Kleinst-U-Boot Typ CB (Italien)

Kleinst-U-Boot Typ CB (Italien)
Typ CB
Frontalansicht von CB 20

Frontalansicht von CB 20

p1
Schiffsdaten
Flagge ItalienItalien (Seekriegsflagge) Italien
Schiffstyp Kleinst-U-Boot Typ CB
Bauwerft Caproni-Werk
Stapellauf 1941
Ab 1941
Länge
15,00 m (Lüa)
Breite 3,00 m
Tiefgang max. 2,1 m
Verdrängung 36,0 (voll 45,0 t)dep1
 
Besatzung 4
Maschine
Maschine Überwasserfahrt 1 Bota-Fraschini-Dieselmotor
Maschinen-
leistung
90 PS (66 kW)
Geschwindigkeit max. 7.5 kn
Propeller 1
Maschine
Maschine Unterwasserfahrt 1 Elektromotor Brown & Boveri
Maschinen-
leistung
100 PS (74 kW)
Geschwindigkeit max. 7 kn
Propeller 1
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 1400 sm bei 5 kn Überwasserfahrt / 450 sm bei 7 kn Unterwasserfahrt sm
Tauchtiefe, max. 55 m

Typ CB bezeichnet ein Kleinst-U-Boot der italienischen Marine, das während des Zweiten Weltkrieg gegen Ende 1940 in Zusammenarbeit zwischen den Caproni-Werken und dem italienischen Major Signelli, einem Angehörigen des italienischen Baubeamtenkorps, konzipiert wurde. Der Typ CB ging in Serienfertigung und war der meist gebaute Kleinst-U-Boot-Typ der italienischen Marine.

Entwicklungsgeschichte

Der Typ CB war Nachfolgemodell des Typs CA. Die beiden ersten Erprobungsboote, die die Bezeichnung CB 1 und CB 2 erhielten, wurden im Januar 1941 ausgiebigen Seeerprobungen unterzogen. Die italienische Marineführung bescheinigte dem CB eine sehr gute Seefähigkeit. Nachdem im Mai 1941 auch die Boote CB 3, CB 4, CB 5 und CB 6 geliefert worden waren und das Jahr 1942 den militärischen Nutzen erkennen ließ, beschloss die Marineführung die Großserienproduktion, die zunächst aus 72 Booten bestehen sollte. Man avisierte eine monatliche Produktion von sechs Booten, wobei jeweils sechs Boote ein Geschwader bilden sollten. Die ursprüngliche Planung von 72 Booten konnte jedoch nicht beibehalten werden, da andere maritime Kleinkampfmittel wichtige Ressourcen beanspruchten, so dass die Zahl der geplanten Boote auf 50 sank. Bis zum Waffenstillstand von Cassibile wurden nur 22 Boote fertig gestellt, 12 davon vor dem Waffenstillstand und 10 danach.

Die Primärwaffen des CB bestanden aus zwei 45-cm Torpedos, die oberhalb der Wasserlinie beidseits des Rumpfes angebracht waren.

Einsätze und Verbleib

Das 1. CB-Boot-Geschwader wurde Mitte 1941 aufgestellt und umfasste die Kleinst-U-Boote CB 1 bis CB 6. Diese wurden für den Hafenschutz von Neapel und Salerno herangezogen. Mangels Aufgaben erfolgte in der ersten Jahreshälfte 1942 ihre Verlegung in das Schwarze Meer mit Stationierungsort Konstanza. Dort kam es zu zahlreichen Einsätzen und Feindberührungen mit der sowjetischen Schwarzmeerflotte. Nach der Eroberung der Krim durch die deutsche Wehrmacht wurden die Häfen von Sewastopol und Jalta als weitere Ausgangsbasen benutzt. Am 15. Juni 1942 wurde das sowjetische U-Boot SC 208 durch CB 3 versenkt. Am 18. Juni 1942 wurde SC 214 durch CB 2 versenkt. CB 4 versenkte am 26. August 1942 das sowjetische U-Boot SC 207. CB 5 wurde durch einen sowjetischen Luftangriff im Hafen von Jalta zerstört. CB 1 bis CB 4 sowie CB 6 wurden nach der Kapitulation Italiens in die rumänische Marine einverleibt. Es ist anzunehmen, dass sie nach Kriegsende abgewrackt wurden.

Das kurz vor der Kapitulation im August 1943 aufgestellte 2. CB-Boot-Geschwader, dem die Boote CB 7 bis CB 12 angehörten, diente mit den Booten CB 8 bis CB 12 auf alliierter Seite für U-Boot-Jagdübungen und zu Schulungszwecken. CB 7 geriet in deutsche Hand, wurde aber nicht genutzt und zerstört.

Die bei Inkrafttreten des Waffenstillstandes fertigen Boote CB 13 bis CB 22, die das 3. CB-Boot-Geschwader hätten bilden sollten, gerieten allesamt in den Dienst der faschistischen R.S.I. und somit unter deutscher Kontrolle. CB 13, CB 14, CB 15, CB 17 und CB 21 wurden durch Luftangriff zerstört. CB 16 lief bei einer Sonderoperation auf Grund, und CB 18 ging bei einer Kampfhandlung verloren. CB 19, C 20 und CB 22 fielen nach Kriegsende in jugoslawische Hand, und CB 20 ist heute Museumsexponat in Zagreb.

Literatur

  • Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 42–44.

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