Chalid ibn Abd al-Aziz

Chalid ibn Abd al-Aziz
König Khalid 1978

Khalid ibn Abd al-Aziz (arabisch ‏خالد بن عبد العزيز آل سعود‎, DMG Ḫālid ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd; * 1912; † 13. Juni 1982) war von 1975 bis 1982 König von Saudi-Arabien.

Khalid war der 7. Sohn seines Vaters König Abd al-Aziz ibn Saud.

Khalids Mutter hieß Prinzessin Jawhara Bint Musaid Al-Jiluwi. Khalids Großmutter von mütterlicher Seite entstammt aus der Al-Sudairi Familie. König Khalids älterer leiblicher Bruder war Prinz Mohammed Bin Abdul Aziz Al-Saud.

Nach einer Erziehung unter der Obhut seines Vaters und einer Ausbildung durch hochrangige islamische Geistliche führte Khalid die Regierungsgeschäfte in der Region Mekka und konnte so früh Regierungserfahrung sammeln. Am 29. April 1964 wurde er von seinem älteren Halbbruder Faisal zum Kronprinzen und Stellvertretenden Premierminister ernannt. Nach der Ermordung von Faisal folgte er ihm am 25. März 1975 auf den Thron und galt als integrer, bescheidener und religiöser Herrscher, der sich durch diese Tugenden von den anderen modernen Herrschern der Dynastie der Saud abhebt. Er liebte wie sein Vater die Wüste und fühlte sich den Nomaden und ihrem Leben verbunden. Deshalb wird er auch heute noch von vielen Saudis hoch geschätzt. Er galt nicht als Marionette der US-Amerikaner, im Gegensatz zu seinen Brüdern auf dem Throne. Khalid litt schon bald an einer Magenkrankheit und starb am 13. Juni 1982 an einem schweren Herzanfall.

Er rief viele Gipfeltreffen und Konferenzen ein und versuchte im Konsens mit seinen Nachbarn und Untertanen zu regieren. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die friedliche Beilegung eines Grenzstreits um eine Oase zwischen Saudi-Arabien, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er war einer der führenden Persönlichkeiten bei der Schaffung des Golf-Kooperationsrats 1981. Sein Regierungsstil entsprach von allen saudischen Königen am ehesten dem auf Schura, also Beratung, beruhenden Prinzip, das man traditionell als das angemessene für einen guten islamischen Herrscher betrachtet. Trotz seines gutmütigen und ruhigen Auftretens lehnte König Khalid jede Art von Demokratisierung des politischen Systems (auch eine konstitutionelle Monarchie) grundsätzlich ab.

Nachfolger wurde sein Halbbruder Fahd ibn Abd al-Aziz.

König Khalid war zwei Mal verheiratet.

  • Prinzessin Sita Bint Fahd Bin Dhamir (seine erste Ehefrau, die Ehe wurde lange vor dem Tod von Khalid geschieden)
    • Söhne: Prinz Bandar (ältester Sohn), Prinz Faisal, Prinz Fahd, Prinz Saud und Prinz Saad
    • Töchter: Prinzessin Hussa, Prinzessin Jawhara, Prinzessin Nuf, Prinzessin Jawhara (II) und Prinzessin Mudhi
  • Prinzessin Tarfa Bint Abdullah Bin Abdul Rahman Al-Saud (zweite und letzte Ehefrau ihres Mannes, sie lebte an der Seite ihres Ehemannes bis zu dessen Tod)
    • Söhne: Prinz Abdullah (zweitältester Sohn) und Prinz Mishal
    • Töchter: Prinzessin Nura, Prinzessin Mishail und Prinzessin Bandari

Nach König Khalid sind der Flughafen Riad und die Militärstadt King Khalid Military City benannt.


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