Champion (Kämpfer)

Champion (Kämpfer)

Als Champion [ˈtʃæmpiən] bezeichnet man allgemein den Sieger eines Wettbewerbs. Insbesondere werden im Sport Sieger in bedeutenden Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen oder bei Weltmeisterschaften so bezeichnet.

Im Frühmittelalter waren Champione (frz. [ʃɑ̃ˈpjɔ̃], von lat. campus 'Feld' auch im Sinne von 'Schlachtfeld') Kämpfer, die bei gerichtlichen Zweikämpfen für eine bestimmte Belohnung einen der Beteiligten vertraten. Insbesondere Frauen, Kinder und alte Menschen hatten das Recht, solche Stellvertreter aufzubieten, sofern ihnen nicht Majestätsbeleidigung oder Mord an den Eltern zur Last gelegt wurde. Die als Berufskämpfer tätigen „Kämpen“ gehörten im Allgemeinen der untersten gesellschaftlichen Klasse an und galten als ehrlos. Sie mussten Kleidung aus Leder und bestimmte Waffen tragen, die ebenfalls als unehrenhaft galten. Sie durften nicht zu Pferde kämpfen und trugen verschnittene Haare.

In Spanien trug der Cid den Beinamen el Campeador (span. der Kämpfer), der offenbar auf das siegreiche Bestehen von Zweikämpfen als Kampfesstellvertreter des Königs verweist. Auch in England ernannte man – wahrscheinlich zum ersten Mal unter König Richard II. – einen Champion des Königs, der alle zum Duell herauszufordern hatte, die den Fürsten nicht als gesetzlichen Herrscher der drei Reiche anerkennen wollten.

Später bezeichnete man als Champion allgemein einen Ritter, der für eine beleidigte Dame, für ein Kind oder für andere Kampfunfähige in die Schranken trat. Bei den spätmittelalterlichen Turnieren nannte man den Ritter, der darauf zu achten hatte, dass die versammelten Damen von niemandem beleidigt wurden, ebenfalls Champion.


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  • Champion — Cham|pi|on [ tʃɛmpi̯ən] der; s, s <aus engl. champion »Kämpfer, Sieger«, dies über altfr. champion u. galloroman. campio »Kämpfer« aus lat. campus »(Schlacht)feld«>: 1. Meister[mannschaft] in einer Sportart, Spitzensportler. 2. (österr.… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Champion — Sm Meister einer Sportart erw. fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus ne. champion, eigentlich (Einzel )Kämpfer , aus afrz. champion. Dieses zu l. campus in der Bedeutung Kampfplatz .    Ebenso nndl. kampioen, nfrz. champion, nschw. champion,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Champion — (franz., spr. schangpjóng, vom mittellat. campio, »Kämpe«), im Mittelalter ein Kämpfer, der bei gerichtlichen Zweikämpfen (Ordalien, Gottesurteilen) gegen Lohn die Stelle eines der Beteiligten vertrat. Die Champions waren unehrenhaft, durch ein… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Champion — (frz., spr. schangpióng), im Mittelalter Kämpfer, der bei gerichtlichen Zweikämpfen gegen Belohnung einen der Beteiligten vertrat; später Ritter, der für einen Kampfunfähigen (Dame, Kind etc.) in die Schranken trat. – C. (engl., spr. tschämmpj n) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Champion — (frz. Schangpiong), altfranz. Wort aus dem deutschen Kämpe, ursprünglich ein gemietheter Kämpfer für den gerichtlichen Zweikampf, den Frauen, Unmündige und Krüppelhafte stellen durften, später ein Ritter, der für einen Wehrlosen freiwillig in die …   Herders Conversations-Lexikon

  • Champion — Erster; Bester; Gewinner; Sieger; Erstplatzierter * * * Cham|pi|on [ tʃ̮ɛmpi̯ən], der; s, s: Meister[in] einer sportlichen Disziplin: im Tennisklub ist sie der Champion. Syn.: ↑ Gewinner, ↑ Gewinneri …   Universal-Lexikon

  • Keltische Kriegsführung — Die Keltische Kriegsführung bezeichnet die die Art und Weise, in welcher die Angehörigen der Volksgruppe der Kelten ihre kriegerischen Konflikte austrugen. Sie umfasst sowohl das praktische Kriegshandwerk, als auch dessen Methoden, Taktik und… …   Deutsch Wikipedia

  • Cantar del Cid — Detail der Reiterstatue des kastilischen Ritters El Cid im Balboa Park (San Diego) von Anna Hyatt Huntington El Cid [θið], eigentlich Rodrigo Díaz de Vivar (* um 1043 in Vivar/Bivar; † 10. Juli 1099 in …   Deutsch Wikipedia

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