Chapare (Provinz)

Provinz Chapare
Basisdaten
Staat	Bolivien
Departamento	Cochabamba
Sitz	Sacaba
Fläche	12.445 km²
Einwohner	187.358 (2001)
Dichte	15,1 Einwohner pro km²
ISO 3166-2	BO-C

-16.833333333333-66.166666666667

Koordinaten: 16° 50′ S, 66° 10′ W

Villa Tunari am Río Chapare.

Chapare ist eine Provinz im nördlichen Teil des bolivianischen Departamento Cochabamba. Die Provinz liegt im tropischen Tiefland und ist größtenteils von Urwald bedeckt. Chapare ist landschaftlich reizvoll und wenig erschlossen.

Lage

Die Provinz ist eine von sechzehn Provinzen im Departamento Cochabamba. Sie grenzt im Westen an die Provinz Ayopaya, im Südwesten an die Provinzen Quillacollo und Cercado, im Süden an die Provinzen Esteban Arce, Germán Jordán und Punata, im Südosten an die Provinz Tiraque, im Nordosten an die Provinz Carrasco, und im Norden an das Departamento Beni.

Die Provinz erstreckt sich etwa zwischen 15° 48' und 17° 30' südlicher Breite und 65° 12' und 66° 48' westlicher Länge, ihre Ausdehnung von Westen nach Osten beträgt 150 km, von Norden nach Süden 80 km.

Bevölkerung

Die Bevölkerungszahl der Provinz Chapare hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten fast verdoppelt, sie stieg von 131.727 (Volkszählung 1992) über 187.358 (VZ 2001) auf 221.119 (Schätzung 2005)^[1] Einwohner.

41,5 % der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. (1992)

Der Alphabetisierungsgrad in der Provinz beträgt 80,6 %. (1992)

82,4 % der Bevölkerung sprechen Spanisch, 84,4 % Quechua, 4,8 % Aymara, und 0,5 % andere indigene Sprachen. (1992)

63,2 % der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Elektrizität, 56,4 % leben ohne sanitäre Einrichtung (1992).

85,8 % der Einwohner sind katholisch, 11,5 % sind evangelisch (1992).

Wirtschaft

Seit den 1980er Jahren haben sich im Chapare zunehmend indigene Minenarbeiter (Mineros) und Kleinbauern (Campesinos) angesiedelt, die im Hochland (Altiplano) keine Lebensgrundlage mehr sahen.

Seit dieser Zeit hatte sich der Chapare zu einem Zentrum des Anbaus von Koka entwickelt. Durch staatliche Programme gegen den Kokaanbau ist es in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Staatsgewalt und den Kokabauern gekommen. Die Spannungen entluden sich wiederholt in massiven sozialen Unruhen, in deren Verlauf es regelmäßig zu Blockaden der wichtigen Ost-West-Straßenverbindung Cochabamba - Santa Cruz gekommen ist, die durch die Unruheprovinz verläuft.

Evo Morales, Anführer der bolivianischen Kokapflanzer-Bewegung und inzwischen amtierender Präsident Boliviens, ist der Sohn eines jener Bauern, die aus dem Hochland um Oruro in den Chapare auswanderten, um sich u.a. durch den Anbau von Koka eine Lebensgrundlage zu schaffen.

Gliederung

Die Provinz Chapare gliedert sich in drei Municipios:

• Municipio Sacaba - 117.100 Einwohner (2001)
• Municipio Colomi - 16.262 Einwohner
• Municipio Villa Tunari - 53.996 Einwohner

Einzelnachweise

1. ↑ Instituto Nacional de Estadística

Weblinks

• Provinz Chapare - Detailkarte (Website in Überarbeitung - vorübergehend nicht abrufbar)
• Departamento Cochabamba - Sozialdaten (spanisch) (PDF 7,77 MB)

Gliederung Boliviens in Departamentos

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