Max Frey (Regierungsdirektor)

Max Frey (Regierungsdirektor)

Max Frey voller Name Andreas Maximilian Frey[1] (* 1799 in Kirchenthumbach, Oberpfalz; † 15. April 1871 in Bayreuth[2]), war ein hoher bayerischer und griechischer Verwaltungsbeamter auf diversen Stellen, Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone, sowie der Vater des Dichters Martin Greif.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Max Frey war der Sohn des Magistratsdieners Franz Xaver Frey aus Kirchenthumbach und dessen Ehefrau Margarete geb. Förster, Wirtstochter aus Trockau.[3]

Er trat in den Staatsdienst des jungen Königreiches Bayern ein, arbeitete als Finanzbeamter in Speyer, im bayerischen Rheinkreis[4] und wurde von hier zum Dienst in Griechenland berufen, als Prinz Otto von Bayern dort die Königswürde annahm.[5] Auch dort war er als Finanzfachmann tätig, wirkte seit 1. Juni 1835 als Kabinettsrat im Range eines Staatsrates[6] und bekleidete schließlich das Amt des Vizekanzlers an der Seite von Staatskanzler Joseph Ludwig von Armansperg.[7] Jener amtierte selbst zuvor als Vizepräsident der Regierung des Rheinkreises in Speyer und umsichtiger Finanzfachmann (im Volksmunde „Sparmannsberg“ genannt), wodurch er Frey kannte und schätzte.

Vor seiner Abreise nach Griechenland hatte Max Frey am 23. Oktober 1834, Friederike Adelheid Ehrmann geheiratet. Sie war die Tochter des Speyerer Kreismedizinalrates Christian Ehrmann (genannt Stellwag), dem Adoptivsohn des Mediziners und Goethefreundes Johann Christian Ehrmann. Der spätere Speyerer Bischof und Kölner Kardinal Johannes von Geissel hatte sie als Hauslehrer betreut.[8]

Im Auftrag König Ottos entwarf Frey 1835 das erste Statut der Universität Athen, das allerdings bei der Gründung, 1837, durch einen Neuentwurf von Professor Christian August Brandis (1790-1867) verdrängt wurde.[9]

Max Frey stand in einem persönlichen Vertrauensverhältnis zu König Otto,[10] 1836 zeichnete er ihn mit dem goldenen Ritterkreuz des griechischen Erlöser-Ordens aus. [11]

Ignaz von Rudhart (1790-1838), ab Februar 1837 der Nachfolger des griechischen Kanzlers Graf Armansperg, hatte hinter dem Rücken König Ottos, bei dessen Vater Ludwig I. von Bayern, die Ablösung von Max Frey betrieben und durchgesetzt. Deshalb fiel Rudhart bei König Otto in Ungnade und gab sein Amt schon im Dezember 1837 wieder auf.[12]

Frey kehrte 1838 mit seiner Gattin nach Speyer zurück und trat erneut in den bayerischen Staatsdienst ein. Hier wurde dem Ehepaar 1839 der Sohn Friedrich Hermann Frey geboren, der unter dem Pseudonym Martin Greif ein bekannter Dichter werden sollte.

Max Frey avancierte zum Regierungsrat und erhielt 1851 das Ritterkreuz des Bayerischen St. Michael-Ordens.[13] 1856 versetzte man den Finanzbeamten nach München, wohin er mit der Familie übersiedelte.

Zuletzt war Frey als Regierungsdirektor bei der Regierung von Oberfranken in Bayreuth bedienstet, wo er der Finanzkammer als Chef vorstand und die Vertretung des Regierungspräsidenten ausübte.[14]

König Maximilian II. von Bayern (Bruder König Ottos von Griechenland) zeichnete Max Frey am 21. November 1863 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone aus und erhob ihn damit in den persönlichen Adelsstand. Ab diesem Zeitpunkt hieß er Max von Frey bzw. Max Ritter von Frey.[15] Er starb 1871 in Bayreuth.

Max Frey war der Schwager des Speyerer Kreisarchivars und Malers Peter Gayer (1793-1836) und der Onkel dessen Sohnes Karl Gayer (1822-1907), Professor der Forstwirtschaft und Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität in München.[16]

Literatur

  • Martin Greif: Martin Greifs gesammelte Werke: Band Nachgelassene Schriften, Amelangs Verlag, 1912
  • Wolf Seidl: Bayern in Griechenland, Prestel Verlag 1981, ISBN 3791305565
  • Pfälzer Lebensbilder, Band 1, Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1964
  • Wolfgang Diehl: Konrad Krez, Freiheitskämpfer und Dichter, Pfälzische Verlagsanstalt 1988, ISBN 3876291240

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zum vollen Namen
  2. Quelle zu den Todesdaten
  3. Quelle NDB-Artikel des Enkels Martin Greif
  4. Zum Staatsdienst bei der Regierung des Rheinkreises
  5. Quelle zum Zeitpunkt des Wirkens in Griechenland
  6. Quelle zur Ernennung als griechischer Kabinetts- und Staatsrat
  7. Zur Tätigkeit als griechischer Vizekanzler
  8. Zu Geissels Wirken im Hause Ehrmann
  9. Zum Entwurf des ersten Statuts der Universität Athen
  10. Zum persönlichen Umgang mit dem König
  11. Zur Verleihung des Erlöserordens
  12. Zur Ablösung Freys ohne das Wissen des Königs
  13. Zur Verleihung des Mihael-Ordens, 1851
  14. Zur Tätigkeit bei der Regierung von Oberfranken
  15. Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 1, vom 4. Januar 1864, Spalte 21
  16. Zur Verwandtschaft Greif und Gayer

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