Maria Trost (Nesselwang)

Maria Trost (Nesselwang)
Wallfahrtskirche Maria Trost

Die katholische Kirche Maria Trost ist eine Wallfahrtskirche oberhalb von Nesselwang in Bayern. Die in einer Waldlichtung auf 1123 Meter Höhe gelegene Kirche, die nur zu Fuß zu erreichen ist, ist im Stile des Barock ausgekleidet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Marienwallfahrt hat ein 1633 nach einem Brand unter dem Schutt unbeschädigt aufgefundenes Gemälde der Mutter Gottes als Ursprung. Der Besitzer des Gemäldes, Rudoph von Grimming, ging anschließend auf Pilgerreise und ließ sich an deren Ende in Nesselwang nieder.

Im Jahr 1658 wurde wegen der wachsenden Zahl von Gläubigen, die das Bild verehren wollten, ein Bildstock aus Holz errichtet, der mit einer Holzkapelle überbaut wurde. Bereits ein Jahr später wurde die Holzkapelle durch eine Kapelle aus Stein ersetzt. Dieser Teil ist der heutige Chor. 1662 fand die erste Heilige Messe statt. Wegen der Missgunst anderer Wallfahrtsorte wurde der Wallfahrtsgründer von Grimming im Jahr 1663 des Landes verwiesen.

Ab 1704 wurde der Kirchenbau um das heutige Langhaus erweitert, unter anderem mit einem Hochaltar aus dem Jahr 1710. 1725 erfolgte schließlich die Weihe der Kirche. Zwischen 1759 und 1770 wurde die Innenausstattung vollendet, die Fresken, Stuck-Seitenaltäre und die Kanzel beinhaltet. In den Jahren 1769 und 1770 erfolgte der Anbau der zweigeschossigen Einsiedelei.

Bis heute musste die Wallfahrtskirche zweimal renoviert werden, ohne dass sie dabei aber in baulicher Hinsicht saniert wurde. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.[1]

Ausstattung

Deckenfresken

Wer die Fresken von Maria Trost gemalt hat ist bislang unbekannt. Die Bilder sind unsigniert und undatiert. Die Deckenfresken von hohem künstlerischem Rang mit marianischem Bildprogramm zieren die gesamte Flachdecke des Langhauses. Im Mittelfeld huldigt die ganze Welt, symbolisiert durch die Darstellung der vier Erdteile, der Muttergottes in der Gestalt der Himmelskönigin auf der Erdkugel. Ein Engel zeigt ihr auf einem Blatt die Ansicht von Nesselwang, das – wie die Erdteile – auch der Muttergottes huldigt und vom Jesuskind auf ihrem Arm gesegnet wird. Im östlichen Bildfeld mit einem vortrefflich gemalten Kuppelraum stellen Engel das Gnadenbild Maria Trost vor. Im westlichen Kuppelraum sieht man das im 18. Jahrhundert beliebte Thema: Maria im Spiegel des alten Bundes; den um ein Kind bittenden Joachim und Anna erscheint die Immaculata. Im Zwischengurt gegen das Mittelfeld ist das Wappen des Nesselwanger Landesherren, des Augsburger Bischofs Joseph Landgraf zu Hessen-Darmstadt (1740–1768) als Grisaillemalerei zu sehen.

Votivtafeln

Die Kirche besitzt 38 Votivbilder, die aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert stammen. Aus Sicherheitsgründen wurden in der Wallfahrtskirche nur Fotoreproduktionen angebracht.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches landesamt für Denkmalpflege, Aktennummer D-7-77-153-19.
47.60805555555610.511111111111

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