Karl Heinrich Gräffe

Karl Heinrich Gräffe

Karl Heinrich Gräffe (* 7. November 1799 in Braunschweig; † 2. Dezember 1873 in Zürich) war ein deutscher Mathematiker.

Er war der Sohn eines Juweliers aus Bremen und erlernte in Hannover das Goldschmiedehandwerk. Da sein Vater in die USA ausgewandert war musste er zunächst das Geschäft seines Vaters weiterführen, um seine Familie zu unterstützten. Erst 1821 konnte er seiner Neigung folgen und besuchte das Carolinum in Braunschweig und studierte danach ab 1824 Mathematik an der Universität Göttingen unter anderem bei Carl Friedrich Gauß, Johann Tobias Mayer und Bernhard Friedrich Thibaut. Nach der Promotion 1825 unterrichtete er am damals neu gegründeten Technischen Institut in Zürich. Für den Unterricht dort schrieb er mehrere Lehrbücher. Bekannt ist er für ein Verfahren der numerischen Lösung von algebraischen Gleichungen (Dandelin-Gräffe-Verfahren, unabhängig von Dandelin und Lobatschewski gefunden), das er ab 1833 entwickelte. 1838 nahm er damit an einem Preisausschreiben der Berliner Akademie teil, scheiterte aber aus formalen Gründen (seine Abhandlung war entgegen den Regeln schon gedruckt). 1833 wurde er Professor an der Oberen Industrieschule in Zürich und war gleichzeitig Privatdozent an der im gleichen Jahr gegründeten Universität Zürich. 1860 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität. Aus Gesundheitsgründen ging er 1868 an der Industrieschule in den Ruhestand. Zuvor war er in der Vergabe einer ordentlichen Professur für Mathematik an der Universität Zürich übergangen worden, was ihn zusätzlich traf.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gräffe — ist der Familienname folgender Personen: Eduard Gräffe (1833–1916), Zoologe Johann Friedrich Christoph Gräffe (1754–1816), deutscher evangelischer Theologe Karl Heinrich Gräffe (1799–1873), deutscher Mathematiker Diese Seite ist eine Begriffskl …   Deutsch Wikipedia

  • List of independent discoveries — Independent discoveries in science, termed multiples by Robert K. Merton, are instances in which similar discoveries are made by scientists working independently of each other. [http://books.google.com/books?vid=ISBN0226520714 id=eprv7hMdO IC… …   Wikipedia

  • Germinal Pierre Dandelin — Germinal Pierre Dandelin. Germinal Pierre Dandelin (* 12. April 1794 in Le Bourget; † 15. Februar 1847 in Ixelles) war ein belgischer Mathematiker. Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet waren Kegelschnitte. Nach Dandelin sind die dandelinschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Lobatschewski — Nikolai Lobatschewski Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski (russisch Николай Иванович Лобачевский, wiss. Transliteration Nikolaj Ivanovič Lobačevskij; * 20. Novemberjul./ 1. Dezember 1792 …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski — Nikolai Lobatschewski Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski (russisch Николай Иванович Лобачевский, wiss. Transliteration Nikolaj Ivanovič Lobačevskij; * 20. Novemberjul./ …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Lobatschewski — Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski (russisch Николай Иванович Лобачевский, wiss. Transliteration Nikolaj Ivanovič Lobačevskij; * 20. Novemberjul./ 1. Dezember 1792 …   Deutsch Wikipedia

  • List of multiple discoveries — Main article: Multiple discovery Copernicus …   Wikipedia

  • Johann Rudolf Rahn — Rahn als Siebzigjähriger Johann Rudolf Rahn (* 24. April 1841 in Zürich; † 28. April 1912 ebenda) gilt als einer der Gründer der schweizerischen Denkmalpflege und Kunstforschung und geschichte in der Schweiz. Oft wird er als «Vater der… …   Deutsch Wikipedia

  • Graeffe's method — In mathematics, Graeffe s method or Dandelin–Graeffe method is an algorithm for finding all of the roots of a polynomial. It was developed independently by Germinal Pierre Dandelin in 1826 and Karl Heinrich Gräffe in 1837. Lobachevsky in 1834… …   Wikipedia

  • Греффе, Карл Генрих — Карл Генрих Греффе Karl Heinrich Gräffe Дата рождения: 7 ноября 1799(1799 11 07) Место рождения: Брауншвейг Дата смерти …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”