Lagoa das Sete Cidades

Lagoa das Sete Cidades
Lagoa das Sete Cidades
Lagoa das Cete Cidades 2011.jpg
Geographische Lage Kreis Ponta Delgada, São Miguel, Azoren, Portugal
Abfluss ein künstlicher Tunnel Richtung Mosteiros
Orte am Ufer Sete Cidades
Daten
Koordinaten 37° 51′ 47″ N, 25° 47′ 13″ W37.86305-25.786869444444259Koordinaten: 37° 51′ 47″ N, 25° 47′ 13″ W
Lagoa das Sete Cidades (Azoren)
Lagoa das Sete Cidades
Höhe über Meeresspiegel 259 m
Fläche 4,37 km²f5
Länge 4,225 kmf6
Breite 2,030 kmf7
Volumen 40.500.000 m³f8
Maximale Tiefe 33 mf10
Mittlere Tiefe 9,3dep1f11

Lagoa das Sete Cidades (portugiesisch ‚See der sieben Städte‘) ist ein See im Krater von Sete Cidades im Kreis Ponta Delgada auf der portugiesischen Azoreninsel São Miguel. Der See besteht aus zwei Teilseen, nämlich dem größeren Nordteil Lagoa Azul (portugiesisch ‚blauer See‘) und dem kleineren Südteil Lagoa Verde (portugiesisch ‚grüner See‘), die durch einen schmalen Durchlass miteinander verbunden sind, über den eine Straßenbrücke führt. Der Blick vom Kraterrand auf den See gilt als eine der größten Attraktionen des Archipels.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mit einer Fläche von 4,37 km²[1] ist Lagoa das Sete Cidades der größte See der Azoren. Zudem enthält er fast die Hälfte der Süßwasserressourcen der Inseln.[1] In der Länge misst der See etwas mehr als vier Kilometer, an seiner breitesten Stelle zwei Kilometer und an seiner tiefsten Stelle 33 Meter. Er ist damit der tiefste See São Miguels. Die Wasseroberfläche liegt auf einer Höhe von 259 Metern über dem Meeresspiegel. Die Kraterwände gehen steil, fast senkrecht, nach oben und ihr Rand erhebt sich etwa 300 Meter über den See – auch am Hauptaussichtspunkt Vista do Rei. Im Osten liegt der Pico da Cruz, der mit 845 m Höhe den Kraterboden um fast 600 Meter überragt. Oft kann man den See aber von oben nicht sehen wegen Nebels oder der Wolken, die am Berg hängen bleiben, während unten am Kraterboden die Sicht durchaus frei sein kann. Der See steht als Teil des Landschaftsschutzgebiets Sete Cidades unter Schutz.[2] Am Westufer des Lagoa Azul liegt das Dorf Sete Cidades.

Entstehung

Der See ist vulkanischen Ursprungs. Asche aus früheren Vulkanausbrüchen, die im Krater zu Boden fiel, hat das Seebecken abgedichtet, so dass sich im Laufe der Zeit der heutige See bilden konnte.

Lagoa Azul und Lagoa Verde

Lagoa Verde verdankt seinen Namen einem Phänomen, das bei Einfall des Sonnenlichts in die Caldera auftritt. Steht man dann am Rand des Kraters, so wirkt das Wasser Lagoa Verdes grünlich durch Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche, die von dem dichten Nadelwald ausgehen, der an der steil nach oben ragenden Kraterwand wächst, während das Wasser des größeren Seeteils eine blaue Färbung hat, die durch die Bezeichnung Lagoa Azul ausgedrückt wird. Nach starkem Regen sind jedoch beide Seen trübe und grünlich.[3]

Nach einer ätiolischen Sage bestehen die Seen aus den Tränen zweier Verliebter. Eine Prinzessin musste sich von ihrem Geliebten, einem armen Hirten, der erfolglos um ihre Hand angehalten hatte, trennen, um einen Mann, den ihr Vater für sie ausgewählt hatte, zu ehelichen. Sie trafen und küssten einander ein letztes Mal dort, wo sich heute beide Seen berühren. Aus ihren Abschiedstränen entstanden die beiden Seen: der blaue aus den Tränen der blauen Augen der Prinzessin und der grüne aus den grünen Augen des Hirten.[4] Die Sage enthält einen typischen Sagenstoff des europäischen Festlands von der Liebe eines Hirtenjünglings zu einer jungen Frau, der das Land untertan ist.

Wasserhaushalt und -qualität

Wie viele Kraterseen hat der Lagoa das Sete Cidades keinen natürlichen Abfluss. Aus diesem Grund trat der See in den Regen der Winterzeit häufig über die Ufer und überschwemmte das Dorf. Noch heute kann man ein paar Pfahlbauten in Sete Cidades sehen. Die Überschwemmungen hörten auf, als man 1936 einen langen, etwa 2 m hohen Tunnel vom nordwestlichen Seerand bis hinunter nach Mosteiros grub, der die überschüssigen Wassermassen ins Meer leitet. Der Tunnel wurde bis in die achtziger Jahres des zwanzigsten Jahrhunderts in Trockenzeiten auch von der Bevölkerung genutzt, um vom einen Ort zum anderen zu gelangen. Inzwischen dient der Tunnel neben seiner eigentlichen Aufgabe vorwiegend Touristen als Urlaubsattraktion.[3]

Durch die intensive Viehbeweidung der umgebenden Flächen geraten viele Nährstoffe in das Wasser. Die Wasserqualität schwankt, seit dem man in den neunziger Jahren angefangen hat, den See regelmäßig wissenschaftlich zu beobachten, zwischen mesotroph bis eutroph.[5] Auch wenn sich seit 2000 diese Werte verbessert haben, ist das Seewasser nicht sauber. 2002 maß man im Lagoa Azul eine gesundheitsgefährdende Konzentration von Cyanobakterien. Seitdem sind Schilder am See angebracht, die aus Gesundheitsgründen davon abraten, mit dem Seewasser in Kontakt zu geraten. Gleichwohl wird der See weiterhin zum Baden und Surfen genutzt.

Siehe auch

Literatur

  • D. Medeiros, J.V. Cruz, A. Malcata, S. Mendes: Monitorização da Qualidade da Água das Lagoas de São Miguel Miguel – Comparação de resultados entre 2001 e 2004. Governo regional dos Açores, Secretaria Regional do Ambiente e do Mar, Direcção Regional do Ordenamento do Território e dos Recursos Hídricos (Hrsg.), 2005, S. 95–110 (PDF 3,66 MB)
  • Joao Porteiro, Helena Calado, Margarida Pereira, José Eduardo Ventura, Luz Paramio: PLANEAMENTO BIOFÍSICO E GESTÃO DE ECOSSISTEMAS LACUSTRES. Universidade dos Açores, Ponta Delgada – Lissabon, >2005 (PDF 0,5 MB)
  • M.C. Medeiros, V. Gonçalves, D.M. Pacheco, A.G. Brito, R. Coutinho, M.C.R. Santos, F.J.P. Santana: Monitorização in continuum da Lagoa das Sete Cidades. Ponta Delgada – Lissabon, ohne Jahresangabe (PDF 0,7 MB)

Weblinks

 Commons: Lagoa das Sete Cidades – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Joao Porteiro, Helena Calado, Margarida Pereira, José Eduardo Ventura, Luz Paramio: PLANEAMENTO BIOFÍSICO E GESTÃO DE ECOSSISTEMAS LACUSTRES. Universidade dos Açores, Ponta Delgada >2005, S. 14 (PDF 0,5 MB)
  2. Governo dos Açores: Protected Landscape Area of Sete Cidades. URL: http://parquesnaturais.azores.gov.pt/en/smiguel-eng/what-visit/protected-areas/protected-landscape-area/sete-cidades aufgerufen am 6. Oktober 2011
  3. a b Michael Bussmann: Azoren. 4. Auflage. Michael Müller Verlag, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-576-1, S. 195
  4. Michael Bussmann: Azoren. 4. Auflage. Michael Müller Verlag, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-576-1, S. 196
  5. Monitorização da Qualidade da Água das Lagoas de São Miguel Miguel 2001–2004, S. 109

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