Königstein (Westerhausen)

Königstein (Westerhausen)
Königstein
Der Königstein von Süden

Der Königstein von Süden

Höhe 189 m
Lage Westerhausen, Sachsen-Anhalt
Gebirge Harz
Geographische Lage 51° 48′ 46″ N, 11° 3′ 1″ O51.81287711.050199189Koordinaten: 51° 48′ 46″ N, 11° 3′ 1″ O
Königstein (Westerhausen) (Sachsen-Anhalt)
Königstein (Westerhausen)

Der Königstein ist eine 189 m hohe Erhebung im nördlichen Harzvorland in Sachsen-Anhalt.[1] Er ist durch seine Felsformationen aus Sandstein, die Kamelfelsen, bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Der Königstein liegt im nördlichen Harzvorland, nordwestlich von Westerhausen bei Quedlinburg an der Straße in Richtung Börnecke. Nachbarberg im Nordwesten ist der 178 m hohe Jätchenberg. Im Norden verläuft die Bundesstraße 6. Der Königstein hat die Form eines in nordwestlich-südöstlicher Richtung verlaufenden Rückens, der nach Nordosten relativ steil, nach Südwesten aber deutlich flacher abfällt. Er ist großteils von Laubwald bewachsen.[1] Am Südhang des Königsteines wird Wein angebaut, es handelt sich um das nördlichste Weingut im Anbaugebiet Saale-Unstrut.[2][3] Der Kammbereich wird von den auffälligen Kamelfelsen dominiert, deren Name sich von ihrer Form herleitet: Sie sollen, von Süden oder Norden betrachtet, an zwei liegende Kamele erinnern.[4]

Die Kamelfelsen

Die Kamelfelsen bestehen aus verhärtetem Sandstein, der jedoch auch sehr weiche und brüchige Passagen aufweist. Entstanden ist diese Felsformation und genauso wie die Teufelsmauer durch die Entstehung des Bruchschollengebirges Harz und die daraus resultierenden Bodenverschiebungen im nördlichen Harzvorland. Wie bei der nahegelegenen Teufelsmauer handelt es sich beim Königstein um eine Schichtrippe aus der Unterkreide. Als geologische Besonderheit wurde der Teufelstein bereits 1932 erstmals unter Schutz gestellt, seit 1997 ist er als „flächenhaftes Naturdenkmal“ eingetragen.[4][5] An den Kamelfelsen gibt es mehrere Kletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad VIIIb (Sächsische Skala).[6]

Geschichte

Der Königstein wurde vermutlich bereits in der Steinzeit als Kultstätte genutzt. Hier sollen germanische Sonnwendfeiern stattgefunden haben,[7] wovon einige auf dem Felsen verteilte „Sonnenscheiben“ zeugen. Es handelt sich dabei um kreisrunde in den Fels geschnittene Formen von ca. 1 m Durchmesser und größer, welche im unteren nördlichen Bereich des Felsens verteilt sind. Teilweise wurden diese Artefakte jedoch auch als Mühlsteine interpretiert.[8][9] Auch in unmittelbarer Umgebung gibt es mehrere archäologische Fundstätten. Die letzten bedeutenden Funde wurden beim Bau der B6n gemacht, die in unmittelbarer Nähe vorbei führt.[10]

Literatur

  • Fritz Reinboth: Die „Sonnenräder“ vom Königstein bei Westerhausen – Kultgeräte oder Mühlensteine? Unser Harz, H. 7 (2005), S. 125–128.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt: Digitale Topographische Karte 1:50 000, Sachsen-Anhalt-Viewer, abgerufen am 29. November 2010
  2. Weinberge/Königstein. harzer-weingut.de, abgerufen am 29. November 2010.
  3. Weinanbau Saale-Unstrut - Weinlagen und Klima. Weinbauverband Saale-Unstrut, abgerufen am 29. November 2010.
  4. a b Kamelfelsen. ostharz.info, abgerufen am 29. November 2010.
  5. Naturschutz in der Gemarkung Westerhausen. Verein für Heimatgeschichte und Naturschutz Westerhausen, abgerufen am 29. November 2010.
  6. Kamelfelsen. climbing.de, abgerufen am 29. November 2010.
  7. Vom Königstein zur Königspfalz. Regionalverband Harz, abgerufen am 29. November 2010.
  8. Fritz Reinboth: Die „Sonnenräder“ vom Königstein bei Westerhausen – Kultgeräte oder Mühlensteine? Unser Harz, H. 7 (2005), S. 125–128
  9. http://www.harzregion.de/naturpark/koenigstein.html
  10. Königstein. westerhausen-info.de, abgerufen am 29. November 2010.

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