Machala (Stadt)

Machala (Stadt)
-3.2666666666667-79.9666666666676
Machala
Machala (Ecuador)
Machala
Machala

Machala auf der Karte von Ecuador

Basisdaten
Staat Ecuador
Provinz El Oro
Stadtgründung 1573
Einwohner 228.351 (2005)
Detaildaten
Höhe m
Zeitzone UTC-5
Stadtvorsitz Carlos Falquez Batallas
Website machala.gov.ec www.machala.gov.ec/ machala.gov.ec

Machala ist eine Stadt in Ecuador mit 228.351 Einwohnern (2005). Sie ist Hauptstadt der Provinz El Oro und bekannt als Handels- und Bankenzentrum der südlichen Küstenregion Ecuadors. Die Stadt und ihr Hafen Puerto Bolívar sind vor allem Umschlagplatz für in der Region produzierte Bananen, Kaffee, Kakao und Garnelen, wobei Puerto Bolívar Ecuadors bedeutendster Bananenhafen ist und Machala als „Welthauptstadt der Banane“ gilt. Neben Banken und Handelsunternehmen gibt es in der Stadt auch Industriebetriebe, die in erster Linie landwirtschaftliche Produkte verarbeiten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Ort namens Machala wird erstmals 1573 als indigene Ansiedlung der Machala-Indianer (27 Einwohner) anlässlich der Begründung des Bezirks (Tenencia) Puná des Corregimiento (Vogtei) Guayaquil von seiten spanischer Konquistadoren erwähnt. Das heutige Machala geht auf eine 1763 unternommene Landzuweisungs- und Ansiedlungsinitiative des Gouverneurs von Guayaquil, Juan Antonio Zelaya, zurück. 1784 richtete die Real Audiencia de Quito den Bezirk Machala der Provinz Guayaquil ein. Der Ort wurde während der Kolonialzeit zunehmend zum Zentrum der für die Landschaft fruchtbaren Umgebung, die vor allem durch Kakaoanbau bedeutend war.

Als Guayaquil 1820 seine Unabhängig ausrief, schloss sich Machala rasch an. Nachdem 1822 die Bildung einer eigenen, nach dem legendären Puná-Häuptling Tumbalá benannten Provinz scheiterte, bildete Machala ab 1824 einen Kanton der Provinz Guayaquil von Neugranada bzw. ab 1830 des neuen Staates Ecuador. Die Stadt war grundlegend liberal ausgerichtet, was sich mit den Exportinteressen der Küstenregion erklären lässt. Ihre führenden Bürger unterstützten sowohl die von Guayaquil ausgehende so genannte Märzrevolution des Jahres 1845, die Präsident Juan José Flores stürzte, als auch die Liberale Revolution unter Eloy Alfaro im Jahr 1895. 1884 wurde Machala offiziell zur Hauptstadt der neu gegründeten Provinz El Oro, die bereits 1882 während eines Bürgerkriegs von Zaruma aus ausgerufen worden war. 1883 richtete die ecuadorianische Regierung offiziell den Hafen Puerto Bolívar (zunächst als Puerto Huaylá) ein, 7 km vom Stadtzentrum am Golf von Guayaquil des Pazifik gelegen. Seit 1900 war dieser über eine Eisenbahnlinie mit Machala und Pasajes verbunden. Trotz wiederholter Bemühungen scheiterte jedoch der Anschluss der Bahnlinie an die Strecke Guayaquil/DuránQuito.

Während des Peruanisch-Ecuadorianischen Krieges wurde Machala zunächst von den überlegen ausgestatteten peruanischen Truppen bombardiert und Ende Juli 1941 schließlich besetzt, nachdem Fallschirmjäger zunächst den Hafen eingenommen hatten. Ein hierbei entstandener Großbrand richtete bedeutenden Schaden an. Die Besetzung endete nach Unterzeichnung des Protokolls von Río de Janeiro (1942).

Seit 1969 ist Machala Sitz eines römisch-katholischen Bistums, das zur Kirchenprovinz Cuenca gehört.

Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur

Kathedrale von Machala bei Nacht

Trotz ihrer langen Geschichte weist die Stadt keine nennenswerte Kolonial- oder anderweitige repräsentative Architektur aus, ihre Urbanisierung fand vor allem während des Kakaobooms der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in noch stärkerem Maße während des Bananenbooms nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Das bekannteste Monument und Wahrzeichen der Stadt ist eine Statue für den Bananero, einen Bananenarbeiter mit einem Bananenstrunk. In der Stadt findet jährlich im September eine internationale Messe für Bananen und landwirtschaftliche Produkte statt, die von ecuadorianischen Tourismusbehörden beworben wird und auf der auch die „Weltbananenkönigin“ und der „Weltbananenkönig“ gewählt werden. Gegenüber von Puerto Bolívar befindet sich der Archipel Jambelí, der auf seiner Seite zum offenen Golf hin über vielbesuchte Sandstrände verfügt.

Machala hat einen kleinen Flughafen (Aeropuerto General Manuel Serrano, IATA-Code MCH), von dem aus derzeit aber keine regelmäßigen Verkehrsflüge unternommen werden. Bis 2004 unterhielt die TAME Flüge nach Quito und Guayaquil, die im März und Juni 2007 wieder aufgenommen werden sollten,[1] jedoch nach einer Entscheidung der ecuadorianischen Luftfahrtaufsichtsbehörde, den Flughafen Machala nicht für Großraumflugzeuge freizugeben, suspendiert bleiben. Der Flughafen wird derzeit vor allem von Cessnas im Verkehr der ortsansässigen Banken angeflogen.[2]

Neben zahlreichen Oberschulen gibt es in Machala eine technische Universität, die 1969 gegründete staatliche Universidad Técnica de Machala, an der insgesamt 44 Studiengänge mit Schwerpunkten in Handel, Landwirtschaft und Biologie unterrichtet werden.

Einzelnachweise

  1. Freddy Macas, Tame volará nuevamente a Machala, El Universo (Guayaquil), 10. Februar 2007, sección „El País“ (spanisch).
  2. A los aeropuertos de 3 provincias de la Costa les falta operatividad, El Comercio, 16. November 2007, sección „Ecuador“ (spanisch).

Weblinks


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