Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt

Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt
Kaspar Schulz KG
Logo Kaspar Schulz KG
Rechtsform KG
Gründung 1677
Sitz Bamberg
Leitung Johannes Schulz-Hess
Mitarbeiter 90
Umsatz 12 Mio EUR
Branche Stahl- und Metallverarbeitung
Website www.kaspar-schulz.de

Die Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt KG ist ein mittelständisches deutsches Familienunternehmen in der 10. Generation mit Sitz im oberfränkischen Bamberg. Es ist spezialisiert auf die Produktion von Fabrikationsanlagen für die Bierherstellung. Das 1677 gegründete Unternehmen ist der älteste noch existierende Industriebetrieb Bambergs.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte des Unternehmens lässt sich ohne Unterbrechung bis in das Jahr 1677 zurückverfolgen, als Christian Schulz, Kupferschmied in Bamberg, die Witwe seines verstorbenen Meisters heiratet und damit selbstständig wird.[2] Stammhaus der Familie und der Kupferschmiedewerkstatt ist das Haus Unterer Kaulberg 15 inmitten des UNESCO Welterbes Altstadt Bamberg.[3] Im 18. Jahrhundert sind die Nachfahren von Christian Schulz als Kupferschmiede in prägender Weise bei der kunsthandwerklichen Innenausstattung und Außengestaltung von Kirchen im Bistum Bamberg hervorgetreten. Der bedeutendste Auftrag war die Dacheindeckung der Türme des Bamberger Doms nach den Plänen Johann Jakob Michael Küchels 1765-1767. Bei den Schlussarbeiten verlor Kupferschmiedemeister Tobias Schulz, Enkel von Christian Schulz, am 28. November 1767 durch den Sturz vom Südostturm sein Leben. Er wurde im Kreuzgang des Domes begraben.[4]

Ansicht des Stammhauses von 1677, Bamberg, 2009

Neben kirchlichen Aufträgen wurden Gebrauchsgegenstände aus Kupfer für Privathaushalte und Sudpfannen für das Bierbrauen hergestellt. 1887 erfolgte in der 7. Generation unter Johann Kaspar Schulz (1856-1915) aufgrund der beengten Raumverhältnisse und der gestiegenen Nachfrage die Verlagerung der Kupferschmiede vom Unteren Kaulberg in die Innenstadt Bambergs.[5] Kaspar Schulz bildete sich als Firmenname heraus und wurde von den folgenden Generationen beibehalten. Von den im Jahre 1922 insgesamt 38 Personen, die im Kupferschmiedegewerbe in der Stadt Bamberg beschäftigt waren, gehörten 34 zur Firma Kaspar Schulz.[6] In dieser Zeit wurde die Produktionspalette um Destillierapparate für Schnapsbrennereien, Mälzereimaschinen und Sterilisationsapparate (i.S. von Desinfektion) für Krankenhäuser erweitert. [7]

Verwaltungsgebäude der Firma Kaspar Schulz, Bamberg, 2009

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Verlegung des Unternehmens an den heutigen Standort am Stadtrand Bambergs und eine Spezialisierung auf Brauereitechnik. Seit dieser Zeit wurden die Produktionsstätten kontinuierlich ausgebaut und modernisiert (Bauabschnitte 1956, 1968, 1979, 1989, 1994). 1947 wurde die Produktion von Spezialtanks aus Aluminium aufgenommen, 1965 folgte die Herstellung von Behältern aus Edelstahl. Die erste vollautomatische Sudhaussteuerung wurde 1976 konzipiert.[8] In jüngerer Zeit sind besonders die Herstellung und der Export von Gasthausbrauereien sowie die Markteinführung des Würzekochsystems “SchoKo”, das eine Einsparung von bis zu 70 Prozent an Primärenergie gegenüber herkömmlichen Kochverfahren ermöglicht und mit dem Bayerischen Energiepreis prämiert wurde, von Bedeutung.[9]

Literatur

  • Dengler-Schreiber, Karin: Chronik der Familie Schulz und der Firma Kaspar Schulz. Von der Kupferschmiede zur Brauerereimaschinenfabrik und Apparatebauanstalt. Bamberg 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wienkötter, Helm: Die Bamberger Industrie. Ein Adreßbuch und Führer durch die Industrie des Stadt- und Landkreises Bamberg und ihre Erzeugnisse. Bamberg 1949/1950, S. 213.
  2. Dengler-Schreiber, Karin: Chronik der Familie Schulz und der Firma Kaspar Schulz. Von der Kupferschmiede zur Brauereimaschinenfabrik und Apparatebauanstalt. Bamberg 2002, S. 3
  3. Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Stadt Bamberg. Band 3: Immunitäten der Bergstadt. Teil 2: Kaulberg, Matern und Sutte. Von Tilmann Breuer und Reinhard Gutbier. München 1997, S. 631.
  4. Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart. Teil 5: Der Dom zu Bamberg. Kathedrale und Mutterkirche. Straßburg 1997, S. 60.
  5. Dengler-Schreiber, Karin: Chronik der Familie Schulz und der Firma Kaspar Schulz. Von der Kupferschmiede zur Brauereimaschinenfabrik und Apparatebauanstalt. Bamberg 2002, S. 42.
  6. Stadtarchiv Bamberg, Bestand C 34/42 Nr. 103, Fabrik=, Handwerks- und Handelsbetriebe zu Bamberg 1922/24.
  7. Verkaufsprospekt der Firma Kaspar Schulz aus den 20er Jahren.
  8. BRAUINDUSTRIE 03/2002, S. 34-35.
  9. BRAUINDUSTRIE 10/2003, S.10-13.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”