziel von public education zu tun. Die Finanzierung von Choice Schools wird zum Teil durch die so genannten Vouchers geregelt, d. h. jeder Schüler, der von einer öffentlichen Schule in eine Choice School wechselt, „nimmt“ seinen Anteil der Schulfinanzierung sozusagen als Schulgeld mit in die neue Schule. Das bedeutet allerdings den Abzug von öffentlichen Steuergeldern aus dem öffentlichen Schulsystem in die Privatschulen, ist aber nicht mit Charter Schools zu verwechseln.

Charter Schools ähneln in ihrem Schulprofil den Magnet Schools, dadurch dass sie ein jeweils abweichendes Schulprofil und Unterrichtsangebot haben. Der rechtliche Status von Charter Schools ist aber anders als der von Magnet Schools.

Quellen

  1. http://www.dpi.state.wi.us/sms/csindex.html
  2. http://www.swarthmore.edu/SocSci/tdee1/Research/EER2004.pdf
  3. http://en.wikipedia.org/wiki/Milton_Friedman

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