Charles Dawes

Charles Dawes
Charles Gates Dawes

Charles Gates Dawes (* 27. August 1865 in Marietta, Ohio; † 23. April 1951 in Evanston, Illinois) war der Begründer des nach ihm benannten Dawes-Plan, für den er 1925 den Friedensnobelpreis erhielt. Von 1925 bis 1929 war er US-Vizepräsident.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Frühe Jahre und Ausbildung

Charles Gates Dawes war ein Urenkel von William Dawes, einem bekannten Teilnehmer des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und Sohn eines Brigadegenerals. Er machte 1884 seinen Abschluss am Marietta College und 1886 an der Cincinnati Law School. Danach arbeitete er von 1887 bis 1894 in Lincoln, Nebraska als Anwalt.

Politische Laufbahn und Karriere

Dawes unterstützte 1896 die Präsidentschaftswahl von William McKinley und wurde im Gegenzug von diesem ab 1898 als Währungskommissar der US-Regierung eingesetzt. In dieser Funktion konnte er eine Reform des Bankenwesens durchsetzen, außerdem arbeitete er gegen die Monopolisierung von Wirtschaftsunternehmen. Nachdem McKinley 1901 ermordet wurde zog sich Dawes erstmal aus der Politik zurück und wurde Aufsichtsratsvorsitzender einer bekannten Chicagoer Bank.

1902 kandidierte er erfolglos für den US-Senat und setzte sich in der Folge für soziale Dienste ein. So gründete er 1913 in Chicago das "R. F. Dawes Hotel for Men", eine Einrichtung für Obdachlose. Während des Ersten Weltkriegs diente er zunächst als Major, dann als Oberstleutnant und zuletzt als Brigadegeneral unter General John Pershing im Nachschubwesen. 1919 verließ er die Armee und wurde 1921 erster Direktor der neuen Haushaltsbehörde.

Charles Gates Dawes, 1931

1923 wurde Dawes zur Alliierten Reparationskommission versetzt und entwickelt dort den nach ihm benannten Dawes-Plan. Gemeinsam mit Owen D. Young sollte er ein Konzept entwickeln, das zu einer finanziellen Entspannung der Situation in Europa dienen sollte. Mit Hilfe dieses Planes sollte Deutschland seine Reparationszahlungen bezahlen können, die nach dem Krieg eingefordert wurden, und eine Stabilisierung der deutschen Währung erreicht werden. Der Plan lag im April 1924 vor und sah eine Finanzierung über amerikanische Anleihen vor. Damit wurde die Situation entspannt und ein Grundstein für die Unterzeichnung der Verträge von Locarno war gelegt. Dawes erhielt 1925 für seine Arbeit an einem Programm die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren den Friedensnobelpreis.

Durch die Wiederwahl des Republikaners Calvin Coolidge zum US-Präsidenten am 5. November 1924 wurde Dawes US-Vizepräsident. Seine Amtszeit endete am 4. März 1929. Von 1929 bis 1932 war er amerikanischer Botschafter in Großbritannien. Anschließend kehrte er zum Bankwesen zurück und war bis zu seinem Tod Chairman of the Board der City National Bank and Trust Co. in Chicago, Illinois, wo er auch beerdigt wurde.

Dies und Das

Dawes hat sich als Autodidakt Piano und Komponieren beigebracht. Zu seiner Komposition von 1912, "Melody in A Major", wurde 1951 unter dem Titel "It's All in the Game" von Carl Sigman ein Text geschrieben. Das Lied wurde später von Künstlern wie Tommy Edwards, Van Morrison, Cliff Richard und Elton John aufgegriffen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Charles Dawes — Pour les articles homonymes, voir Charles et Dawes. Charles Dawes Charles Dawes (1865 1951) …   Wikipédia en Français

  • Charles G. Dawes — 30th Vice President of the United States In office March 4, 1925 – March 4, 1929 President Calvin Coolidge …   Wikipedia

  • Charles G. Dawes — Charles Dawes Pour les articles homonymes, voir Charles et Dawes. Charles Gates Dawes (1865–1951) fut le Prix Nobel de la paix 1925 et le 30e vice président des États Unis d Amérique …   Wikipédia en Français

  • DAWES (PLAN) — DAWES PLAN (1924) Entré en vigueur le 1er septembre 1924, le plan Dawes demeurera en application jusqu’au 31 août 1929. Il est proposé par un comité d’experts sous l’autorité de l’intendant général américain Charles Dawes (1865 1951), nommé par… …   Encyclopédie Universelle

  • Charles Albert Gobat — (May 21, 1843 – March 16, 1914) was a Swiss lawyer, educational administrator, and politician who jointly received the Nobel Peace Prize with Élie Ducommun in 1902 for their leadership of the Permanent International Peace Bureau. Contents …   Wikipedia

  • Dawes plan — a plan to ensure payments of reparations by Germany after World War I, devised by an international committee headed by Charles Gates Dawes and put into effect in 1924. Cf. Young plan. * * * (1924) Arrangement for Germany s payment of reparations… …   Universalium

  • Charles W. Fairbanks — Pour les articles homonymes, voir Fairbanks. Charles Warren Fairbanks (1852 – 1918) était un sénateur américain de l Indiana et le 26e vice président des États Unis. Charles Fairbanks (1852 1918) …   Wikipédia en Français

  • Charles Evans Hughes — Pour les articles homonymes, voir Hughes. Charles Evans Hughes (1862 1948) Charles Evans Hughes (11 avril 1862 à Glens Falls – 27 août  …   Wikipédia en Français

  • Charles Curtis — Pour les articles homonymes, voir Curtis. Charles Curtis (Bibliothèque du Congrès) Charles Curtis (1860–1936) fut un sénateur du Kansas et le 31e vice président des États Unis. Curtis est le pr …   Wikipédia en Français

  • Dawes, plan — (1924). Disposiciones para establecer el pago de reparaciones por Alemania a los aliados después de la primera guerra mundial, elaborado por un comité de expertos presidido por Charles Dawes. El monto total de las reparaciones no fue determinado …   Enciclopedia Universal

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”