Meiji Mura

Meiji Mura
Fassade des Imperial Hotel, Tōkyō

Meiji Mura (jap. 博物館明治村 Hakubutsukan Meiji Mura, dt. „Meiji-Museumsdorf“) ist ein Freilichtmuseum in Inuyama in der Präfektur Aichi. Das Museum wurde am 18. März 1965 eröffnet und enthält mehr als 60 restaurierte und wieder aufgebaute Gebäude aus der Meiji- (1867-1912), Taishō- (1912-1926) und frühen Shōwa-Zeit (1926-1989).

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Die Meiji-Zeit war geprägt von rasanten Veränderungen. Nach Jahrhunderten der Isolation öffnete sich Japan und orientierte sich in diesem Zuge auch am Baustil und den Konstruktionsprinzipien der westlichen Welt. Das Meiji-Mura-Freilichtmuseum erhält diese frühen Zeugnisse der Architektur, worin japanische Baukunst und Materialien mit westlichen vermischt sind. Auf diese Weise konnte, von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges verschont, und vor den Abrissbaggern der Neuzeit gerettet, eine repräsentative Auswahl frühmoderner Bauwerke bewahrt werden.

Zehn der 67 Bauwerke sind als „wichtige Kulturgüter“ ausgezeichnet worden. Im Freilichtmuseum sind zudem Gebäude aus Hawaii, Seattle und Brasilien zu sehen. In vielen Gebäuden ist die Geschichte des Gebäudes selbst dargestellt. Sie enthalten meist auch Einrichtungsgegenstände und Mobiliar aus der Zeitgeschichte. Einzelne Gebäude wie das Sommerhaus von Lafcadio Hearn oder die Kathedrale St. Francisco de Xavier können auch für Hochzeiten angemietet werden.

Entstehung

Meiji Mura war die Idee des Architekten Taniguchi Yoshirō (谷口 吉郎, 1904–79) und des Präsidenten der Nagoya-Eisenbahngesellschaft Motoo Tsuchikawa (土川 元夫, 1903–74).[1] Die beiden Initiatoren setzten sich nach dem Ende des 2. Weltkrieges für die Erhaltung und den Schutz geschichtsträchtiger und kulturell wertvoller Gebäude der japanischen Frühmoderne ein. Zunächst war es ihr Ziel, die Bauwerke an ihrem angestammten Bauplatz zu erhalten. In den 1960er Jahren jedoch hatte der wirtschaftliche Aufschwung höchste Priorität und es wurde zunehmend schwieriger, die Gebäude an ihrem ursprünglichen Platz vor dem Abriss zu bewahren. Daraufhin beschlossen Taniguchi und Tsuchikawa, die Gebäude zu demontieren und sie an einem geeigneten Platz versammelt wieder zu errichten und zu restaurieren. Das Meiji-Mura-Freilichtmuseum war geboren.

Am 16. Juli 1962 gründeten sie für ihr Vorhaben eine Firma. Um Besucher anzuziehen, sollte das Freilichtmuseum in Arakawa, Tōkyō entstehen, doch das Unternehmen Yamato Keori K.K. (大和毛織) kam ihnen beim Erwerb des Bauplatzes zuvor. Es kaufte zwei Drittel des Geländes zur Errichtung eines neuen Baseball-Stadions auf.

Am 18. März konnte mit der finanziellen Unterstützung durch die Nagoya-Eisenbahngesellschaft das Freilichtmuseum in Inuyama, am See Irukaike eröffnet werden. Das Freilichtmuseum ist aufgrund der finanziellen Unterstützung auch ein eingetragenes Warenzeichen der Nagoya-Eisenbahngesellschaft. Zur Eröffnung beheimatete es 15 Gebäude (darunter die Telefonzentrale aus Sapporo, das Wohnhaus von Mori Ōgai und Natsume Sōseki u. a.). Das gesamte Gelände erstreckt sich über einen Quadratkilometer. Da das Freilichtmuseum nicht nur Gebäude, sondern auch mobile Kulturgüter (wie Dampflokomotiven und Straßenbahnen) aus unterschiedlichen kulturellen Bereichen darbietet, kann man gemäß seiner heutigen Aufmachung auch von einem Themenpark sprechen.

Insbesondere das Landhaus „Zagyosō“ (1920), die Fassade des Imperial Hotel (1923) entstammen der Taishō-Zeit. Zusammen mit dem Hauptsitz der Kawasaki-Bank (1927) aus der frühen Shōwa- Zeit runden sie die repräsentative Auswahl frühmoderner Bauwerke ab.

Gegenwart

Seit 2003 obliegt das Management des Freilichtmuseums de facto der K.K. Meitetsu Impress, einer Tochtergesellschaft der Nagoya-Eisenbahngesellschaft. Ein Weile lang schien die Zukunft von Meiji Mura gefährdet und die Restaurierungsarbeiten mussten aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage der Eigentümergesellschft eingestellt werden. Zudem wurde der Themenpark durch das Erdbeben von Kōbe 1995 in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings konnten im Jahr 2005 die Torwache und Leibgarde am Kaiserhof sowie 2007 die Sake-Brauerei Nakai restauriert und für den Publikumsverkehr freigegeben werden.

Berühmte japanische Schauspieler, die als Leiter des Meiji Mura fungierten:

  1. Tokugawa Musei (1965–1971)
  2. Morishige Hisaya (1971–2004)
  3. Ozawa Shoichi (2004–)

Direktoren des Freilichtmuseums:

  1. Taniguchi Yoshirō (bis 1979)
  2. Sekino Masaru (1979–?)
  3. Muramatsu Teijirō (?–1997)
  4. Iida Kishirō (1997–2010)
  5. Suzuki Hiroyuki (seit 2010 für eine Dauer von 5 Jahren)

Gebäude und Objekte der Meiji-Zeit (1867-1912)

Sommerhaus von Lafcadio Hearn (小泉八雲避暑の家)

Das Wohnhaus wurde ursprünglich 1868 in der Präfektur Shizuoka erbaut. Lafcadio Hearn, der in Japan vor allem für seine Gespenstergeschichten bekannt ist, war irisch-griechischer Abstammung. 1890 reiste er nach Japan, begann als Englischlehrer in einer Mittelschule in Matsue zu unterrichten und heiratete kurze Zeit später Koizumi Setsuko. Durch die Heirat und die anschließende Einbürgerung nahm Hearn den japanischen Namen Koizumi Yakumo (小泉八雲) an. 1896 wurde Hearn als Dozent für englische Literatur an die Waseda-Universität berufen. Ein Jahr später siedelte er mit seiner Familie nach Tokyo um.

Das Gebäude ist im japanischen Stil eines Bürgerhauses als eingeschossige Holzkonstruktion mit einer Breite von 5,5 m und einer Tiefe von 13,2 m ausgeführt. Die Front des Wohnhauses wirkt mit dem tiefgezogenen Vordach optisch wie ein Ladengeschäft. Die rechte Innenseite des Erdgeschosses ist als ungedielter Fußboden angelegt. Die Fenster im ersten Stock sind als kastenförmige Schiebefenster angelegt, die mit Papier bespannt waren und die von der tiefgezogenen Dachkonstruktion geschützt waren. Während die rechte Seite des Erdgeschosses ungedielt blieb, wurden auf der linken Seite Tatami-Matten ausgelegt. Etwa in der Mitte des Raumes ist eine Wand eingezogen, die auch die Belüftung des Raumes sicherstellte. Im linken hinteren Teil befindet sich die karreeförmig umbaute Treppe zum ersten Stock. Die Mansarde ist zweiteilig ausgeführt und vollständig mit Tatami-Matten ausgelegt. [2]

Sake-Brauerei Nakai in Kyōto (京都中井酒造)

Die Familie Nakai begann bereits 1787 im Stadtteil Kawara in Kyōto mit dem Sake Handel. 1803 führte sie den Handel ein wenig westlich von der Miyuki Straße fort, dann brannte das Anwesen im Verlauf des Hamaguri Aufstandes zwischen dem Chōshū Han und dem Aizu - Satsuma Han 1864 nieder und wurde in der Folgezeit 1870 an der südlich vom Kaiserpalast von Süden nach Norden verlaufenden, neu angelegte Miyuki-chō Straße, die durch das von Toyotomi Hideyoshi umgestaltete Kyōto lief, wieder aufgebaut. Das Dach ist im traditionellen Stile Kyōtos konvex angelegt und mit Mukuriyane (起屋根)[3] gedeckt. Die Hauswand unter dem Vordach ist mit Kalkmörtel verputzt mit darin eingelassenen Gitterfenstern, sogenannten Mushikomado (虫籠窓), als Oberlicht für die Dachkammer versehen. Das Erdgeschoss ist durch Gatterfenster, Musōmado (無双窓)[4], ebenfalls nur schwach beleuchtet. Bei diesen für Sake Brauereien typischen Fenstern handelt es sich um senkrechte, fest angeordnete Holzlatten im Wechsel mit lattenbreiten Lücken. Auf der Innenseite des Fensters befindet sich ein Gatter, dass versetzt angeordnet ist und dass sich zum Verschließen des Fensters über die Zwischenräume zwischen den Latten schieben lässt.[5]

Shinagawa-Leuchttürme (品川燈台)

Shinagawa-Leuchtturm

Im Vorfeld der Meiji-Restauration versuchten die europäischen Großmächte und Amerika im Ringen miteinander in Japan ihren Einfluss geltend zu machen und Japan zum Handel und damit zur Öffnung des Landes zu bewegen. In der Folge schloss Japan mit Amerika 1858 den Harris-Vertrag, den ersten der 5 sogenannten Ansei-Verträge (安政五カ国条約): Auf den Harris-Vertrag folgten in diesem Rahmen weitere Freundschafts- und Handelverträge mit England, Russland, Holland und Frankreich. Der Anhang zu den Ansei-Verträgen sah eine Revision des Zollwesen vor. Artikel 11 dieses Anhangs regelte, dass mit der Öffnung der Häfen für ausländische Schiffe Leuchttürme und Bojen einzurichten waren. Die japanische Regierung bat daraufhin zu Errichtung der ersten 4 Leuchttürme westlicher Bauart in der Bucht von Tōkyō (an den Landzungen Kannon, Nojima, Jōga-shima und Shinagawa) Frankreich und England um technische Unterstützung. Der im Meiji Mura erhaltene Leuchtturm wurde unter der Federführung des französischen Architekten François Léonce Verny an der westlichen Flanke der 2 Geschützbatterien von Shinagawa erbaut. Am 5.März 1870 eleuchtete zum ersten Mal sein Leuchtfeuer zur offenen See hin. Als Beleuchtungsmittel diente Erdöl, wodurch eine Leuchtstärke von 100 Candela erreicht wurde. Das Leuchtfeuer war so auf eine Entfernung von etwa 18 km zu sehen. Die Leuchttürme von Shinagawa bildeten die Grundlage für die Pläne des Artelleriemeisters Egawa Tarōzaemon zur Verteidigung Edos[6]. Die Shinagawa-Leuchttürme wurden 1964 nach Meiji Mura gebracht und im April 1968 als wichtiges Kulturgut eingestuft.

Ōi-Fleischerei (大井牛肉店)

Ōi-Fleischerei

Die Ōi-Fleischerei wurde ca. 1872 in Kōbe im Stadtteil Ikuta errichtet. Wie auch Yokohama und Nagasaki besaß Kōbe seit 1867 einen offenen Seehafen. Ausländische Schiffe landeten an und der Handel begann zu blühen. Im gleichen Maße ließen sich Ausländer in den Hafenstädten in eigenen Stadtvierteln nieder. Der findige Geschäftsmann Kishida Inosuke (岸田伊之助)[7] begann 1887 in der Ōi-Fleischerei Rindfleisch und Sukiyaki zu verkaufen. Das Haus wurde nach westlichem Vorbild mit einer prächtigen Fassade errichtet. Die Loggia in der ersten Etage und der Eingangsbereich setzen neben den bogenförmigen Fenstern und den korinthischen Pilastern Akzente und lassen das Gebäude größer wirken, als es ist. Obgleich das Gebäude nach westlichem Vorbild erbaut wurde, hat man sich japanischer Bautechniken bedient. Die Pilaster und Fenster wurden stuckartig mit weißem Holz verblendet. Das Vestibül im Erdgeschoss ist im japanischen Stil ausgeführt; es ist zur einen Hälfte als Parkett (土間, Doma) und zur anderen Hälfte, an der linken und rechten Raumseite mit Tatami-Matten ausgeführt. Die erste Etage hingegen ist unterteilt in vier Räume mit Holzfußboden, in denen Sukiyaki dargeboten wurde. Den Eingang ziert ein kleines nach außen gewölbtes Vordach, das im Stile Kyōtos mit einem Kranich geschmückt ist. Es trägt ein Aushängeschild (看板, Kamban) auf dem in goldenen Schriftzeichen der Firmenname steht.[8]

Residenz von Markgraf Saigō Tsugumichi (西郷從道邸)

Historische Aufnahme der Residenz von 1892
Residenz des Markgrafen Saigō Tsugumichi

Die eingeschossige Residenz, deren Dach mit Kupferblech gedeckt ist, wurde im westlichem Stil von 1877 bis 1886 von Markgraf Saigō Tsugumichi, dem jüngeren Bruder des bekannten Samurai Saigō Takamori, in Kamimeguro, einem Stadtteil von Tokyo errichtet. Tsugumichi unterhielt Kontakte zu vielen Diplomaten und Beamten aus dem Ausland, die in Japan ansässig waren. Er hatte unterschiedliche und wichtige Ämter inne, wie das des Marineministers, des Innenministers und des Heeresministers und er war eine bedeutende Persönlichkeit der Meiji-Restauration. Er ließ auf dem Saigō-yama genannten Gelände ein Haupthaus im japanischen Stil bauen und etwas abseits hiervon die Residenz im westlichen Stil zur standesgemäßen Bewirtung von Gästen. Die Pläne der Residenz inklusive der bogenförmigen Veranda mit den Geländern stammten von dem französischen Architekten Jules Lescasse[9], der sich darauf konzentrierte, die Erdbebensicherheit zu erhöhen. Daher wurde für das Dach auch leichtes Kupferblech anstelle schwerer Schindeln verwendet. Anstatt die Backsteine als Gewicht und Fundament der Mauern im Erdreich zu versenken, ließ man sie sichtbar aus dem Erdreich herausragen, um die Stabilität des Gebäudes zu verbessern. Alle Räume der ersten Etage besitzen 1  (d.i. 3,03 m) hohe Fenster. Diese französischen Fenster aus Glas ließen sich nach innen öffnen und sie besaßen außen Fensterläden. Nahezu das gesamte Interieur des Hauses bestand aus importiertem Mobiliar.

Der Architekt Lescasse arbeitete 1872 an der Mine in Ikuno mit und war ein Jahr später an den Arbeiten zum Fundament des kaiserlichen Palastes beteiligt. Zudem war er beteiligt an der Erbauung eines Gebäudes für die deutsche Gesandtschaft und eines Gebäudes für die Mitsubishi Postschifffahrtsgesellschaft (三菱郵船会社). 1887 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro und schrieb neben seiner Hauptbeschäftigung Artikel für wissenschaftliche Zeitschriften in Frankreich, um seinen Landsleuten die erdbebensichere Bauweise näher zu bringen. Die Residenz wurde 1964 nach Meiji Mura gebracht und im Mai 1965 als wichtiges Kulturgut eingestuft.[10]

Shinagawa-Glasfabrik (工部省品川硝子製造所)

1873 wurden englische Ingenieure angeworben und man baute im Tokyoter Stadtbezirk Shinagawa eine Glasfabrik. Die Aufsicht und Kontrolle über die Fabrik und den Bau der Gebäude übernahm das Industrieministerium (工部省, Kōbushō). Das Gebäude wurde mit englischen Backsteinen gebaut und mit Dachziegeln gedeckt. Die Fensteröffnungen wurden größtenteils mit Rundbögen ausgestattet, im rechten Drittel des Gebäudes auch als scheitrechte Bögen. Hinter diesen Bögen liegt im Innern des Gebäudes ein Mezzanin als Zwischengeschoss.

Bis zur Etablierung der Ingenieurwissenschaften war das Industrieministerium für den Bau einer Vielzahl von Fabrikgebäuden und technischen Anlagen rund um Eisenbahn, Schiffbau, Tiefbau, Leuchttürme, Metallverarbeitung etc. verantwortlich. Aufgrund der großen Zahl von Bauprojekten in ganz Japan wurden hierzu Materialien und Arbeitskräfte aus dem Ausland verdingt. Die Fabrik wurde unter der Anleitung englischer Baufirmen errichtet und sie produzierte mithilfe der Produktionsmittel für Flintglas Gebrauchsgegenstände wie Geschirr. 1881 gelang auch der erste Test zur Herstellung von Flachglas. Die industrielle Produktion von Flachglas in Japan nahm jedoch erst 1909 ihren Anfang. 1885 wurde die Fabrik privatisiert und vom Ende der Meiji-Zeit an von der Firma Sankyō (三共) zur Herstellung von Arzneimitteln benutzt. Hier arbeiteten der bekannte Chemiker Jōkichi Takamine und Umetarō Suzuki, der bei dem deutschen Nobelpreisträger Emil Fischer studiert hatte.[11]

Amtsgebäude der Präfekturverwaltung Mie (三重県庁舎)

Im Auftrag von Sadataka Iwamura, dem damaligen Gouverneur der Präfektur Mie, wurde 1879 das Gebäude in Imitation des westlichen Architekturstils als Gouverneurssitz entworfen. Der Zimmermeister Gihachi Shimizu (1841-1914) plante und leitete den Bau. Das seit 1968 als wichtiges Kulturgut eingestufte Zeugnis der Meiji-Architektur verfügt über zwei Stockwerke und hat palladianische Anleihen. seit 1967 nach über achtzigjähriger Nutzung befindet es sich in Meiji Mura, wo es als Studienzentrum und gelegentlich für Ausstellungen dient.[12]

Amtsgebäude des Landkreises Higashi-Yamanashi (東山梨郡役所)

Amtsgebäude des Landkreises Higashi-Yamanashi

Mit der „Abschaffung der Han und der Errichtung der Präfekturen“ wurde 1878 zur effektiven Umsetzung der Gemeindeverwaltung das „Gunkuchōson Heiseipō“ (郡区町村編制法, etwa „Gesetz zur Organisation von Landkreisen, Bezirken, Städten und Dörfern“) erlassen. Damit wurde der Landrat zum Provinzgouverneur ernannt und übernahm die Aufsicht und Führung der Städte- und Gemeindeverwaltung in den Landkreisen. Die Präfektur Yamanashi wurde bei Inkrafttreten der Reform zunächst in vier Landkreise, durch eine Bekanntmachung des Daijō-kan (Großkanzleramtes) 1880 dann in neun Landkreise unterteilt. Der neu entstandene Landkreis Higashi-Yamanashi (Ost-Yamanashi) umfasste zu Beginn 30 Gemeinden. Während man zu Beginn provisorische Amtstuben benutzte, wurde 1885 ein neues Amtsgebäude in Kusakabe (日下部村) fertiggestellt. Zu jener Zeit ließ der Provinzgouverneur Shirō Fujimura, der eine aufklärerische Persönlichkeit war, viele Gebäude im westlichen Stil erbauen, sodass der Volksmund auch vom „Fujimura-Stil“ sprach. Die Front des Gebäudes mit der Veranda und den beiden Gebäudeflügeln links und rechts war identisch nach dem Vorbild des Amtsgebäudes in der Präfektur Mie gestaltet worden. Das Gebäude wurde nach traditioneller Art von Handwerkern der Umgebung gebaut und mit „Sangawarabuki“[13] eingedeckt, die frei mit westlichen Mustern versehen wurden. Die Säulen des Gebäudes sind nach westlichem Vorbild als dorische Ordnung mit Entasis ausgeführt, die Ecksteine sind mit schwarzem Lack versehen. Insbesondere die Decken der Innenräume sind reizvoll mit Stuck verziert, die das Thema "Schönheit der Landschaft und Natur"[anmerkung 1] zum Ausdruck bringen. Das Amtsgebäude wurde im Juni 1966 als „wichtiges Kulturgut“ eingestuft.[14]

Tendō-Bogenbrücke (天童眼鏡橋)

Die steinerne Bogenbrücke wurde 1887 in der Stadt Tendō, die in der Präfektur Yamagata liegt und für ihre Shōgi-Spielsteine berühmt ist, erbaut. Sie ersetzte zugleich die bis dahin vorhandene Brückenkonstruktion aus Holz. Die Tendō-Bogenbrücke ist 7,7 m breit und 13,3 m lang. Das Verhältnis von Pfeilhöhe und Stützweite beträgt 2,6. Sie wurde aus Steinen der lokalen Bergtempel errichtet. Solche halbkreisförmigen Bogenbrücken wurden im Gebiet von Euphrat und Tigris bereits in vorchristlicher Zeit erbaut und in römischer Zeit weiterentwickelt. Der Bau von Bogenbrücken in Japan beginnt nach allgemeiner Ansicht zu Beginn der Edo-Zeit mit der Doppelbogenbrücke (眼鏡橋, Megane-bashi[anmerkung 2]) in Nagasaki. Zunächst wurden besonders in Kyūshū Bogenbrücken technisch nach dem Vorbild Chinas, mit Beginn der Meiji-Zeit landesweit dann vornehmlich Brücken nach europäischem und amerikanischem Vorbild gebaut. Die Geländer der japanischen Brücken sind nach japanischer Bauweise in der Regel Holzkonstruktionen, die u.a. im Hauptpfeiler verankert sind[15]. Die Tendō-Bogenbrücke wurde 1975 nach Meiji Mura gebracht[16].

Wohnhaus von Mori Ōgai und Natsume Sōseki (森鴎外・夏目漱石住宅)

Das Haus ist prototypisch für ein damaliges Haus der Mittelschicht. Es wurde 1887 für den Arzt Nakajima mit einer Größe von 39 Tsubo (129,5 m²) gebaut. 1890 mietete der Arzt und Schriftsteller Mori Ōgai das Haus für ein Jahr. Im gleichen Jahr erschien Ōgais literarisches Debüt Die Tänzerin (舞姫, Maihime). Hier schrieb er auch Der Bote (文づかひ, Fumizukai). Ōgai arbeitete als Militärarzt und studierte von 1884 bis 1888 in Deutschland u.a. Hygiene. Während seines Deutschlandaufenthaltes verfasste er auch eine „Schrift über japanische Wohnhäuser“ (日本家屋論, Nihon kaoku-ron), in der er dem Vorwurf der westlichen Welt, japanische Häuser seien unhygienisch, entgegentrat.

Etwa 10 Jahre nach Ōgai, von 1903 bis 1906, wohnte auch der Schriftsteller Natsume Sōseki in diesem Haus. Die Katzenklappe im Haus ist der, in seinem Meisterwerk Ich der Kater beschriebenen sehr ähnlich.[17]

Elektrische Straßenlaterne an der Brücke Nijubashi (二重橋飾電燈)

Nijūbashi Brücke, Abb. der Originalkonstruktion aus Holz (Nishinomaru Shimojō-bashi (西の丸下乗橋))

Sie Nijubashi-Brücke, die von der elektrischen Straßenlaterne geziert wird, befindet sich auf dem Palastgelände; sie stellt heute den zentralen Zugang zum Kaiserpalast dar. Der Name Nijubashi bedeutet etwa Doppelbrücke. Die Brücke wurde in der Edo-Zeit aus Holz gefertigt. Sie überspannt einen Wassergraben. Da es zur Zeit der Erbauung noch schwierig war die Brücke auf Stützpfeiler zu bauen, wurde unter der Brücke eine zweite, stützende Brücke angelegt, woraus sich auch der Name ableitet. 1888 wurde die ursprüngliche Holzkonstruktion durch eine Metallbrücke ersetzt. Für die beiden Zugänge zu der erneuerten Brücke wurden in Deutschland die neobarocken Straßenlaternen gefertigt. Diese Laterne und eine Teil des Brückengeländers sind heute noch im Meiji Mura zu sehen. Bis zum Beginn der Meiji-Zeit waren in Japan vor allem Gaslaternen und Bogenlampen in Gebrauch. Als Edison 1879 die Kohlenfadenlampe erfand, begann auch in Japan eine rege Beschäftigung und Forschung rund um die Elektrizität. 1885 wurden in Japan beim Bau der Tōkyōter Bank in Nihonbashi bereits 40 elektrische Glühlampen verwendet. 2 Jahre später nahm die Elektrizitätsgesellschaft Tōkyō (東京電燈会社, Tōkyō Dentō Kaisha) ihre Geschäftstätigkeit auf.[18]

Volksschule der Präfektur Mie und Kuramochi-Grundschule (三重県尋常師範学校・蔵持小学校)

Volksschule der Präfektur Mie

Das Gebäude wurde 1888 als Hauptgebäude der Volksschule in der Präfektur Mie erbaut. 1928 wurde das Gebäude im Zuge von Umbaumaßnahmen verkauft und von seinem ursprünglichen Standort in der Stadt Nabari nach Kuramochi verbracht, wo es eine Grundschule beherbergte. Das Schulgebäude wie auch ein Verwaltungsgebäude der Präfektur Mie, die beide vom Architekten Shimizu Gihachi (清水義八)[19] geplant worden waren, sind baulich nahezu identisch. Charakteristisches Kennzeichen beider Gebäude ist eine bilaterale Symmetrie. Als besondere Merkmale des Schulgebäudes, das 1978 nach Meiji Mura gebracht wurde, gelten der zentrale Eingangsbereich und der rechte Gebäudeflügel, in dem zwei Klassenzimmer erhalten sind. Der Eingangsbereich ist als Arkade ausgeführt und wird von 4 Pfeilern getragen, die sich bis in die 1.Etage erstrecken. Das Dach ist als Fußwalmdach ausgeführt. Den Giebel und Bogen des Daches zieren Blumenornamente. Die Pfeiler des überdachten Eingangsbereichs sind im toskanischen Stil gebaut. Der Bogen liegt nicht auf den Pfeilern auf, er setzt in der Mitte der Pfeiler an[20].

Rot-Kreuz-Krankenhaus (日本赤十字社中央病院病棟)

Krankenhaus des japanischen Roten Kreuzes, 1890

Der Beginn des Roten Kreuzes in Japan fällt auf das Jahr 1877, als es unter der Führung von Saigō Takamori in Kyūshū zur Satsuma-Rebellion kam. 1886 unterzeichnete Japan die Genfer Konventionen, wodurch das Rote Kreuz, unter diesem Namen und als Organisation, formal anerkannt wurde. Zu dieser Gelegenheit stellte der kaiserliche Hof einen Fond in Höhe von 1 Million Yen und ein Stück des kaiserlichen Anwesens in Shibuya zur Errichtung eines Rot-Kreuz-Krankenhauses zur Verfügung. Das Krankenhaus wurde, ebenso wie die kaiserliche Villa in Akasaka nach Plänen des Architekten Takayama Tōkuma (片山東熊)[21], jedoch in der Ausführung aus Holz und deutlich schlichter errichtet. Beim Wiederaufbau des Krankenhauses im Meiji-Mura-Museum wurde das Gebäude um 180 Grad gedreht. Die ursprüngliche Südseite präsentiert sich heute als Nordseite des Hauses, die zudem aufgehellt wurde. Die Fassade ist als Fachwerk mit überreichem Zierrat ausgeführt. Erkennbar ist dies an den verzierten Fensterläden und der tief gezogenen, Schatten spendenden Dachtraufe. Auch die kaminartigen Dachaufbauten, die der Belüftung dienen, sind noch im Originalzustand. Den Eingang ziert ein Relief mit Paulownien, Bambus und der Gestalt eines Feuervogels.[22]

Kureha-za-Theater (呉服座)

Kureha-za Theater

Das Kureha-za Schauspielhaus ist ein Überbleibsel traditioneller japanischer Bauweise der Edo-Zeit. Das Theater wurde ursprünglich zu Beginn der Meiji-Zeit in der Nähe des shintoistischen Ebisu-Schreins in Ikeda gebaut. Das gesamte Gebäude wurde 1892 dann an das Ufer des Grenzflusses Ina-gawa, der den westlichen Teil der Stadt durchfließt, verbracht und in diesem Zuge erstmals Kureha-za genannt. Hier wurden zu Beginn Kabuki-Gastspiele, dann auch verschiedene Aufführungen, wie Shimpa-Theater, Rakugo, Naniwa-bushi, Kōdan (traditionelle japanische Art des Geschichtenerzählens), Manzai u.a. dargeboten. Das Theater wurde damals auch noch als Versammlungsort genutzt und so erregten Auftritte wie die von Ozaki Yukio, dem Vater der parlamentarischen Demokratie oder des Anarchisten und Sozialisten Kōtoku Shūsui große Aufmerksamkeit.

Das Gebäude ist als eingeschossige Holzkonstruktion mit einem Zedernholzdach ausgeführt. Der Zuschauerraum und die Bühne werden von einem großen Satteldach überspannt, während der Eingang von einer hoch angesetzten Dachtraufe überdacht ist. Unmittelbar über der Eingangstür ist ein Aushängeschild mit dem Namen des Theaters angebracht, links und rechts davon Programmtafeln. Am Giebel darüber ragt ein kleiner Balkon hervor, der Platz für die Verwendung einer Taiko als Signaltrommel bietet. Die Frontseite des Theaters ist hüfthoch mit braunen Schindeln verziert, darüber mit schwarzem Lack angestrichen. Das Theater besitzt eine Rotationsbühne. Die Künstlergarderobe ist dem Hanamichi folgend und entgegen üblichem Brauch nicht hinter den Kulissen, sondern nahe am Eingang angelegt. Das Kureha-za-Theater wurde im Dezember 1984 als wichtiges Kulturgut eingestuft.[23] Vom 1.bis zum 6. Juni 1993 wurde anlässlich des zehnjährigen Bestehens des lokale Fernsehsenders Aichi TV eine Sonderaufführung im Kureha-za-Theater mit Bandō Tamasaburō[24] in der Hauptrolle organisiert. Mehr als 3.000 Menschen sahen diese Aufführung.

Straßenbahn Kyōto (京都市電)

Straßenbahnwagen aus Kyōto

1881 wurde in Deutschland die erste elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen, 1895 folgte Japan mit Kyōto nach. Da Kyōto am Biwa-See liegt, konnte erstmals 1891 durch die Nutzung von Wasserkraft eine Stromversorgung aufgebaut und gewährleistet werden. Zwei Jahre später wurde die Baugenehmigung für die Fushimi-Linie erteilt. Mit der Entscheidung 1895 in Kyōto die japanische Industriemesse abzuhalten, ging auch der Bau der ersten „Elektrischen“ einher. Die Straßenbahnverordnung sah vor, die Sicherheit durch sogenannte „Vorausläufer“ (先走り, Sakibashiri) zu gewährleisten. Es handelte sich dabei meist um Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, die im Führerstand mitfuhren, von der Straßenbahn absprangen und Passanten vor der herannahenden Tram warnten. 1904 wurde dieses Verfahren abgeschafft, da es gefährliche Schwerstarbeit war, insbesondere in der Nacht mit Laternen der Straßenbahn vorauszulaufen. 1904 folgte Nagoya dem Beispiel Kyōtos.

Die beiden Straßenbahnwagen, die im Meiji Mura zu sehen sind, wurden zwischen 1910 und 1911 produziert. In Tōkyō fuhr die erste, noch von Pferden gezogene Straßenbahn 1882 zwischen Shimbashi, Ueno und Asakusa. 1899 wurde die Pferdebahngesellschaft Shinagawa (品川馬車鉄道会社, Shinagawa Basha Tetsudō Kaisha) übernommen, im Jahr darauf auf elektrische Straßenbahnen umgestellt und in Elektrische Straßenbahn Tokyo (東京電車鉄道, Tōkyō Densha Tetsudō) umbenannt. Die Shinagawa Pferdebahngesellschaft besaß zu ihrer Blütezeit ca. 300 Wagen und 2.000 Pferde[25].

Dampflokomotive Nr. 1 der Bisai-Eisenbahn (尾西鉄道蒸気機関車1号)

Dampflokomotive Nr.1

Zur Eröffnung der Bisai Linie 1897 wurde eine Lokomotive der amerikanischen Firma Brooks mit der Achsfolge 2B1 angeschafft. Zunächst verband die Eisenbahnlinie die Orte Yatomi und Tsushima. Bereits ein Jahr später kam eine Station in Ichinomiya hinzu. Anlässlich der Fusion der Bisai und der Nagoya Eisenbahn 1925 gingen die Triebfahrzeuge in den Besitz der Nagoya Eisenbahn über[26].

Dr. Shimizus Praxis (清水医院)

Shimizu Hanjirō wurde in Suhara geboren, studierte in Tokyo Medizin und eröffnete nach seiner Rückkehr ins Kiso Tal (木曽谷, Kiso-dani) eine Praxis. Die Praxis selbst säumte neben vielen Gasthäusern eine der großen Landstraße und Reiserouten und befand sich so an prominenter Stelle. Das Dach ist wie das eines Warenhauses mit Schindeln aus dem Holz der japanischen Zypresse gedeckt. Die weiße Front präsentiert sich in westlicher Gestaltung mit Rundbögen über den Fenstern und der Eingangstür, Fugenschnitt auf dem Mauerwerk und pilasterartigen Verzierungen an den Hausecken. Die Rundbögen können unabhängig von den Fenstern nach innen aufgezogen werden.

In Shimizus Praxis wurde auch Sonoko (園子), die ältere Schwester des Schriftstellers Shimazaki Tōson behandelt. Tōson machte sie zum Vorbild seines 1921 erschienenen Romans Aru onna no shōgai (ある女の生涯, etwa: Das Leben einer Frau), worin er das damalige Aussehen der Hachiya Klinik in Suhara beschreibt. Gegenüber des Eingangsbereichs im Haus befanden sich der Warteraum und die Medikamentenausgabe. Neben dem mit Tatami Matten ausgelegten Warteraum befand sich das Behandlungszimmer. Die Fusuma (Schiebetüren) des Warteraums waren in großen schwarzen Schriftzeichen Hinweise für die Gesundheit geschrieben. In der ersten Etage des Hauses befanden sich Wohnräume und ein Raum für die Teezermonie. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt, doch man geht anhand des Baustils davon aus, dass das Gebäude in den 30er Jahren der Meiji-Zeit (1896-1906) gebaut wurde.[27]

Telefonzentrale und -vermittlung in Sapporo (札幌電話交換局)

Telefonzentrale und -vermittlung in Sapporo

In den 1830er Jahren hatte der Amerikaner Samuel Morse die Telegrafie erfunden. 1876 war es Bell gelungen die Telefonie zur Marktreife weiter zu entwickeln. Zeitgleich zur rasanten Entwicklung dieses neuen Kommunikationsmittels ereignete sich die Landesöffnung Japans. Unmittelbar nach der Meiji-Restauration und Bells bahnbrechender Eiterentwicklung wurde 1877 das Telefon in Japan vorgestellt, woraufhin Japan Pläne entwickelte ein landesweites Telefonnetz aufzubauen. 1890 gingen die ersten beiden Vermittlungsstellen in Yokohama und Tokyo in Betrieb. Ende 1898 wurde die Telefonzentrale in Sapporo fertig gestellt.[28]

Das Gebäude wurde einstöckig mit massiven Steinmauern errichtet und durch hölzerne Trennwände im Innern des Gebäudes in kleine Arbeitsbereiche unterteilt. In den Fensterbögen des Erdgeschosses wurde ein zierender Schlussstein verwendet, während die Fenster der ersten Etage mit einem waagerechten Fenstersturz versehen sind. Unterhalb der Fenster im ersten Stock befindet sich ein Gurtgesims mit runden floralen Mustern. Die Telefonzentrale in Sapporo wurde 1965 nach Meiji Mura gebracht und im April 1968 als wichtiges Kulturgut eingestuft.[28]

Tōmatsu-Haus (東松家住宅)

Tōmatsu Haus

Das Tōmatsu-Haus wurde im 19. Jahrhunderts im Zentrum Nagoyas erbaut. Bis zum Ende der Meiji-Zeit diente es als Handelshaus zum Öl-Verkauf, mit Beginn der Shōwa-Zeit zog dann die 1894 gegründete Horikawa-Bank[29] in das Tōmatsu Haus ein. Es erfolgten mehrere Umbauten im damals üblichen, traditionellen Baustil der Edo-Zeit. Ursprünglich war der Bau von zwei- und mehrgeschossigen Holzgebäuden im Stadtgebiet untersagt. Dieses Verbot wurde 1867 zunächst in Tokyo und Kyoto aufgegeben. Der Wohlstand der Edo-Zeit erlaubte es zudem nicht mehr nur dem Schwertadel Häuser mit mehr Stockwerken zu bauen. Dennoch wurde auch in der Folgezeit selten hoch gebaut. Die Handelshäuser, die am Fluss Horokawa zwischen der Burg Nagoya und der Ise-Bucht standen, wurden mit niedriger Bauhöhe und großer Innenraumtiefe erbaut. Das Tōmatsu Haus, dessen jetziger Zustand circa 1901 geschaffen wurde, gehört zu diesen Handelshäusern.

Im ersten Stock befindet sich ein Teeraum[30] mit einer typischen Tokonoma[31]. Mit seiner flachen Front, aber dem weit ausgebauten hinteren Hausteil repräsentiert es das typische Haus eines Geschäftsmannes. In der bereits bis zum zweiten Stock reichenden Frontseite kündigt sich die in die Höhe weisende Bauweise zukünftiger Geschäftshäuser an. Das Holzhaus mit Spitzdach wurde im Februar 1974 als „wichtiges Kulturgut“ eingestuft.[32]

Evangelische Kirche japanischer Immigranten in Seattle (シアトル日系福音教会)

Es heißt, dass 1869 als der Aizu-Wakamatsu Han im Boshin-Krieg besiegt worden war, viele Japaner nach Amerika aussiedelten und in Kalifornien die Wakamatsu-Kolonie[anmerkung 3] gründeten. Diese Unternehmung scheiterte zwar, doch das Angebot und die Nachfrage an Arbeitskräften in Amerika führte dazu, dass die Zahl der japanischen Migranten von der Mitte der Meiji-Zeit an zunahm und dass die Migration nicht zuletzt durch die Eröffnung einer Seeverbindung 1896 nach Seattle vom Ende der Meiji- bis zum Anfang der Taishō-Zeit ihren Höhepunkt erreichte. Nachdem ein verheerendes Feuer im Juni 1889 große Teile der Innenstadt von Seattle zerstört hatte, konzentrierte man sich beim Wiederaufbau zu Beginn des 20.Jahrhunderts auf die Fischerei und die Forstwirtschaft. Im Zuge dieser Entwicklung wurden neue Wohngebiete angelegt, das bergige Umland urbar gemacht und neu parzelliert. Auch das Gebäude der evangelischen Kirche wurde um 1907 in einem dieser neuen Wohngebiete erbaut. Das Gebäude ist eingeschossig und trägt ein Walmdach[33]. Die Holzkonstruktion des Hauses wurde als Fertighaus in Massenproduktion hergestellt und kann als Vorreiter für die gegenwärtige Western Frame Konstruktion (Platform-Frame) betrachtet werden. Für den Bau wurde Zedernholz aus der Region verwendet. Nach der Erbauung diente das Haus zunächst als Wohnhaus für Amerikaner. 1930 kam es dann in den Besitz japanischer Immigranten. Es war das erste Gebäude, das die japanischen Immigranten nach jahrelangen Strapazen seit der Übersiedlung besaßen und es wurde während des Zweiten Weltkriegs wieder enteignet. Nach dem Krieg wurde das Gebäude von der ersten Einwanderergeneration als evangelische Kirche benutzt. Mit dem Überaltern und Schrumpfen dieser ersten Generation verlor das Gebäude dann seine Funktion und wurde nach Meiji Mura gebracht.[34]

Gemeinschaftsräume der Wärter des Gefängnisses Kanazawa (金沢監獄中央看守所・監房)

Gemeinschafträume der Wärter des Gefängnisses Kanazawa, 1907

Das Gefängnis in Kanazawa umfasste eine Vielzahl von Verwaltungs- und Zelltrakten, die im westlichen Stil 1907 mit Nord-Süd-Ausrichtung erbaut wurden. Bei dem achteckigen Gebäude, das heute im Meiji Mura zu sehen ist, handelt es sich um die ehemaligen Gemeinschaftsräume für die Wärter. Das Haus stand im Zentrum des Geländes, nördlich davon lagen die Verwaltungsgebäude, südlich die Zellentrakte. An fünf der acht Stirnseiten des Gebäudes schlossen strahlenförmig angeordnet Gebäude mit Zelltrakten an, die im Uhrzeigersinn von 1 bis 5 durchnummeriert waren.[anmerkung 4] Im Meiji Mura ist neben dem zentralen Oktagon auch das Eingangstor des Gefängnisses und ein Teil des 5. Gebäudes mit den damaligen Zellen zu sehen. Das Gebäude für die Wärter ist aus Holz gefertigt, die Fassade ist mit Schindeln verkleidet und bei den eingebauten Fenstern handelt es sich um vertikale Schiebefenster aus Glas. Auch wenn das Gebäude augenscheinlich eine westlich anmutende Fassade besaß, so waren die Wände doch dreifach ausgeführt. Dem Gebäude kann daher eine Vorbildfunktion in Bezug auf Schallschutz und Wärmedämmung zugesprochen werden. Aus dem Zentrum des Gebäudedachs ragt zudem ein 12 Meter hoher Wachturm hervor.[35]

Kirche St. John (聖ヨハネ教会堂)

Kirche St. John

Mit der Beendigung der Landesabschließung (Sakoku) im Jahr 1873 wurde auch nach über 200 Jahren das Verbot der christlichen Kirche aufgehoben. In der Folge wurden in vielen Landesteilen auch wieder Kirchen erbaut. Ein davon war die Kirche St. John, die als japanisch-anglikanische Kirche - ein Zweig der protestantischen Kirche - 1907 in Kyoto im Stadtteil Shimogyō errichtet wurde. Die erste Etage wurde als Versammlungsraum, das Erdgeschoss für einen Kindergarten und als Sonntagsschule genutzt. Das Aussehen der Kirche ist geprägt durch eine Mischung aus mittelalterlichen romanischen Grundthemen und Details des gotischen Baustils[anmerkung 5]. Die Frontseite wird dominiert von zwei hohen Spitztürmen, während das Kircheninnere in Kreuzform angelegt ist. Die in der Mitte und in den beiden Spitztürmen verwendeten bogenförmigen Fenster sorgen dafür, dass der Innenraum[anmerkung 6] sehr hell ist. Die Konstruktion trägt den vielen Erdbeben in Japan Rechnung. So ist das Erdgeschoss aus Ziegelsteinen gemauert, die erste Etage eine Holzkonstruktion und das Dach ebenfalls aus Holz, das mit Metall beplankt wurde.

Nach der Landesöffnung kamen nicht nur Missionare, sondern auch Händler und Pädagogen nach Japan. Unter ihnen befand sich auch der Amerikaner James McDonald Gardiner[anmerkung 7], der die Kirche St. John geplant hat. Gardiner, der an der Harvard Universität Architektur studiert hatte, kam 1880 nach Japan. Als Schulleiter widmete er sich seiner erzieherischen Mission, als Architekt der Erbauung der Kirche und Schule. Die Kirche St. John wurde 1964 nach Meiji Mura gebracht und im Mai 1965 als wichtiges Kulturgut eingestuft.[36]

Oguma-Fotostudio aus Takada (高田小熊写真館)

Das zweigeschossige Holzhaus wurde um 1908 im Skiort Takada erbaut, der östliche Anbau stammt allerdings aus der Taisho-Zeit. Es beherbergte das Fotostudio Oguma, in dem viele Aufnahmen des 58. Infanterie-Regiments der japanischen Armee entstanden, das dereinst im Ort stationiert war.

1982 wurde es nach Meiji Mura transportiert und mit Ausnahme des Anbaus wieder in den Originalzustand versetzt. Das Gebäude ist ganz auf seine vorherige Funktion zugeschnitten. In der unteren Etage waren die familiären Räume des Besitzers untergebracht wie auch zwei Retuschierräume. Über eine kleine Treppe gelangte man vom Eingangsbereich in die zweite Etage, die ganz dem Fotoatelier und einem Ankleideraum vorbehalten war. Vom Atelier führte eine weitere Treppe zu der unter ihr gelegenen Dunkelkammer. Das mit Schindeln gedeckte Dach hat in der Nordseite ein großes Oberlicht, so dass das Atelier tagsüber über ausreichend natürliches Licht verfügen konnte. Im Haus sind Fotografien des Studios ausgestellt sowie die um 1908 übliche Möblierung und fotografische Ausrüstung.[37]

Dienstwohnung des Schuldirektors der Gakushūin-Schule (学習院長官舎)

Die Bauarbeiten für das Gebäude begannen 1909. Zu diesem Zeitpunkt war Nogi Maresuke der Direktor der Gakushūin, der Schule für die kaiserliche Familie und dem japanischen Adel. Das Gebäude diente zunächst als Empfangshalle für Gäste, später wurde es in die Dienstwohnung des Direktors verwandelt. Besonders an dem Bau ist seine Zweiteilung in einen in japanischem und einen in westlichem Stil gehaltenen Flügel. Zugang für beide Gebäudeteile bildet ein überdachter Eingang aus Eisen.[38]

Haupteingang der 8. Oberschule (第八高等学校正門)

Das Haupttor der ehemaligen Oberschule dient heute als Eingangstor zum Meiji-Mura-Themenpark. Die Schule wurde 1908 im ehemaligen Schulgebäude der ersten Mittelschule der Präfektur Aichi gegründet und zog 1909 in den neuen Campus mit dem neu erbauten Eingangstor um.[anmerkung 8] Die vier gemauerten Torpfosten wurden nach westlichem Vorbild aus roten Ziegeln und weißem Granit gefertigt. Sie tragen ein zweiflügeliges Haupttor und zwei einflügelige Nebentore aus Eisen. Den geschichtlichen Hintergrund bildet die Reformation des Bildungssystems. Zu Beginn der Meiji-Zeit 1872 wurde von Kultusminister Mori Arinori, aus Satsuma stammend und Mitglied des "Klankabinetts", die Reformation des japanischen Bildungssystems eingeleitet. Neben diesem Tor der 8. Oberschule wurden in der Meiji-Zeit 2 weitere gusseiserne Tore hergestellt und später zum wichtigen Kulturgut erklärt. Dabei handelt es sich um das Eingangstor der Gakushūin-Schule (1875), dem Vorläufer der gleichnamigen Universität und um das 1876 angefertigte Tor für den Tempel Myōhō-ji im Tōkyōter Stadtteil Suginami.[39]

Postamt Ujiyamada (宇治山田郵便局)

Postamt Ujiyamada

1870 wurde vom Großen Staatsrat (太政官, Da[i]jō-kan) der Meiji-Regierung die Einrichtung des Postwesens bekanntgegeben. In den folgenden 4 Jahren entstanden die ersten Verordnungen und an der Edo-Brücke (江戸橋, Edo-bashi) in Tōkyō wurde das erste Postamt gebaut. In der Folge wurden im ganzen Land Postämter errichtet; so entstand auch, weniger als 5 Jahre nach dem Bau des ersten Postamtes, in Ujiyamada (seit 1955 Ise) ein kleines Postamt mit einer Fläche von nur 4 Tsubo (ca. 13,2 m²). Das Postwesen als Zeichen eines modernen Staates entwickelte sich schnell und wurde bald um Telegrafie und Telefonie erweitert. 1909 errichtete man für das Postamt von Ujiyamada an einer Straßenecke in der Nähe des Toyouke-Daijingū-Schreins nach den Plänen eines Ingenieurs des Kommunikationsministeriums (逓信省, Teishin-shō) ein neues Gebäude. Das Zentrum des einstöckigen Holzgebäudes bildet eine Rotunde, deren kegelförmiges Dach mit Kupferblech gedeckt war. die beiden Flügel zur linken und rechten Seite erhielten ein Walmdach. Die Fassade zieren rechts und links 2 kleine turmartige Gebäudeteile mit kuppelförmigem Dach. Die Fassade ist als Fachwerk ausgeführt, für den Verputz der Wände wurden Mörtel und Holzschindeln verwendet. Die Ranma (欄間)[anmerkung 9] ist mit Stuck verziert. Die Fenster sind als Dreh-Fenster ausgeführt. Der Publikumsbereich des runden Hauptgebäudes ist eingefasst von ebenfalls kreisrund angeordneten Schaltern. Der Raum wurde beleuchtet von einem tulpenförmigen Kronleuchter, der an der Decke hing[40]. Das Postamt von Ujyamada wurde im Mai 1999 als wichtiges Kulturgut eingestuft. Das Postamt wird gegenwärtig wie ein reguläres Postamt betrieben, nur dass der Zutritt kostenpflichtig ist, da es im Freilichtmuseum steht und der Besuch des Museums eine Eintrittsgebühr erfordert.

Badehaus Azuma-yu (半田東湯)

Inneneinrichtung des Barbiers „Kinotoko“

Das zweistöckige Badehaus Azuma-yu wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts im Kamesaki-Hafen in Handa errichtet. Das Holzhaus verfügt über zwei durch ein Vordach geschützte Eingänge, links der für Männer und rechts der für Frauen. Im Untergeschoss befinden sich dementsprechend zwei Umkleideräume und zwei Badestellen, die jedoch Verbindungstüren aufweisen. Vom Umkleideraum der Männer führt eine Treppe zur zweiten Etage, die sich allerdings nicht über die ganze erste erstreckt, sondern nur so groß ist wie die beiden darunterliegenden Umkleideräume. Zu dem sich hier befindlichen Salon hatten dereinst nur Männer Zutritt. Das Bauwerk steht seit 1980 in Meiji Mura. Für Museumsbesucher ist nur das Erdgeschoss zugänglich. Das relativ kleine Badehaus ist ein typisches Exemplar.[41]

Barbier Kinotoko (本郷喜之床)

Kinotoko ist der Name eines Barbiergeschäfts, das in einem zweigeschossigen Holzhaus untergebracht ist. Das erste Geschoss diente als Geschäftsraum, wobei die gläserne Front zum Errichtungszeitraum um 1909 in Tokyo noch ein Novum war. Die zweite Etage diente als Wohnraum, in dem für zwei Jahre, bis 1911, der Dichter Takuboku Ishikawa mit seiner Familie lebte. Die Inneneinrichtung des Geschäfts stammt allerdings von einem Barbier namens Nyumura aus Jōetsu. Seit 1980 befindet sich das Gebäude im Museumspark.[42]

Kabinettsbibliothek (内閣文庫)

Kabinettsbibliothek

Die Kabinettsbibliothek wurde 1873 auf kaiserlichem Gelände im Tokyoter Stadtteil Akasaka als Zentralbibliothek der Meiji-Regierung erbaut. Zeitgleich mit der Begründung des japanischen Kabinetts als System der japanischen Zentralregierung wurde 1890 die Kabinettsbibiliothek umbenannt. Bis zur Einrichtung eines öffentlichen Archivs 1971 wurden die darin befindlichen Dokumente vor allem und ausgiebig von Forschern verwendet.

Diese Sammlung ist der Grundstock der Momiji-yama-Bibliothek (紅葉山文庫, Momiji-yama Bunko), die als Herzstück der Aufzeichnungen über das Tokugawa Bakufu, die vom Shōheizaka Gakumonjo (昌平坂学問所)[anmerkung 10] gesammelten Dokumente, wie japanisch-chinesische Publikationen und Urkunden, umfasst. Darüber hinaus wurde die Sammlung in während der Meiji-Regierung um alte Dokumente, Urkunden und westliche Publikationen erweitert und um Kostbarkeiten der japanischen Kultur aus der Zeit des Mittelalter bis in die Moderne hinein, sowie um Kostbarkeiten der chinesischen Kultur aus der Ming- und Qing-Dynastie ergänzt. Das Gebäude war das Hauptgebäude der Verwaltungsgebäude der Kabinettsbibliothek auf der 1911 neu erbauten kaiserlichen Sommerresidenz. Das Gebäude ist im Renaissance Stil und wie aus dem Lehrbuch aus Backsteinen der Meiji-Zeit erbaut. Insbesondere das Zentrum der Fassade mit 4 über 7m hohen Säulen und 2 eckigen Pfeilern, auf denen ein riesiger Dreiecksgiebel ruht, erinnert an den griechisch-römischen Baustil.[43]

Gebäude und Objekte der Taishō-Zeit (1912-1926)

Polizeiwache in Shichijō Kyōto (京都七條巡査派出所)

Mit dem Zusammenbruch des Edo-Shogunats am Ende der Edo Zeit, herrschte Anarchie in Tōkyō. Um die öffentliche Ordnung wiederherszustellen, wurden die feudalen Clans aus den alten Provinzen Satsuma und Chōshū als Sicherheitskräfte rekrutiert. Damit begann die Entstehung der Polizei. Wenig später wurden unter der Kontrolle des Ministerium für Militärwesens (兵部省) aus allen Clans Soldaten ausgewählt und zu einer Schutztruppe für die Präfektur zusammengeschlossen. In allen Landesteilen entstanden auf diese Weise präfekturale und provinziale Sicherheitstruppen. Mit der Abschaffung des Feudalsystems und der Einrichtung der Präfekturen wurden die Sicherheitskräfte in den Verantwortungsbereich des Justizministeriums (司法省, Shihō-shō; 1871 bis 1948) übergeben. Um eine Polizei aufzubauen, wurden die Sicherheitstruppen organisatorisch vom Militär getrennt und landesweit zusammengeführt. 1873 wurde das japanische Innenministerium (内務省, Naimu-shō) gegründet, das fortan die Kontrolle über die Sicherheitskräfte übernahm. Diese Entwicklung mündete 1886 in der Gründung einer Nationalen Polizeibehörde (警察庁, Keisatsu-chō), die in jeder Präfektur und Provinz eine Zentrale besaß. Dieses zentralisierte Polizeisystem bestand bis zum Übergang in ein kommunales Polizeisystem im Jahr 1947. Die Bezeichnung für Polizist (警察官, Keisatsukan) änderte sich im Verlaufe der Zeit vielfach und wurde nach der Bezeichnung Schutzmann (巡査, Jisa) erst nach 1875 gebräuchlich. Das Gebäude der Polizeiwache stand ursprünglich in der Nähe des Hauptbahnhofs in Kyōto, an einer Straßenecke zwischen dem Nishi Hongan-ji und der Ryūkoku-Universität. Das Gebäude ist aus Holz gebaut, hat allerdings eine der damaligen westlichen Bauweise gleichende Backstein-Optik. Das Kuperdach ist in seiner Gestalt sehr niedrig. Dazu besitzt das Gebäude über dem Eingangsbereich ein Vordach in Gestalt eines Kamaboko[44].

„Zagyosō“ – Landhaus des Kōshaku Saionji Kimmochi (西園寺公望別邸「坐漁荘」)

Landhaus Zagyosō Seeseite

Das Zagyosō wurde von dem Adligen Saionji Kimmochi in Auftrag gegeben, der darin seinen Lebensabend unbeschwert mit gelegentlichem Angeln zu verbringen gedachte. Dies deutet auch der Name des Hauses an[anmerkung 11], das 1920 an der Küste von Okitsu (heute: Shizuoka) erbaut wurde. Nach dem Tode Kimmochi, einem der letztzen Genrō, 1940 in diesem Wohnhaus, verfiel das Gebäude zunehmend und wurde im Zuge anfälliger Arbeiten an der Küste 1971 in das Museumsgelände versetzt. Seine Innengestaltung weist sowohl einheimische als auch westliche Elemente, wie beispielsweise einen Steinkamin, auf.[45] Das Gebäude wurde 2003 als Kulturschatz designiert.

Haupteingang und Lobby des Imperial Hotel (帝国ホテル中央玄関)

An seinem ursprünglichen Standort, Postkarte

Die Geschichte des Imperial Hotel reicht in das Jahr 1890 zurück. Nachdem das ursprünglich aus Holz und Backsteinen gebaute und von Yuzuru Watanabe[anmerkung 12] entworfene Hotel 1919 vollständig niederbrannte, wurde der amerikanische Architekt Frank Lloyd Wright mit dem Wiederaufbau des Hotel beauftragt. Das neue, aus Stein gebaute Hotel wurde von 1915 bis 1923 erbaut. Die erste Bewährungsprobe des Neubaus war das große Kantō-Erdbeben 1923, das es schadlos überstand. Am Tage des Erdbebens, am 1.September war man im Hotel gerade mit den Vorbereitungen zu einer Hochzeitsfeier beschäftigt, die anlässlich der Eröffnung stattfinden sollte. Während die meisten Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft einstürzten oder abbrannten, erlitt das neu erbaute Hotel keine bemerkenswerten Schäden. Daraufhin wurde das viergeschossige Hotel 1923 in Tokyo mit 270 Zimmern eröffnet und galt als eines der renommiertesten Hotels weltweit. Das Gebäude entstand nach der Maßgabe maximaler Flexibilität in der Konstruktion und es war bahnbrechend in Bezug auf die Erdbebensicherheit und den Brandschutz. Im Fall der Beschädigung eines Gebäudeteils sollten alle anderen Teile intakt bleiben. Zudem besaß das Hotel eine für die damalige Zeit neuartige und einmalige Dampfheizung. Das Bestreben nach Perfektion führte dazu, dass die veranschlagten Baukosten von 15 Mio. Yen am Ende auf das sechsfache, auf 90 Mio. Yen, anwuchsen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude vom Oberkommando der Amerikaner beschlagnahmt. Jahre lang waren darin Kräfte der amerikanischen Besatzungsarmee untergebracht. 1954 wurde das Hotel renoviert und nahm mit 170 Gästezimmern den Betrieb wieder auf. Vier Jahre später wurde es auf neun Etagen und vier Tiefgeschosse mit insgesamt 450 Gästezimmern erweitert[anmerkung 13]. Im Jahr 1964 wurde es abgerissen, um Platz für ein modernes Imperial Hotel zu machen. Von Wrights Bauwerk, dessen Grundriss sich an den Initialen I und H orientierte, wurden die Eingangshalle und Lobby, mitsamt dem davor liegenden Teich nach Meiji Mura gebracht.[46] Diese werden heute offiziell als Kulturschatz erachtet. 1968 wurde das Hotel auf dem ursprünglichen Bauplatz als moderner Stahlbetonbau erneuert und in 1980er Jahren um einen Anbau erweitert.

Gebäude der Shōwa-Zeit (1926-1989)

Hauptsitz der Kawasaki-Bank (川崎銀行本店)

Hauptsitz der Kawasaki-Bank

Der Hauptsitz der Kawasaki-Bank wurde 1927 in Tokyo im Renaissancestil auch mit der Funktion einer Bank, also nicht nur zu repräsentativen Zwecken, erbaut. Das Gebäude wurde für die damalige Zeit als monumentaler Stahlbetonbau mit zwei Stockwerken, einem Tiefgeschoss, einer 38 m breiten Front und einer Höhe von 20 m ausgeführt. Die aufwendigen Bauarbeiten begannen 1922, ein Jahr vor dem Großen Kantō-Erdbeben und dauerten fünf Jahre an. Die Planung und Projektleitung oblagen Yabe Matakichi[anmerkung 16], der an der Technischen Universität Berlin ausgebildet worden war und der viele Bankgebäude in Japan gebaut hat. Die Kawasaki-Bank gilt als sein Hauptwerk.

Die Kawasaki-Bank, die von Kawasaki Hachiemon (川崎八右衛門)[anmerkung 17], dem Schatzmeister des Mito-han gegründet wurde, zählte zu den einflussreichsten Banken der Meiji-Zeit. 1927 wurde die Bank in Kawasaki Daihyaku umbenannt. Nachdem 1936 der Namensbestandteil Kawasaki entfernt worden war, fusionierte die Daihyaku-Bank 1943 mit der Mitsubishi-Bank. Ebenfalls seit 1936 nutzte die als Bestandteil des Kawasaki-Zaibatsu gegründete Kawasaki-Treuhandgesellschaft gemeinsam mit der Bank das Gebäude. Diese Aktiengesellschaft übernahm die alleinige Nutzung des Gebäudes ab 1953. Die Kawasaki-Bank prägte lange Zeit ähnlich der Nihonbashi-Brücke das Erscheinungsbild des Tokyoter Stadtzentrums. 1986 jedoch musste sie für den Bau moderner Bürogebäude weichen und wurde abgerissen. Lediglich ein Teil des Gebäudes, Front und Außenmauer der rechten Seite, wurden nach Meiji Mura gebracht.[47]

Weitere Gebäude

  • Hauptquartier der kaiserlichen Garde - Anbau (近衛局本部付属舎)
  • Schilderhaus des Akasaka-Palasts (赤坂離宮正門哨舎)
  • Eingangshalle der Blindenschule in Tōkyō (東京盲学校車寄)
  • Shimbashi-Fabrik der staatlichen japanischen Eisenbahn und kaiserliches Automobil (鉄道局新橋工場と明治天皇・昭憲皇太后御料車)
  • Auditorium der Grundschule in Chihaya-Akasaka (千早赤阪小学校講堂)
  • Unterrichtsräume für Physik und Chemie der 4. Oberschule (第四高等学校物理化学教室)
  • Niederlassung der Yasuda-Bank in Aizu (安田銀行会津支店)
  • Kitasato-Institut (北里研究所本館・医学館)
  • „Kagyū-an“, Wohnhaus von Kōda Rohan (幸田露伴住宅「蝸牛庵」)
  • Teehaus „Ekiraku-an“ (茶室「亦楽庵」)
  • Dienstwohnung des Sugashima-Leuchtturms (菅島燈台付属官舎) (wichtiges Kulturgut)
  • Haus Nr. 25 im Ausländerviertel von Nagasaki (長崎居留地二十五番館)
  • Wohnhaus für westliche Ausländer in Kōbe (神戸山手西洋人住居)
  • Überdachter Eingang der Fachhochschule für Religion (宗教大学車寄)
  • Torwache und Leibgarde am Kaiserhof (芝川又右衛門邸)
  • „Musei-dō“, Kampfkunsttrainingshalle der 4. Oberschule (第四高等学校武術道場「無声堂」)
  • Baracke des 6. Infanterieregiments (歩兵第六聯隊兵舎)
  • Krankenstation und Verwaltungsgebäude des Armeekrankenhauses Nagoya (名古屋衛戍病院《愛知県有形文化財》)
  • Haus japanischer Migranten in Registro, Brasilien (ブラジル移民住宅)
  • Klubhaus japanischer Migranten in Hilo, Hawaii (ハワイ移民集会所)
  • Rokugogawa-Eisenbrücke (六郷川鉄橋)
  • Dampflokomotive Nummer 12 und 9 mit Personenwagen der 3.Klasse (蒸気機関車12号・9号・三等客車)
  • Shimbashi-Fabrik der Japanischen Eisenbahn (Maschinenhalle) (鉄道寮新橋工場・機械館)
  • Kathedrale St. Francis Xavier (聖ザビエル天主堂)
  • Haupttor des Kanazawa-Gefängnisses (金沢監獄正門)
  • Konasami-jima-Leuchtturm (小那沙美島燈台)
  • Brücke Shin-Ōhashi (隅田川新大橋)
  • Kirche St. Paul (大明寺聖パウロ教会堂)
  • Elektrische Straßenlaterne an der Brücke Ishibashi, kaiserlicher Palast (皇居正門石橋飾電燈)
  • Polizeiwache am Hauptbahnhof Tōkyō (東京駅警備巡査派出所)
  • Gemeinschaftszelle des Gefängnisses in Maebashi (前橋監獄雑居房)
  • Gericht Miyazu (宮津裁判所法廷)
  • Brauerei Kikunoyo (菊の世酒蔵)
  • Umspannwerk der Nagoya-Eisenbahn in Iwakura (名鉄岩倉変電所(岩倉ホール))

Bildergalerie

Meiji Mura als Drehort

Das Freilichtmuseum wird bisweilen auch als Kulisse und Drehort für Film- und Fernsehproduktionen genutzt:

  • für den Film „Devilman“ (2004)
  • für den Film „Mt. Tsurugidake“ (劒岳 点の記, Tsurugidake Ten no Ki) (2009)[48]
  • für Itsuji Itaos Film „König der Ausbrecher“ (板尾創路の脱獄王, Itao Itsuji no datsugokuō, engl. Itsuji Itao's King of the Escape) (2010)[49]
  • für die japanisch-amerikanische Gemeinschaftsproduktion „Leonie“ (2010)[50]
  • für die NHK-Fernsehserie „Saka no ue no kumo“ (2009)

Siehe auch

  • Abashiri-Gefängnis-Museum in Abashiri (博物館 網走監獄, Hakubutsukan Abashiri kangoku). Gefängniskomplex mit 38 Gebäuden[51].
  • Edo-Tokyo-Gebäudepark in Tokyo (江戸東京たてもの園, Edo Tōkyō tatemono no en) mit 30 Gebäuden[52]
  • Glover Garden in Nagasaki (グラバー園, Globa-en). Garten mit 10 Gebäuden aus der Mitte des 19 Jahrhunderts[53]
  • Hida Folk Village in Takayama (飛騨民俗村, Hida minzoku mura) mit 30 Gebäuden[54]
  • Historische Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama
  • Historische Stadt in Sapporo - (北海道開拓の村, Hokkaido kaitaku no mura) mit 52 Gebäuden[55]
  • Shikoku Mura in Takamatsu (四国村) mit 30 Wohnhäuser aus verschiedenen Zeitabschnitten[56]
  • Shōwa Mura (日本昭和村, Nihon Shōwa Mura) in der Präfektur Gifu[57].
  • Weitere Museumsdörfer

Literatur

Anmerkungen

  1. 花鳥風月, Kachōfūgetsu ist eine feststehende Fügung (Yojijukugo) aus den vier Schriftzeichen für Blumen, Vögel, Wind und Mond.
  2. Megane-bashi wörtlich: Brillen-Brücke trägt im Japanischen diesen Namen, weil die beiden annähernd halbkreisförmigen Bögen der Brücke mit ihrer Spiegelung im Wasser optisch einer Nickelbrille ähneln. Hierzu auch Fotos beider Brücken zum direken Vergleich (oben Nagasaki, unten Tendō-Brücke).
  3. Informationen zur Wakamatsu-Kolonie (englisch)
  4. Siehe hierzu auch das Modell des gesamten Gefängnisgeländes auf der japanischen Internetseite des Meji Mura Freilichtmuseums: [1]
  5. Detailbilder
  6. Bilder des Innenraums
  7. James McDonald Gardiner - japanischer Wikipedia-Artikel
  8. Die Schule wurde 1949 zur Universität Nagoya zusammengelegt. Ihr Campus ist heute der Yamanohata-Campus der Städtischen Universität Nagoya: [2]
  9. Bei der Ranma handelt es sich um einen durchbrochenen Schirm über den Schiebetüren, die zwei Zimmer voneinander trennen. (Siehe auch Erläuterung in der Japanische-Architektur-Datenbank JAANUS)
  10. Beim Shōheizaka Gakumonjo handelt es sich um eine 1790 im alten Stadtteil Yushima in Kanda gegründete Bildungseinrichtung, die unter der direkten Kontrolle des Tokugawa-Shōgunats stand.
  11. Der Name „Zagyosō“ (坐漁荘) bestehend aus den Schriftzeichen für „Platz, Sitz“, „Fischen“ und „Besitzung, Lehen“ wir sinngemäß so expandiert und verstanden: „Nichts tuend, unbeschwert sitzend und angelnd die Zeit verbringen“ (なにもせず、のんびり坐って魚をとって過ごす).
  12. japanischer Wikipedia Artikel zu Watanabe Yuzuru
  13. Abbildung des Imperial Hotel von 1958
  14. Englischer Wikipedia Artikel zum Tobu Themenpark
  15. John Lloyd Wright war der Sohn des Architekten Frank Lloyd Wright. Arata Endō war ein japanischer Architekt und Schüler von Frank Lloyd Wright. Aisaku Hayashi war Geschäftsmann und Manager des Imperial Hotel.
  16. japanischer Wikipedia Artikel zu Yabe Matakichi
  17. Genealogie in der japanischen Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Mike Meyer: Bound for Glory. auf: time.com, 30. August 2004.
  2. Detailseite zum Wohnhaus von Lafcadio Hearn (japanisch)
  3. Mukuriyane in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  4. Begriffserklärung in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  5. Detailseite zur Sake-Brauerei Nakai (japanisch).
  6. Detailseite zu den Shinagawa-Leuchttürmen (japanisch)
  7. Biografischer Abriss (japanisch)
  8. Detailseite zur Ōi-Fleischerei
  9. Biografischer Abriss (japanisch)
  10. Detailseite zur Residenz von Markgraf Saigō Tsugumichi (japanisch) inklusive einer Bildergalerie des Interieurs
  11. Detailseite zur Glasfabrik (japanisch)
  12. Eintrag auf housing.com in englischer Sprache
  13. Sangawarabuki in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  14. Detailseite zum Amtsgebäude (japanisch)
  15. Detailseite zur Tendō-Brücke (japanisch)
  16. [3]
  17. Detailseite zum Wohnhaus von Mori Ōgai und Natsume Sōseki
  18. zur Straßenlaterne an der Nijubashi-Brücke (japanisch)
  19. Biografischer Abriss (japanisch)
  20. Detailseite zur Volksschule Mie (japanisch)
  21. Biografischer Abriss (japanisch)
  22. Detailseite zum Rot-Kreuz-Krankenhaus (japanisch)
  23. Detailseite zum Kureha-za Theater (japanisch)
  24. Zeittafel der Auftritt Tamasaburōs
  25. Detailseite zur Straßenbahn in Kyōto (japanisch)
  26. Detailseite zur Bisai-Eisenbahn (japanisch)
  27. Detailseite zu Dr. Shimizus Praxis (japanisch).
  28. a b Detailseite zur Telefonzentrale in Sapporo (japanisch)
  29. japanischer Wikipedia Artikel zur Horikawa-Bank
  30. Eintrag auf housing.com
  31. Abbildung einer Tokonoma (mit japanischer Beschriftung)
  32. Eintrag auf der Museumswebsite (auf Englisch).
  33. Aichi Cultural Properties Navi (japanisch)
  34. Detailseite zur evangelischen Kirche in Seattle (japanisch)
  35. Detailseite zum Raum der Wärter im Gefängnis Kanazawa (japanisch)
  36. Detailseite zur St.John Kirche (japanisch)
  37. Eintrag mit Bildern und Grundrissen auf housing.com in englischer Sprache.
  38. Eintrag mit Bildern auf housing.com in englischer Sprache.
  39. Detailseite zum Haupteingang der 8. Oberschule
  40. Detailseite zum Postamt Ujiyamada (japanisch)
  41. Eintrag auf housing.com (auf Englisch)
  42. Eintrag auf housing.com (auf Englisch)
  43. Detailseite zur Kabinettsbibliothek (japanisch)
  44. Detailseite zur Polizeiwache (japanisch)
  45. Eintrag auf housing.com (auf Englisch)
  46. Eintrag auf housing.com (auf Englisch)
  47. Detailseite zur Kawasaki-Bank (japanisch)
  48. IMDB
  49. IMDB
  50. IMDB
  51. Offizielle Webseite des Abashiri-Gefängnis-Museums (japanisch und englisch)
  52. offizielle Webseite des Gebäudeparks (englisch und japanisch)
  53. offizielle Webseite des Glover Garden (englisch und japanisch)
  54. offizielle Webseite des Hida Minzoku (japanisch)
  55. offizielle Webseite der historischen Stadt (japanisch mit englischen Grundinformationen)
  56. deutsche Kurzinformation
  57. offizielle Webseite des Shōwa Mura (japanisch)

Weblinks

 Commons: Museum Meiji Mura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Taniguchi der Familienname, Yoshirō der Vorname.
35.34191136.989271

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