Laumontit

Laumontit
Laumontit
Laumontita.jpg
Laumontit (Museo Geominero de Madrid)
Chemische Formel CaAl2Si4O12 · 4 H2O
Mineralklasse Gerüstsilikat - Zeolithgruppe
09.GB.10 (nach Strunz)
77.01.01.04 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse 2/m (prismatisch)
Farbe farblos, weiß, gelblich, beige
Strichfarbe weiß
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 2,3
Glanz Glasglanz, Perlglanz
Transparenz transparent
Bruch uneben bis muschelig
Spaltbarkeit perfekt nach {010} und {110}
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,502 - 1,514, nβ = 1,512 - 1,522, nγ = 1,514 - 1,525
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0.012
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen Löslich in verd. HCl, schmilzt vor dem Lötrohr, weiße Fluoreszenz unter UV-Licht

Laumontit ist ein Gerüstsilikate aus der Zeolithgruppe. Seine chemische Zusammensetzung ist: Ca(Si4Al2)O12·4H2O In geringen Umfang können die Calciumionen durch Natrium- bzw. Kaliumionen ersetzt sein. Die Farbe von Laumonit ist farblos bis weiß. Durch die Einlagerung von Fremdionen können sich, wie auch bei anderen Zeolithen graue, braune, orange oder gelbe Farbtöne ausbilden. Die Mohsche Härte liegt bei 3.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Laumontit ist, aufgrund seiner Häufigkeit, schon seit langem als eigenständiges Mineral bekannt. Erstmalig wurde es 1809 von R. Jameson als Lomonit systematisch erfasst [1]. 1809 benannte der berühmte französische Mineraloge René-Just Haüy das Mineral as Laumonit. Den heutigen Namen erhielt es 1821 von K.C. von Leonhard[2]. Von Leonhard benannte es nach Gillet de Laumont (1747-1834) der Laumontit-Stufen in Bleibergwerken in der Typlokalität Huelgoat/Bretagne fand.

Klassifikation

Laumontit ist ein Gerüstsilikat der Zeolithgruppe (Strunz: 09.GB.10, bzw. Dana 77.1.1.4).

Bildung und Fundorte

Wie andere Zeolithe auch, bildet sich Laumonit in Klüften von Basalt, Andesit, Graniten oder verschiedenen metamorphen Gesteinen aus. Darüber hinaus wird Lauminit auch in hydrothermalen, kalkhaltigen Ablagerungen gebildet. Laumonit ist ein häufiges Mineral. Es wird weltweit mit anderen Zeolithe, wie Stilbit oder Heulandit vergesellschaftet gefunden. Bekannte Fundstellen sind Poona/Indien, Paterson, New Jersey/USA, Pine Creek, Kalifornien/USA, Island und Schottland. Laumontit gehört zur Zeolithgruppe. Weitere Vertreter dieser Gruppe sind: Amicit, Ammonioleucit, Analcim, Barrerit, Bellbergit, Bikitait.

Laumontit, Fundort: Passaic County, New Jersey/USA.

Kristallstruktur

Laumonit bildet monokline Kristalle der Raumgruppe C2/m aus. Typische Formen sind prismenförmige Kristalle mit einem rautenförmigen Querschnitt und schräg abgeschnittenen Endflächen. Die Kristalle lassen sich perfekt nach [010] und [110] spalten.

Bekannt sind auch Pseudomorphosen von Prehnit nach Laumontite vom Fundort Poona in Indien.

Vorsichtsmaßnahmen

Laumontit hat die Eigenschaft in trockenen Umgebungen einen Teil seines Kristallwassers abzugeben. Frische Stufen sind oft transparent, werden aber durch die Wasserabgabe zusehends trüber. In der älteren Literatur wird deyhdrierter Laumonit als Leonhardit bezeichnet. Diese Bezeichnung wird allerdings heute von der IMA nicht als eigenständiges Mineral geführt. Dehydrierter Laumonit ist brüchig und kann schon unter geringer mechanischer Belastung zerfallen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jameson R., System of Mineralogy
  2. von Leonhard, K.C.; Handbuch der Oryktognosie

Literatur

  • Madsen, B.M. & K.J. Murata (1970), Occurrence of Laumontite in the Tertiary sandstones of the central Coast Ranges of California USGS PP 700-D: 188-195.
  • Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte (1970): 298-310.
  • Thompson, A.B. (1970) Laumontite equilibria and the zeolite facies. American Journal of Science: 269: 267-275.
  • Journal of Petrology (1971): 12: 379.
  • Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte (1992): 385.
  • Zeolites (1993): 13: 249.
  • European Journal of Mineralogy (1993): 5: 851.
  • Physics and Chemistry of Minerals (1996): 23: 328.
  • Canadian Mineralogist (1997): 35: 1571.
  • Reviews in Mineralogy and Geochemistry (2001): 45: 1.
  • Reviews in Mineralogy and Geochemistry (2001): 45: 69.
  • Reviews in Mineralogy and Geochemistry (2001): 45: 117.
  • American Mineralogist (2003): 88 (2003), 277.
  • Lee, Y., J.A. Hriljac, & T. Vogt (2004a), Pressure-induced migration of zeolitic water in laumontite: Physics and Chemistry of Minerals: 31: 421-428.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Laumontit — Laumontit, Mineral, krystallisirt in monoklinoëdrischen Säulen, erscheint auch derb in körnig stängligen Massen, Härte 3 bis 4, specis. Gewicht 2,2 bis 2,3; Farbe gelblich u. gräulichweiß, seltner röthlich, Perlmutterglanz, durchsichtig bis… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Laumontīt — Laumontīt, Mineral aus der Gruppe der Zeolithe, wasserhaltiges Kalktonerdesilikat, findet sich in säuligen monoklinen Kristallen sowie in körnig stängeligen Aggregaten, graulich und gelblichweiß, auch rötlich, durchsichtig bis durchscheinend,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Laumontit —   [lomɔ̃ tit; nach seinem Entdecker F. P. N. Gillet de Laumont, * 1747, ✝ 1834] der, s/ e, zu den Zeolithen gehörendes weißes, gelbliches oder rötliches, monoklines Mineral der chemischen Zusammensetzung Ca[AlSi2O6]2 · 4 H2O; Drusen und… …   Universal-Lexikon

  • Laumontit — Lau|mon|tit [auch ... tit] der; s, e <nach seinem Entdecker, dem franz. Mineralogen F. P. N. Gillet de Laumont (1747 1834) u. zu 2↑...it> glas od. perlmutterartiges Mineral aus der Gruppe der ↑Zeolithe …   Das große Fremdwörterbuch

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Albit-Epidot-Hornfels-Fazies — Eklogit Fazies Blauschiefer Fazies Grünschiefer Fazies nicht verwirklicht …   Deutsch Wikipedia

  • Amphibolit-Fazies — Eklogit Fazies Blauschiefer Fazies Grünschiefer Fazies nicht verwirklicht …   Deutsch Wikipedia

  • Analcim — Fast farbloser, ikositetraedrischer Analcim aus Thura in der russischen Region Tunguska (4,3 x 4,1 x 3 cm) Chemische Formel Na[AlSi2O6]·H2O[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Eklogit-Fazies — Blauschiefer Fazies Grünschiefer Fazies nicht verwirklicht …   Deutsch Wikipedia

  • Granulit-Fazies — Eklogit Fazies Blauschiefer Fazies Grünschiefer Fazies nicht verwirklicht …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”