Charles Antenen

Charles Antenen

Charles Antenen, gerufen „Kiki“, (* 3. November 1929 in La Chaux-de-Fonds; † 20. Mai 2000) war ein Schweizer Fussballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Verein, 1941–1965

In seiner Heimatstadt La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg erlernte Charles Antenen das Fussballspiel in der Jugendabteilung des dortigen Fussballclubs. Von 1941 bis 1965 hielt er den Gelb-Blauen im Parc des Sports de la Charrière die Treue. Lediglich in der Saison 1952/53 spielte er bei den Blau-Weissen von Lausanne Sports und belegte den 7. Platz, einen Rang vor La Chaux. „Kiki“ Antenen entwickelte sich zu einem der populärsten Kicker des Alpenlandes aller Zeiten. Er war Stürmer, zumeist auf Rechtsaussen oder in der halbrechten Verbindung. Obwohl er in seiner langen Karriere nie Torschützenkönig in der Nationalliga A wurde, brachte er es in 444 Erstligaspielen auf 233 Tore. Im Jahre der WM 1954 feierte er den ersten Meisterschaftsgewinn, zehn Jahre später, 1964, wurde er zum dritten Mal Meister mit La Chaux-de-Fonds. Als 19-Jähriger feierte er 1948 den ersten Pokalerfolg nach drei Finalspielen gegen den FC Grenchen. Die ersten beiden Endspiele am 29. März und 18. April endeten jeweils nach Verlängerung 2:2 Unentschieden. Zum 4:0-Erfolg im dritten Anlauf am 27. Juni steuerte das Talent zwei Treffer bei. Als er am 23. April 1961 im Berner Wankdorf-Stadion nach dem 1:0 gegen Biel den sechsten Pokalgewinn feierte, war der Karlsruher Kurt Sommerlatt als Spielertrainer für die sportlichen Belange beim FC La Chaux-de-Fonds verantwortlich. In den Runden 1961/62 und 1964/65 – dann wiederum an der Seite eines deutschstämmigen Spielertrainers namens Henri Skiba – hatte Antenen auch im Europacup seine Visitenkarte gezeigt. Mit 36 Jahren beendete er nach der Runde 1964/65 – auf Rang sechs – seine Karriere.

Nationalmannschaft, 1948–1962

Noch 18-jährig, feierte Charles Antenen am 20. Juni 1948 in Zürich beim 3:3-Unentschieden gegen Spanien seinen Einstand in der Schweizer Fussballnationalmannschaft. An der ersten Fussball-Weltmeisterschaft nach dem Zweiten Weltkrieg vom 25. Juni bis 16. Juli 1950 in Brasilien nahm die Schweiz als ein europäischer Vertreter neben Jugoslawien, Schweden, Italien, Spanien und England teil. „Kiki“ spielte gegen Jugoslawien und Mexiko. In beiden Spielen gelang ihm jeweils ein Tor. Bei dem sensationellen 2:2 gegen Brasilien pausierte er. Die nächste WM fand 1954 in der heimischen Schweiz statt. Antenen stürmte bei der 0:2-Niederlage gegen England, beim 4:1 im Entscheidungsspiel gegen Italien und dem legendären Viertelfinalspiel am 26. Juni in Lausanne gegen Österreich, das nach einer 3:0-Führung noch mit 5:7 Toren verloren ging. Als Routinier und Leistungsträger war er in den Spielen gegen Belgien und Schweden in den Jahren 1960 und 1961 massgeblich an der erfolgreichen Qualifikation für die WM 1962 beteiligt. Er bestritt alle fünf Spiele und steuerte auch fünf Tore bei. Auch beim 2:1-Sieg am 12. November 1961 in Berlin im Entscheidungsspiel gegen den Vizeweltmeister von 1958, Schweden, trug er sich in die Torschützenliste ein. Die dritte WM-Teilnahme 1962 brachte ihm drei weitere Endrundenspiele gegen Chile, Deutschland und Italien ein. Mit dem Spiel am 7. Juni 1962 in Santiago im Estadio Nacional gegen Italien beendete er seine vierzehnjährige Laufbahn in der Nationalmannschaft. Insgesamt brachte Antenen es auf 56 Einsätze in der Schweizer Fussballnationalmannschaft und erzielte dabei 22 Tore.

Er war zwei Jahrzehnte eine Grösse in der Schweizer Nationalliga und ein Begriff in Europa. Charles Antenen stammt aus einer Radsportfamilie: Er ist der Sohn von Charles Antenen sen. und Neffe von Kastor Notter.

Erfolge

  • 3 mal Schweizer Meister (1953/54; 1954/55; 1963/64)
  • 6 mal Schweizer Pokalsieger (1948, 1951, 1954, 1955, 1957, 1961)
  • 3 WM-Teilnahmen (1950, 1954, 1962)

Quellen

  • Das große europäische Fußballbuch, Band 2, Länderspiele und Pokalendspiele, Sportverlag Uwe Nuttelmann, Jade, 1999, ISBN 3-930814-02-1
  • 211 weltbeste Erst-Liga Torschützen des Jahrhunderts, IFFHS, Wiesbaden, 1998
  • WM-Enzyklopädie 1930-2006, AGON, 2002, ISBN 3-89-784-205-X

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