- Klaus Mertens (Schauspieler)
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Klaus Mertens (* 25. Januar 1929 in Rostock; † 27. April 2003 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Er spielte 35 Jahre an der Volksbühne Berlin, wirkte in Kino- und Fernsehfilmen mit und arbeitete als Synchronsprecher.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Klaus Mertens erhielt seine erste Filmrolle 1953 in dem DEFA-Film Das kleine und das große Glück unter der Regie von Martin Hellberg. Später spielte er in weiteren DEFA-Filmen und in über 30 Fernsehfilmen.
Nach Theaterengagements in Frankfurt (Oder), Halberstadt, Görlitz, Schwerin und Erfurt erhielt er 1968 ein festes Engagement an der Volksbühne Berlin, wo er bis zu seinem Tod über 80 Rollen spielte. Er arbeitete unter dem Künstlerischen Leiter und Intendanten Benno Besson und spielte in Inszenierungen von Manfred Karge, Matthias Langhoff und Fritz Marquardt. Nach der Wende war sein weiteres Engagement zunächst ungewiss, er wurde jedoch von Intendant Frank Castorf übernommen und spielte unter der Regie von Frank Castorf, Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief, Johann Kresnik, Herbert Fritsch und Andreas Kriegenburg.
Klaus Mertens führte auch in einigen kleineren Stücken Regie, so in Die betrogene Stiefmutter oder Eine Posse nach Wunsch nach Julius von Voß, in Der letzte der feurigen Liebhaber von Neil Simon und in dem Zweipersonen-Stück Geliebter Lügner von Jerome Kilty, das 1994 auch im Palais am Festungsgraben aufgeführt wurde. In dem intermedialen Kunstprojekt Hamlet_X spielte er unter der Regie von Herbert Fritsch die Rolle des Polonius.
Am 16. Januar 2003 stand er in der 169. Vorstellung von Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab! zum letzten Mal auf der Bühne.
Theaterrollen
- 1968: Von Riesen und Menschen von Horst Kleineidam, Regie Karl Gassauer
- 1968: V wie Vietnam von Armand Gatti, Regie Hans-Joachim Martens und Wolfgang Pintzka
- 1968: Troilus und Cressida von William Shakespeare, Regie Hannes Fischer
- 1969: Der Wald von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski, Regie Manfred Karge und Matthias Langhoff
- 1970: Der Arzt wider Willen von Molière, Regie Benno Besson
- 1970: Die Räuber von Friedrich Schiller, Regie Manfred Karge und Matthias Langhoff
- 1970: Weiberkomödie von Heiner Müller, Regie Fritz Marquardt
- 1971: Eisenwichser von Heinrich Henkel, Regie Werner Tietze
- 1972: Die Wildente von Henrik Ibsen, Regie Manfred Karge und Matthias Langhoff
- 1973: Britannicus von Jean Racine, Übersetzung von Christoph Hein, Regie Brigitte Soubeyran
- 1976: Die deutschen Kleinstädter von August von Kotzebue, Regie Helmut Straßburger
- 1977: Veilchen von Walentin Petrowitsch Katajew, Regie Edwin Marian
- 1978: Ende gut, alles gut von William Shakespeare, Regie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1980: Der Biberpelz von Friedrich Dürrenmatt, Regie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1980: Der Geizige von Molière, Regie Werner Tietze
- 1980: Berlin Alexanderplatz nach Alfred Döblin, Regie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1981: Amapola von Omar Saavedra Santis, Regie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1981: Der Klatsch von Carlo Goldoni, Regie Werner Tietze
- 1985: Der eingebildete Kranke von Molière, Regie Horst Bonnet
- 1986: Die Vögel von Aristophanes, Regie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1986: So eisern mein Himmel ist, desto steinern bin ich …, eine Hölderlin-Collage, Regie Fritz Göhler
- 1992: König Lear von William Shakespeare, Regie Frank Castorf
- 1992: 100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen von Christoph Schlingensief, Regie Christoph Schlingensief
- 1993: Die rausfallenden alten Weiber nach Daniil Charms, Regie Herbert Fritsch
- 1993: Rosa Luxemburg – Rote Rosen für dich nach einem Libretto von George Tabori, Regie Johann Kresnik
- 1993: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht, Regie Andreas Kriegenburg
- 1994: Boris Godunow von Alexander Puschkin, Regie Gero Troike
- 1994: Der Eindringling – Ein Jubiläumskonzert in zwei Aufzügen nach Karl Valentin und Maurice Maeterlinck, Regie Christoph Marthaler
- 1995: Golden fließt der Stahl / Wolokolamsker Chaussee von Karl Grünberg und Heiner Müller, Regie Frank Castorf
- 1995: Die Stunde Null oder Die Kunst des Servierens, Regie Christoph Marthaler
- 1996: Des Teufels General von Carl Zuckmayer, Regie Frank Castorf
- 1997: Drei Schwestern von Anton Tschechow, Regie Christoph Marthaler
- 1998: Flashback von Stefan Pucher unter Verwendung von Texten von Rolf Dieter Brinkmann und Alexa Hennig von Lange, Regie Stefan Pucher
- 1998: Die toten Seelen nach Nikolai Gogol, in Zusammenarbeit mit dem Teatr Kreatur, Regie Andrej Woron
- 2000: Baal von Bertolt Brecht, Regie Thomas Bischoff
- 2002: Der Meister und Margarita nach Michail Bulgakow, Regie Frank Castorf
Filmografie
DEFA-Filme
- 1953: Das kleine und das große Glück, Regie Martin Hellberg
- 1979: Das Ding im Schloß, Regie Gottfried Kolditz
- 1982: Das Fahrrad, Regie Evelyn Schmidt
- 1985: Der Bärenhäuter nach dem Märchen der Brüder Grimm, Regie Walter Beck
- 1990: Der Streit um des Esels Schatten, Regie Walter Beck
Fernsehfilme und Fernsehserien
- 1971: Der Arzt wider Willen, Theaterregie Benno Besson
- 1972: Polizeiruf 110 – Die Maske, Regie Helmut Krätzig
- 1974: Mein lieber Mann und ich, Regie Klaus Gendries
- 1975: Polizeiruf 110 – Das letzte Wochenende, Regie Hans-Joachim Hildebrandt
- 1976: Die Forelle, Regie Thomas Langhoff
- 1976: Polizeiruf 110 – Vorurteil?, Regie Hans Knötzsch
- 1977: Viechereien, Regie Otto Holub
- 1977: Der rasende Roland, Regie Edgar Kaufmann
- 1978: Oh, diese Tante, Regie Konrad Petzold
- 1979: Spuk unterm Riesenrad (7 Folgen), Regie Günter Meyer
- 1980: Unser Mann ist König (Fernsehserie)
- 1982: Hotel Polan und seine Gäste, Regie Horst Seemann
- 1982: Spuk im Hochhaus, Regie Günter Meyer
- 1983: Die lieben Luder, Regie Helmut Krätzig
- 1983: Der Biberpelz, Theaterregie Helmut Straßburger und Ernstgeorg Hering
- 1984: Polizeiruf 110 – Schwere Jahre, 1. Teil, Regie Hans-Joachim Hildebrandt
- 1985: Geschichten übern Gartenzaun (7 Folgen), Regie Horst Zaeske
- 1988: Bereitschaft Dr. Federau – Verklemmung, Regie Horst Zaeske
- 1991: Agentur Herz – Eine Feier für Meyer, Regie Peter Wekwerth
- 1991: Jugend ohne Gott nach dem Roman von Ödön von Horváth, Regie Michael Knof
- 1995: Nikolaikirche, Regie Frank Beyer
- 1996: Die Stunde Null oder Die Kunst des Servierens, Theaterregie Christoph Marthaler
- 1997: Des Teufels General, Theaterregie Frank Castorf
- 1998: Abgehauen, Regie Frank Beyer
Synchronarbeiten
- 1968: Paul Hagen (Wirt) in Die Olsenbande
- 1968/1969: Rudolf Somogyvári (MZ/X) in Heißer Draht ins Jenseits (13 Episoden)
- 1969: Ove Sprogøe (Egon Olsen) in Die Olsenbande in der Klemme
- 1975: Paul Hagen (Godtfredsen) in Die Olsenbande stellt die Weichen
- 1984: Holger Juul Hansen (Hallandsen) in Die Olsenbande fliegt über die Planke
- 1988: Henry O’Neill (Bethel Hawkley) in Dick und Doof – Nichts als Ärger
- 1991–1994: Vlastimil Brodský (König Hyazinth II) in Die Rückkehr der Märchenbraut
- 1996: Philip Stone (Jetro) in Die Bibel – Moses
Weblinks
- Klaus Mertens in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Klaus Mertens in der Deutschen Synchronkartei
- Nachruf auf Klaus Mertens, Berliner Zeitung, 30. April 2003
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