Kirche von Västerhejde

Kirche von Västerhejde

Die Kirche von Västerhejde (Västerhejde kyrka) gehört zu den wenigen schwedischen Kirchen auf Gotland, deren Äußeres wie auch bei den Kirchen von Fårö und Eksta beachtlich verändert wurde.

Kirche von Västerhejde mit Staffelgiebeln am Turm

Inhaltsverzeichnis

Lage

Västerhejde liegt sieben Kilometer südwestlich von Visby zwischen den Straßen 140 von Visby nach Klintehamn und 142 von Visby nach Hemse.

Kirchengebäude

Der Umbau betrifft allerdings nur den vergleichsweise hohen Turm, der mit seinen Treppengiebeln eine für Gotland völlig fremde (typisch dänische dort allerdings in rotem Backstein) Gestaltung erhielt. Eine spitze Turmhaube wurde im Jahre 1856 abgetragen, woraufhin der aktuelle Turmabschluss, nach einer Idee des Architekten Fredrik Wilhelm Scholander, entstand. Die Sakristei stammt von 1884. Im Übrigen ist die Kirche eine gut erhaltene romanische Anlage, die aus einem Chor mit Apsis sowie einem rechteckigen Langhaus mit Flachdecke besteht. Auch der Turmbereich unterhalb der Treppengiebel ist noch romanisch. Chor und Langhaus scheinen zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtet worden zu sein, während der Turm Mitte des Jahrhunderts hinzukam. Der Chor hatte ursprünglich in der Südwand, an der üblichen Stelle, ein Portal. Es wurde entfernt, als in den 1860er Jahren das große Fenster eingebaut wurde.

Einrichtung

Die hölzerne Altartafel zeigt im Mittelfeld eine gemalte Darstellung der Kreuzigung, die der Inschrift zufolge 1662 ausgeführt wurde und Johan Bartsch zugeschrieben wird. Die Kanzel ist auch eine Arbeit aus dem 17. Jahrhundert und einer Inschrift zufolge 1672 auf Kosten des Richters Oluf Lundsberg bemalt worden. Die reich mit Skulpturen versehene Taufe aus Sandstein ist laut Inschrift 1681 ebenfalls von dem Richter Oluf Lundsberg gestiftet worden. Das schöne Gestühl stammt größtenteils aus demselben Jahrhundert. Es wurde allerdings 1936 bei einer Restaurierung ergänzt. Die ungewöhnlich gut erhaltene Orgelempore in der Turmkammer wurde von "Nils dem Tischler" 1689 hergestellt und einer Inschrift zufolge, wahrscheinlich von Johan Bartsch d. J. und seinem Sohn Rasmus 1696 bemalt. An der Chorwand hängt ein Ölgemälde, das die Auferstehung Christi zeigt, signiert von Fredrik Westin mit der Jahreszahl 1853; wahrscheinlich eine Donation der Prinzessin Charlotta Eugenia Augusta Amalia Albertina (1830-1889), kurz Eugenia, die während des Sommers im nahe gelegenen Fridhem wohnte.

Die alte Glocke der Kirche ist hinter dem Altar aufgestellt. Aus der verwitterten Inschrift lassen sich die Worte „PAS:TOR SVEN“ herauslesen. Wahrscheinlich ist dieser identisch mit Sveno Petri Boetius, Pastor der Muttergemeinde Stenkumla 1659-75.

Die Kirche wurde 1936 nach Plänen des Architekten Erik Fant restauriert.

Literatur

  • Erland Lagerlöf, Gunnar Svahnström: Die Kirchen Gotlands. Stein, Kiel 1991, ISBN 3-89392-049-8.

Weblinks

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