Klose-Hof

Klose-Hof
Wappen der Stadt Wien Klose-Hof
Gemeindebau in Wien
Klose-Hof, Ecke Philippovichgasse/Peezgasse
Lage
Adresse: Philippovichgasse 1
Bezirk: Döbling
Koordinaten: 48° 14′ 1″ N, 48° 14′ 1″ O48.23348055555648.233480555556Koordinaten: 48° 14′ 1″ N, 48° 14′ 1″ O
Architektur und Kunst
Bauzeit: 1924–1925
Wohnungen: 143 in 1 Gebäude / 11 Stiegen
Architekt: Josef Hoffmann
Kunstwerke von: Anton Hanak
Benannt nach: Viktor Klose (1949)
Kulturgüterkataster der Stadt Wien
Klose-Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)

Der Klose-Hof ist ein Gemeindebau im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er wurde zwischen 1924 und 1925 errichtet und umfasst 143 Wohnungen.[1] Die von Josef Hoffmann geplante Wohnanlage wurde 1949 nach dem Schutzbündler Viktor Klose benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Klose-Hof liegt nahe dem Wiener Gürtel im Süden von Döbling (Katastralgemeinde Oberdöbling). Die Wohnhausanlage mit rechteckigem Grundriss wird im Süden von der Fickertgasse, im Westen von der Peezgasse, im Norden von der Philippovichgasse und im Osten von der Werkmanngasse begrenzt. Die offizielle Adresse der Wohnanlage lautet Philippovichgasse 1. Direkt neben dem Klose-Hof befindet sich im Norden der Pestalozzi-Hof, im Westen der Währingerpark und im Süden der Jüdische Friedhof Währing.

Geschichte

Noch in den 1920er Jahren befanden sich an der heutigen Stelle des Klose-Hofes Gärten. Im Zuge der Errichtung des Klose-Hofes in den Jahren 1924 und 1925 wurden die hier befindlichen Straßen angelegt, auch der im Norden gelegene Pestalozzi-Hof wurde zwischen 1925 und 1926 erbaut. Ursprünglich beherbergte der Klose-Hof auch einen Kindergarten. Die Wohnanlage wurde 1949 nach Schutzbündler Viktor Klose (1904–1934) benannt. Klose hatte zu einer Gruppe gehört, die sich am 12. Februar 1934 im Zuge des Österreichischen Bürgerkrieges in einer Schule in der Grinzinger Straße 95 gesammelt hatte, um mit Gewehren ausgerüstet zu werden. Beim Verlassen des Gebäudes wurde Klose von der Polizei erschossen.

Der Klose-Hof wurde in den Jahren 2003 bis 2005 um rund 8,1 Millionen Euro renoviert. Im Zuge der Arbeiten wurde der Sockel saniert, Dach, Fassade, Fenstern und Türen erneuert und der Gemeindebau an die Fernwärme Wien angeschlossen. Zudem entstanden bei der Sanierung 18 neue Wohnungen.

Zu den bekanntesten Bewohnern des Klose-Hofes gehörten in den 1930er-Jahren die Malerin Berta Grünberg, der Graphiker und Schriftsteller Leopold Wolfgang Rochowanski und die Architekten Karl Schrittwieser und Ferry Wöber. Rochowanski gab später auch eine Festschrift zum 80. Geburtstag des Architekten Josef Hoffmann heraus.

Bauwerk

Der Klose-Hof war der erste Gemeindebau, den der Architekt Josef Hoffmann verwirklichte. Er ließ auf dem fast quadratischen Grundriss eine fünfgeschoßige Blockrandverbauung errichten, wobei sich in der Mitte der geschlossenen Blockrandverbauung ein zentraler, ursprünglich höher geplanter Wohnturm befindet. Die Fassade wurde schlicht gestaltet und nur mit plastisch hervortretenden Streublumen verziert. Für zusätzliche Struktur in der Fassade sorgen die roten, dreiflügeligen Fenster mit quadratischer Fläche, wobei die Stiegenhausfenster leicht vertieft angelegt wurden. An der Straßenseite zur Peezgasse befinden sich zudem Loggien. Der Klose-Hof verfügt über zwei Eingänge. Während der klassizistische Haupteingang an der Werkmanngasse einen direkten Zutritt in den Hof des Gemeindebaus ermöglicht, befindet sich in der Philippovichgasse ein Zugang zur Stiege 2 mit einem herrschaftlichen Portal und den Plastiken „Früchteträgerinnen“, das Anton Hanak nach Plänen von Hofmann ausführte. Die übrigen der insgesamt elf Stiegen sind hingegen über den Hof des Gemeindebaus erschlossen.

Einzelnachweise

  1. Klose-Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)

Weblinks

 Commons: Klose-Hof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag über Klose-Hof im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pestalozzi-Hof — Gemeindebau in Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Klose — (* 12. Februar 1926 in Cottbus; † 28. Juli 1976 in München) war ein Sportreporter der ersten Nachkriegsgeneration beim Bayerischen Rundfunk, dem er sich 1955 anschloss. In den frühen Tagen der DDR war er ein Weggefährte Heinz Florian Oertels, der …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Gemeindebauten — Karl Marx Hof vom 12. Februar Platz aus. Der Name „12. Februar“ bezieht sich auf den Tag des Ausbruchs des Österreichischen Bürgerkriegs im Jahre 1934. Die Liste der Wiener Gemeindebauten bietet einen Überblick über die Wohnhäuser, höfe und… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Hoffmann (Architekt) — Josef Hoffmann (1902) Josef Franz Maria Hoffmann (* 15. Dezember 1870 in Pirnitz, Österreich Ungarn; † 7. Mai 1956 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Designer. Mit Koloman Moser war er Gründungsmitglied und einer der Hauptvertreter …   Deutsch Wikipedia

  • Leopold Wolfgang Rochowanski — (* 3. August 1888 in Zuckmantel; † 13. September 1961 in Wien) war ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und Verleger. Rochowanski wurde als Sohn eines Notars im damals österreichischen Teil Schlesiens geboren. Er studierte in Wien… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wettpaten, Showacts und Stadtwetten der Fernsehshow Wetten, dass..? — Die Liste der Wettpaten, Showacts und Stadtwetten der Fernsehshow Wetten, dass..? ist eine Aufstellung aller in der Fernsehsendung „Wetten, dass..?“ gezeigten Showacts, der Wettpaten sowie aller Repräsentanten der Stadtwetten und die Aktionspaten …   Deutsch Wikipedia

  • Miss Germany — Hildegard Quandt als erste Miss Germany, 1927 Miss Germany ist ein nationaler Schönheitswettbewerb für unverheiratete Frauen in Deutschland. Er wird seit 1927 ausgetragen. Inhaltsverz …   Deutsch Wikipedia

  • Orientteppich — Teppich aus Uşak von Johannes Vermeer Bei der Kupplerin 1656 …   Deutsch Wikipedia

  • Tristan und Isolde (Oper) — Werkdaten Titel: Tristan und Isolde Originalsprache: Deutsch Musik: Richard Wagner Libretto: Richard Wagner Urauff …   Deutsch Wikipedia

  • Sauerhof — (2010), Portal Weilburgstraße, linker Seitenflügel [Anm. 1] …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”