Klues

Klues

Klues (dän.: Klus) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Flensburg. Er liegt im äußersten Norden der westlichen Stadthälfte und grenzt an den Harrisleer Ortsteil Wassersleben, von dem es durch einen Wald getrennt ist.

Geschichte

Neben Duburg ist Klues der einzige Stadtteil in der Westhälfte der Stadt Flensburg, der nicht zum alten Stadtfeld gehörte und somit erst später eingemeindet wurde. Seinen Ursprung hat er in einer Einsiedelei mit Kapelle, deren Errichtung 1399 von Papst Bonifatius IX. abgesegnet wurde. Der volkstümliche Name „de Klus“ (Klause) für eine Einsiedelei setzte sich gegenüber dem von der umgebenden Hölzung abgeleiteten „Krogries“ durch (gleicher Namensstamm wie das nördlich benachbarte Krusau; die Hölzung erhielt ihrerseits den Namen Kluesries. Die Klause entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort, der im 15. Jahrhundert mit dem Rüdekloster in Verbindung gekommen war. Mangels zuverlässiger Quellen lässt sich die Bedeutung von Klues in dieser Zeit jedoch nicht mehr ermitteln.

Spätestens mit der Reformation wurde die Kapelle aufgegeben. Klues entwickelte sich zu einer kleinen Katensiedlung. Eine der Katen wurde ab 1784 zu einem neuen Hof ausgebaut, zu dem auch bald die übrigen Katenstellen angekauft wurden. Bis 1984 blieb er im Besitz der Gründerfamilie Rönnenkamp.

Die Siedlung Klues gehörte zum Amt Flensburg und zur Wiesharde, auf kommunaler Ebene zum Kirchspiel Bau. Der Übergang des Herzogtums Schleswig an Preußen 1864 brachte auch für Klues einschneidende Veränderungen. Fortan gehörte die Ortschaft zur Gemeinde Niehuus.

Ab 1900 entstand auf Ländereien des Klueshofs unmittelbar nördlich der Flensburger Stadtgrenze eine neue Siedlung, die als Kolonie Klues bezeichnet wurde. 1904 erhielt diese eine eigene Schule. 1909 erfolgte die Eingemeindung dieses Ortsteils nach Flensburg, während das alte Klues bei Niehuus verblieb und mit diesem 1938 an die Gemeinde Harrislee fiel.

Ab den 1950er Jahren wuchs Klues auch städtebaulich mit der Flensburger Nordstadt zusammen. Der Bau der Flensburger Westumgehung führte in den 1960er Jahren zur völligen Abtrennung von Alt-Klues. Gleichzeitig entstand nördlich der Siedlung vor dem Wald mit der deutschen Zentrale von Danfoss einer der bis 2009 größten und wichtigsten Produktionsbetriebe in Flensburg.

Nach dem Stadtteil wurde der nahegelegene Klueser Wald benannt.

Literatur

  • Johannes Christiansen: Familien Rönnenkamp fra Flensborg. En slægtsfortælling fra helstatens dage. Flensburg 1994.
  • Ole Harck: Klus – et middelalderligt valfardssted ved Flensborg. In: Chr. Stenz und R. P. Petersen (Red.). Bov Sogn. Bau 1969. S. 330-230.
  • Gerret L. Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. S. 49 ff.
  • Karl Weigand: Flensburg-Atlas. Die Stadt Flensburg in der deutsch-dänischen Grenzregion in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1978.
54.8139429.414682

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