Mauern (Rennertshofen)

Mauern (Rennertshofen)
Mauern
Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 4′ O48.771694411.06234Koordinaten: 48° 46′ 18″ N, 11° 3′ 44″ O
Fläche: 7,10dep1
Einwohner: 242 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 86643
Vorwahl: 08434

Mauern ist ein Pfarrdorf und Ortsteil des Marktes Rennertshofen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen im Regierungsbezirk Oberbayern. Zur Gemarkung gehören auch noch das Kirchdorf Treidelheim und der Weiler Siglohe.

Geographie

Mauern und seine Ortsteile liegen nordnordöstlich vom Hauptort Rennertshofen liegen am Anfang des Wellheimer Trockentals inmitten der hügeligen Landschaft der Südlichen Frankenalb.

Verkehrstechnisch liegt es an der nordöstlich-südwestlich verlaufenden Staatsstraße St 2047 von Dollnstein nach Hatzenhofen.

Die Nachbarorte von Mauern sind im Süden Stepperg, Hatzenhofen und der Hauptort Rennertshofen, im Südwesten Gallenmühle, im Westen Rohrbach, im Norden der Wellheimer Ortsteil Gammersfeld und im Nordosten Ellenbrunn.

Geschichte

Siedlungsspuren deuten auf eine frühe Besiedelung der Gegend um Mauern hin: In den Weinberghöhlen befinden sich zahlreiche Relikte aus der menschlichen Vorzeit. Am südlichen Ortsrand fanden sich Reste einer jungsteinzeitlichen Siedlung und eines keltischen Eisenverhüttungsplatzes. Im Bereich der heutigen Kirche befand sich ein römischer Gutshof (heute noch römisches Grabdenkmal in der Kirche).
Die einwandernden Baiern nannten im 6./7. Jahrhundert den Ort angesichts noch sichtbarer römischer Mauerreste Murun.
1100 bis 1342 gehörte die Territorialhochheit des Ortes der Grafschaft Lechsgemünd, später Grafschaft von Lechsgemünd-Graisbach. Bereits früh besaß das Hochstift Augsburg größere Besitzungen in Muron, derunter auch der Kirchensatz, wie eine Urkunde von 1143 belegt. Die Augsburger errichteten in Mauern ein eigenes Domherrnamt. Ab 1342 gehörte Mauern zum bayerischen Landgericht Graisbach, später Graisbach-Monheim.
1505 bis 1808 gehörte Mauern zum Herzogtum Pfalz-Neuburg. 1679 und 1741 trat das Domherrnamt Mauern seine gesamten Rechte gegen eine jährliche Abgabe an das Landkapitel Burgheim ab, unter Vorbehalt des Patronatsrechts. 1808 bis 1880 gehörte Mauern zum Landgericht Monheim, ab 1880 dann zum Amtsgericht Neuburg an der Donau.

Treidelheim wurde erstmals 1291 als Trudelheim erwähnt. Bis 1342 lag es damals ebenfalls in der Grafschaft von Lechsgemünd-Graisbach, dann im bayerischen Landgericht Graisbach-Monheim. Grundherren waren damals Graf Berthold III. von Lechsgemünd-Graisbach (der 1324 seinen Besitz dem Kloster Niederschönenfeld vermachte) und das Benediktinerinnenkloster Neuburg an der Donau. 1600 bis 1800 erschienen als Grundherrn das Jesuitenkolleg Neuburg an der Donau, das Kastenamt Graisbach-Monheim, die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Mauern, das Kloster Niederschönenfeld und das Domherrnamt in Mauern.

Bis zum 1. Juni 1972 war Mauern mit seinen Ortsteilen eine selbständige Gemeinde im schwäbischen Landkreis Neuburg an der Donau und wurde dann im Zuge der Gebietsreform in Bayern dem oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zugeschlagen. Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingemeindung in den Markt Rennertshofen.

Die katholische Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Mauern gehört zur Pfarreiengemeinschaft Rennertshofen im Dekanat Neuburg im Bistum Augsburg. Zur Pfarrei gehören auch noch Ellenbrunn, Siglohe und Treidelheim, und außerdem 2 Häuser (Schlösslein und Bayermühle) von Hatzenhofen und das nördliche Haus von Dittenfeld.
Der Turm der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt aus der Zeit um 1250, der Chor vom Ende des 14. Jahrhunderts, das Schiff von 1734. An der nördlichen Außenwand des Schiffes findet sich ein beachtliches romanisches Steinrelief aus dem 13. Jahrhundert.
Die Filialkirche Sankt Veit in Treidelheim stammt mit dem Mauerwerk aus spätromanischer Zeit, wurde 1632 durch die Schweden stark beschädigt und 1639 wieder hergestellt.

Quellen


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