Kyocera-Umweltpreis

Kyocera-Umweltpreis

Der Kyocera-Umweltpreis ist eine mit 100.000 Euro dotierte deutsche Umweltschutzauszeichnung. Sie honoriert CO2 reduzierende Projekte in mittelständischen Unternehmen und wird seit 2008 alle zwei Jahre von der deutschen Tochtergesellschaft des japanischen Unternehmens Kyocera, dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e. V., dem Bundesverband mittelständischer Wirtschaft und der Deutschen Umwelthilfe vergeben.

Inhaltsverzeichnis

Ziel

Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, sich dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen als zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts zu stellen und durch das Preisgeld zu fördern. Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb ist, dass die Projekte eine eindeutige Klimarelevanz bzw. eine nachhaltige Reduzierung des CO2-Ausstoßes nachweisen müssen. Dies schließt die Entwicklung eigener technologischer Lösungen ebenso ein, wie die Investitionen in den Einsatz entsprechender Technologien im Unternehmen. Berücksichtigt werden bei der Preisvergabe sowohl bereits abgeschlossene wie auch geplante Projekte.

Jury

Die Jury besteht aus Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Umwelt:

  • Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister, Vorsitzender der Jury,
  • Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft,
  • Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich,
  • Sebastian Matthes, Ressortleiter für Technik und Wissen bei der Wirtschaftswoche in Düsseldorf und Associate der Stiftung Neue Verantwortung,
  • Detlef Herb, Umweltbeauftragter bei Kyocera Mita,
  • Dieter Brübach, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesdeutschen Arbeitskreises für umweltbewusstes Management e.V.,
  • Jörg Durr-Pucher, Aufsichtsratsvorsitzender der mittelständischen Ziemann Group in Ludwigsburg und Generalbevollmächtigter der Deutschen Umwelthilfe,

Preisträger

Die Gesamtdotierung des Umweltpreises verteilt sich auf die ersten drei Plätze. Der Gewinner erhält 50.000 Euro, für Platz 2 stehen 30.000 Euro und für Platz 3 20.000 Euro zur Verfügung.

Kyocera-Umweltpreis 2008

  • Im Jahr 2008 ging der 1. Platz an das das Aachener Unternehmen Solitem GmbH mit dem Projekt „Aus Wärme Kälte machen“ für dessen technologische Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Kernpunkt der Lösung war die Erzeugung von Prozessdampf für die Produktion mit Hilfe einer Solaranlage.
  • Auf dem 2. Platz landete das IpeG-Institut mit dem Projekt „Richtig dämmen will gelernt sein“. Hier lobte die Jury die Errichtung eines neuen Ausbildungsberufs, bei dem die Gebäudedämmung thematisiert wird.
  • Platz 3 belegte das Solinger Unternehmen bub Druckguss. Ausschlaggebend dafür war das Umweltengagement in der neuen Fabrikhalle für Zink- und Aluminiumdruckgussteile. Das eingereichte Konzept sah unter anderem die Wärme-Rückgewinnung, eine Druckluftanlage sowie die Optimierung der Heizungsanlage und des Wasserverbrauchs vor.
  • Eine studentische Initiative der Hochschule Konstanz erhielt über die angesetzten Preise hinaus einen Sonderpreis der Jury. Die Studenten beschäftigten sich mit der Entwicklung eines sparsamen, ökologischen Fahrzeugs. Mit der Vergabe des Sonderpreises wollte die Jury die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für den Umweltschutz hervorheben.

Kyocera-Umweltpreis 2010

  • Der Gewinner des Kyocera-Umweltpreises 2010 war die SkySails GmbH und das Projekt „Mit Zugdrachen CO2 reduzieren“. Das Unternehmen ist Markt- und Technologieführer im Bereich automatisierter Zugdrachensysteme. Hochgerechnet wäre es durch den weltweiten Einsatz der SkySails-Technologie möglich, jährlich über 150 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.
  • Platz 2 ging an die Lichtblick AG und die „Zuhause-Kraftwerke“. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für sein SchwarmStrom-Konzept. LichtBlick plant damit auf Grundlage von mindestens 100.000 „Zuhause-Kraftwerken“ durch intelligente Steuerung und Vernetzung ein virtuelles Großkraftwerk mit einer Erzeugungskapazität von 2.000 Megawatt zu realisieren.
  • Der 3. Platz ging an Groz-Beckert KG und das Projekt „Litespeed-Nadel“. Der Hersteller von Werkzeugen und Systemteilen für die Textilindustrie versucht mit seinen Entwicklungen ökonomische Notwendigkeiten der Textilindustrie mit ökologischen Vorteilen zu verbinden. Die Litespeed-Nadel ist eine Stricknadel-Neuentwicklung für den Einsatz in Hochleistungs-Rundstrickmaschinen.
  • Ehrenpreise wurden zweimal vergeben. Zum einen Aloys Wobben von Enercon, der Diplomingenieur wurde wegen seines Engagements und seiner Leistungen für die Windkrafttechnologie in Deutschland und seines Vorantreibens von Forschungs- und Entwicklungsarbeit geehrt. Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Henkel, erhielt einen Ehrenpreis für seine Auffassung von Nachhaltigkeit als eines der herausragenden Merkmale und Erfolgsfaktor von Henkel.
  • Außerdem wurde auch ein weiteres Projekt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Mit dem Projekt „E-Scrub“ hat die Eisermann AG ein Abscheidesystem entwickelt, das die CO2-Emissionen beim Nasslackieren um 95 Prozent sinken lässt.

Kyocera-Umweltpreis 2012

  • Anfang Juli 2011 hat Kyocera den dritten Kyocera-Umweltpreis ausgerufen. Wie in den zwei vorangegangenen Runden können sich Unternehmen und auch Behörden um das Preisgeld bewerben.
  • Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb ist, dass die Projekte eine eindeutige Klimarelevanz bzw. eine nachhaltige Reduzierung des CO2-Ausstoßes nachweisen müssen.
  • Der Sonderpreis dreht sich bei der dritten Runde um das Büro der Zukunft und wird von Kyocera gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation vergeben.
  • Die Preisverleihung findet am 26. Januar 2012 auf dem Zukunftsforum des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation statt.

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