Lymania

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Lymania
Lymania alvimii, Habitus und Blütenstand

Lymania alvimii, Habitus und Blütenstand

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Unterfamilie: Bromelioideae
Gattung: Lymania
Wissenschaftlicher Name
Lymania
Read

Lymania ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie Bromelioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Acht der neun Lymania-Arten kommen nur im südlichen brasilianischen Bundesstaat Bahia vor; eine Art kommt auch bis Bolivien vor.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Ausschnitt aus einem Blütenstand von Lymania alvimii mit ungestielten Blüte und fast schuppenförmigen, dreieckigen Deckblättern.
Ausschnitt aus einem Blütenstand von Lymania alvimii mit geschlossener und offener dreizähligen Blüte mit weißen Kronblättern und gelben Staubbeuteln.

Erscheinungsbild und Laubblätter

Die Ronnbergia-Arten sind epiphytisch und terrestrisch lebende, immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden durch lange dünne oder kurze dicke Ausläufer Bestände. Wenige derbe Laubblätter sitzen an einer gestauchten Sprossachse und bilden schlanke bis schlauchförmige Trichter, in denen oft Wasser gesammelt wird. Die Laubblätter sind etwa auf der Hälfte ihrer Länge nach innen gebogen, sodass die Zisterne ampullenartig oder flaschenartig fast geschlossen wirkt. Die einfachen, parallelnervigen, zungenförmigen Laubblätter besitzen stachelig gezähnte Blattränder. Die Blattfarben reichen von blaugrün über dunkelgrün bis weinrot. Es sind Schuppenhaare vorhanden.

Blütenstände und Blüten

Der Blütenstandsschaft ist mehr oder weniger lang, sodass je nach Art der Blütenstand den schlanken Blatttrichter nicht oder deutlich überragt. Die Hochblätter sind meist unscheinbar. In einfachen oder verzweigten ährige Blütenstand sind die Blüten dicht bis sehr locker spiralig (polystich) angeordnet. Die Blüten stehen jeweils über kleinen, dreieckigen Deckblättern.

Die relativ kleinen, pentazyklischen (fünf Blütenblattkreise), zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig. Die drei grünen oder roten Kelchblätter sind asymmetrisch, 2,5 bis 10 mm lang und bis zur Hälfte ihre Länge untereinander verwachsen. Die drei freien, meist rein-weißen bis hell-blauen Kronblätter besitzen an ihrer Basis keine Schüppchen (Ligulae). Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern, deren Staubfäden untereinander frei oder verwachsen, aber immer mit den Kronblättern verwachsen sind. Der glatte Pollen ist porat. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen, der als wichtiges Merkmal der Gattung tief gefurcht oder geflügelt ist.

Die Blütenformel lautet: \star \; K_{(3)} \; {[C_3 \; A_{3+3}]} \; G_{\overline{(3)}}

Früchte

Die typischerweise tief gefurchten, fast kugeligen Beeren enthalten zahlreiche Samen. Bei Lymania alvimii stehen die bei Reife dunkel-blauen Beeren an einer korallenroten Blütenstandsachse.

Systematik

Die Gattung Lymania wurde erst 1984 durch Robert William Read in The “Evolution” of a new genus. Lymania gen. nov., Journal of the Bromeliad Society, 34, S. 199-201 und 212-216 mit der Typusart Lymania alvimii (L.B.Sm. & Read) Read aufgestellt. Der botanische Gattungsname Lymania ehrt Lyman Bradford Smith, der die Systematik der Familie der Bromeliaceae im 20. Jahrhundert wesentlich geprägt hat; im Erstveröffentlichungsjahr war sein 80. Geburtstag. [1]

Robert William Read stellte die Gattung Lymania auf, um dort alle Arten mit tief gefurchten oder geflügelten Fruchtknoten (aber auch bei Aechmea carvalhoi so) aus den Taxa Aechmea subg. Lamprococcus, Araeococcus und Ronnbergia zusammenzuführen. Neue Arten wurden von Leme 1987, 2006 sowie Leme & Forzza 2001 beschrieben. Eine erste Revision erfolgte durch De Sousa 2004 [2]. Lymania ist die erste Gattung der Bromelioideae, bei der eine vollständige Analyse der morpholischen Merkmale und der Chloroplasten-DNA-Regionen: matK, psbA-trnH und trnL-trnF durchgeführt wurde. Lymania ist am nächsten mit den Aechmea-Untergattungen Aechmea subg. Lamprococcus and Aechmea subg. Ortigiesia verwandt. Lymania ist im heutigen Umfang und nach heutigem Kenntnisstand monophyletisch, während Aechmea in ihrem heutigen Umfang dies sicher nicht ist.

Es gibt etwa neun Lymania-Arten [3]:

  • Lymania alvimii (L.B.Smith & R.W.Read) R.W.Read
  • Lymania azurea Leme
  • Lymania brachycaulis (E.Morren ex Baker) L.O.F. de Sousa
  • Lymania corallina (Brongniart ex Beer) R.W.Read
  • Lymania globosa Leme
  • Lymania languida Leme
  • Lymania marantoides (L.B.Smith) R.W.Read
  • Lymania smithii R.W.Read: Sie kommt von Brasilien bis Bolivien vor.
  • Lymania spiculata Leme & Forzza

Quellen

Literatur

  • Werner Rauh: Bromelien, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990. ISBN 3-8001-6371-3 (Lymania S. 385)
  • Leandro de Oliveira Furtado de Sousa, Tânia Wendt, Gregory K. Brown, Dorothy E. Tuthill & Timothy M. Evans: Monophyly and phylogenetic relationships in Lymania (Bromeliaceae: Bromelioideae) based on morphology and chloroplast DNA sequences, In: Systematic Botany, 2007, 32, S. 264–270. doi:10.1600/036364407781179707
  • Robert William Read: The “Evolution” of a new genus. Lymania gen. nov., Journal of the Bromeliad Society, 34. 1984, S. 199-201 und 212-216.

Einzelnachweise

  1. Jason R. Grant An Annoted Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae, In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache)
  2. Leandro de Oliveira Furtado de Sousa: Revisão taxonômica e filogenia do gênero Lymania Read (Bromeliaceae: Bromelioideae), M.S. thesis, 2004, Rio de Janeiro Universidade Federal do Rio de Janeiro.
  3. Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.

Weblinks

 Commons: Lymania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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