Kochtizky

Kochtizky
Wappen Kochtizky

Kochtizky ist der Name eines alten, freiherrlichen schlesischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1307 erwarb Reijntius (Reinicke) von Losiny das Gut Kochticz (auch Kochczütz) bei Lublinitz in Oberschlesien[1] und nahm daraufhin den Namen Kochtizky an (andere Schreibweisen waren Kochtitzky oder Kochticzky. In österreichischen Quellen findet sich dagegen oftmals die Schreibweise Kochticky). Die Familie stammte ursprünglich aus Losiny (deutsch: Ullersdorf) in Mähren, wo sie sich neben von Losiny auch von Mutišov nannte.[2]

Johann von Kochtizky soll bereits 1570 der Titel Freiherr geführt haben.[3] Nachweislich erhielten dessen fünf Enkel am 26. März 1610 die Aufnahme in den Freiherrnstand.[4] Die Familie besaß in Oberschlesien einen ausgedehnten Grundbesitz (u. a. die Kleinstädte Lublinitz, Ujest und Cosel sowie die Herrschaft Turawa). Grabdenkmäler der von Kochtizky befinden sich in den Kirchen von Lubetzko (Johann, † 1549), Lublinitz (Johann, † 1591) und in St. Johannis zu Liegnitz (Johannes Christoph Freiherr, † 1634). Ein Zweig der Familie trat im 18. Jahrhundert in sächsische Dienste.

Personen

  • Hermann von Kochtizky (1455–1538), Hofmarschall des Herzogs Valentin von Ratibor
  • Johann von Kochtizky (* Mai 1543; † 1. Januar 1591 in Breslau), kaiserlicher Kammerrat, angeblich seit 1570 Freiherr
  • Andreas Freiherr von Kochtizky (1568–1634), Landeshauptmann der Fürstentümer Oppeln-Ratibor
  • Nikolaus Freiherr von Kochtizky († vor 1634), Landeshauptmann des Herzogtums Neisse-Grottkau
  • Franz Adam Freiherr von Kochtizky (* 1731 in Szebra bei Grodnow; † 4. April 1810 in Meißen), Generalmajor der sächsischen Armee

Literatur

  • Ludwig Igálffy-Igály: Die Freiherren Kochticky von Kochtiz und Lublinitz. In: Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler. Nr. 10, 1979/81, S. 123–143.
  • Bartłomiej Paprocki: Stambuch slezský. Brünn 1609 (ohne Paginierung).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Paprocki, o.S.
  2. Vgl. Igálffy-Igály, S. 128; das ursprüngliche Wappen bei Josef Pilnáček: Staromoravští rodové. Ve Vídni 1930, S. 340.
  3. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Bd. 2. Regensburg 1863, S. 274.
  4. Anton Schimon: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. Böhm. Leipa 1859, S. 75.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Andreas von Kochtizky — Johann Andreas Freiherr von Kochtizky (* um 1568; † 1634[1] in Wien) war ein Landesbeamter in Schlesien und schwedischer Oberst im Dreißigjährigen Krieg. Leben Andreas von Kochtizky war der Sohn des kaiserlichen Kammerrats Johann von… …   Deutsch Wikipedia

  • Johanna Otho — oder Johanna Othonia Mayart (* um 1549 in Gent; † nach 1621, vermutlich in Antwerpen oder Straßburg) war eine flämische Humanistin und Dichterin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Exil in Duisburg 1.2 Heirat …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter A–M — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg von Götzen — Johann Georg Reichsgraf von Götzen (* 1623 in Zehlendorf; † 23. August 1679 in Schloss Scharfeneck) war 1653–1679 Landeshauptmann der Grafschaft Glatz. Biographie Johann Georg von Götzen entstammte dem Adelsgeschlecht von Götzen. Seine Eltern… …   Deutsch Wikipedia

  • Koźle — Koźle …   Deutsch Wikipedia

  • St. Annaberg — Sankt Annaberg Klosterkirche mit Paradieshof auf dem Annaberg Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Tłumaczów — Tłumaczów …   Deutsch Wikipedia

  • Walenty Roździeński — (* um 1570 in Roździeń, heute im Kattowitzer Stadtteil Szopienice Burowiec; † 1641 ebenda; manche Quellen nennen 1560 und 1622 als Geburts bzw. Todesdatum) war ein schlesischer Schmiedemeister, Verwalter von Hüttenwerken und Schriftsteller. Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Ścinawka Górna — Ścinawka Górna …   Deutsch Wikipedia

  • Hunde — (Canĭdae), Familie der Raubtiere, mit meist kleinem Kopf und spitzer Schnauze, 42 Zähnen, darunter 4 Eck und 4 Reißzähne, Zehengänger mit meist hohen Beinen, mit vorn meist 5, hinten stets 4 Zehen mit starken, nicht zurückziehbaren Krallen. Sie… …   Kleines Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”