Karsten Kruschel

Karsten Kruschel

Karsten Kruschel (* 1959 in Havelberg) ist ein deutscher Schriftsteller und Publizist. Er veröffentlicht vorwiegend im Bereich der Science Fiction.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Kruschel wuchs als Sohn des Schriftstellers Heinz Kruschel in Magdeburg auf, wo er auch Bühnenerfahrung als Kabarettist sammelte. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre in Klein Wanzleben und einem abgebrochenen Studium der Pflanzenproduktion in Halle (Saale) arbeitete er als Hilfspfleger in einer neurologischen Klinik in Magdeburg. 1984 schloss er sein Lehrerstudium in Magdeburg mit einer Diplomarbeit über die Science-Fiction-Literatur in der DDR ab. Nach einer Tätigkeit als Lehrer für Deutsch und Geschichte in Leipzig-Grünau und dem Grundwehrdienst in Eilenburg und Dresden ging er als wissenschaftlicher Assistent an die Pädagogische Hochschule „Clara Zetkin“ in Leipzig, wo er 1991 mit einer Arbeit über die DDR-Science-Fiction-Literatur promovierte (überarbeitet und ergänzt 1995 beim EDFC erschienen). Nach der Wende arbeitete er in Leipzig und Berlin als Projektleiter im Institut für Bildungsreform und Medienerziehung, als Chefredakteur einer Baufachzeitschrift, als Public-Relations-Berater und einige Jahre in verschiedenen Call-Centern, ehe er sich 2010 als Redakteur und Autor selbständig machte und nun für den Verlag De Gruyter und andere Auftraggeber tätig ist.

Seit seiner Kindheit schreibt Kruschel Prosa, später auch Essays und Literaturkritiken. Er nahm mehrfach am Zentralen Poetenseminar der DDR in Schwerin teil. Nach ersten Science-Fiction-Erzählungen 1979 in der Zeitschrift Neues Leben erschien sein Debüt Raumsprünge (1985) in der Heftreihe Das neue Abenteuer. 1989 folgte der Erzählungsband Das kleinere Weltall im Verlag Das Neue Berlin. Seine Kurzgeschichten Herrliche Zeiten (1999[1]) und Ende der Jagdsaison auf Orange (2010[2]) wurden für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert.

Seit 1981 veröffentlichte Kruschel Besprechungen zu Werken der Science-Fiction-Literatur, die in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelbänden erscheinen (Volksstimme Magdeburg, Leipziger Volkszeitung, Science Fiction Times, Das Heyne Science Fiction Jahr) sowie Aufsätze und Essays. Er verfasste eine Reihe von Beiträgen für die Nachschlagewerke Die Science Fiction der DDR. Autoren und Werke (hrsg. von Erik Simon und Olaf R. Spittel, 1988, ISBN 3-360-00185-0), das Biobibliographische Lexikon der utopisch-phantastischen Literatur, den Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur (beide Corian-Verlag) und den Abschnitt zur Science-Fiction im Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur (J. B. Metzler Verlag, 2006[3]).

2009 erschien der zweibändige Roman Vilm. Der Regenplanet und Vilm. Die Eingeborenen im Wurdack-Verlag. Das Buch wurde sowohl für den Kurd-Laßwitz-Preis[4] als auch den Deutschen Science Fiction Preis - den es gewann[5] - als bester Roman des Jahres nominiert. Vom Internetportal phantastik-couch.de wurde es ebenso zum „Buch des Monats“ erklärt wie der 2011 erschienene Nachfolger Galdäa. Der ungeschlagene Krieg[6].

2010 beteiligte er sich an dem von Karla Schmidt herausgegebenen literarischen Experiment Hinterland, einer Anthologie im Wurdack-Verlag, für die 20 Autoren Science-Fiction-Erzählungen nach Musik von David Bowie schrieben.

Werke

eigenständige Publikationen

Kurzgeschichten und Erzählungen (Auswahl)

Auszeichnung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nominierungen für den Kurd-Lasswitz-Preis 2000
  2. Nominierungen für den Kurd-Lasswitz-Preis 2011
  3. Metzlerverlag.de: Inhaltsverzeichnis Steinlein/Strobel/Kramer: „HB Kinder- und Jugendliteratur 1945-1990“. ISBN 978-3-476-02177-9.
  4. Nominierungen für den Kurd-Lasswitz-Preis 2010
  5. Science Fiction Club Deutschland:DSFP 2010 – Die Gewinner und Platzierungen.
  6. Editorial der Phantastik-Couch Juni 2011

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