Charles Ferdinand Ramuz

Charles Ferdinand Ramuz
Charles Ferdinand Ramuz auf der 200-Franken-Note

Charles Ferdinand Ramuz (* 24. September 1878 in Cully-sur-Lausanne; † 23. Mai 1947 in Pully) war ein Schweizer Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Nationaldichter und gilt als bedeutendster Vertreter der Schweizer Literatur in französischer Sprache.

Ramuz wurde als Sohn eines Kolonialwaren- und späteren Weinhändlers geboren. Nach dem Collège classique besuchte er das Gymnasium und ließ sich im Jahre 1896 in der philosophischen Fakultät der Universität Lausanne einschreiben. Den Entschluss, Dichter zu werden, fasste er bei einem sechsmonatigen Aufenthalt in Karlsruhe.

Um 1900 hielt er sich erstmals in Paris auf, um seine Studien fortzusetzen. Im Jahre 1904 siedelte er nach Paris über, um eine Doktorarbeit über den Dichter Maurice de Guérin zu schreiben. Jedoch gab er dieses Vorhaben auf und betätigte sich in Paris als Dichter. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die Malerin Cécile Cellier, die er 1913 heiratete. Aus der Ehe ging die Tochter Marianne hervor. Im Jahre 1914 – der erste Weltkrieg begann – verließ Ramuz Paris und zog mit seiner Familie zurück ins schweizerische Lausanne. Er veröffentlichte zahlreiche Werke und erhielt viele Preise für sein Werk, u.a. 1936 den Grossen Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung.

Sein Werk Histoire du Soldat wurde von Igor Strawinsky vertont. In dieser vertonten Fassung liest ein Erzähler und die Darsteller tanzen und/oder schauspielern. Der Roman Derborence, welcher auf den Geschehnissen um den Bergsturz im Talkessel von Derborence im Jahr 1714 basiert, wurde 1985 von Francis Reusser unter gleichem Titel verfilmt. Farinet ou la fausse monnaie über den Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet diente 1938 als Vorlage für den Film Farinet ou l'or dans la montagne von Max Haufler.

C.F. Ramuz ist auf der aktuellen Zweihundert-Franken-Note abgebildet.

Publikationen (Auswahl)

  • Auf Deutsch in Philippe Jaccottet: Die Lyrik der Romandie. Eine zweisprachige Anthologie. Aus dem Französischen von Elisabeth Edl und W.M. München/Zürich: Nagel & Kimche 2008.
  • Derborence, aus dem Französischen von Hanno Helbling, 2003, Limmat-Verlag Zürich, ISBN 3857914394
  • Farinet oder das falsche Geld, aus dem Französischen von Hanno Helbling, 2003 Limmat-Verlag Zürich, ISBN 3857914408
  • Pastorale, 2001 Limmat-Verlag Zürich, ISBN 3857912111
  • Histoire du Soldat, Die Geschichte vom Soldaten». Frz-dt. Übersetzung von Mani Matter. Editions Le-sabéndio, ISBN 3905498006
  • Die Schönheit der Erde, 1986 Ullstein-Teubner-Verlag Berlin, ISBN 3548301819
  • Die Herrschaft des Bösen, 1985 Klett-Cotta Stuttgart, ISBN 3608953604
  • Das Dorf in den Bergen, aus dem Französischen von Trude Fein, mit Illustrationen von Eugen Früh, Verlag Huber Frauenfeld, ISBN 3719309223
  • Wenn die Sonne nicht wiederkäme, 1982, ISBN 3293000363
  • Tagebuch 1896-1947, 1982, ISBN 3719308456
  • Bergsturz auf Derborence, aus dem Französischen von Hanno Helbling, mit Illustrationen von Bruno Bischofberger, 1978 Verlag Huber Frauenfeld, ISBN 3719306046
  • Adam und Eva, aus dem Französischen von Werner Johannes Guggenheim, 1943 Steinberg Verlag Zürich
  • Samuel Belet, aus dem Französischen von Werner Johannes Guggenheim, 1942 Steinberg Verlag Zürich,
  • Bedürfnis nach Grösse, aus dem Französischen von Werner Johannes Guggenheim, 1938 Verlagsbuchhandlung Stauffacher Zürich

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