Karl Allmendinger (Offizier)

Karl Allmendinger (Offizier)

Karl Allmendinger (* 3. Februar 1891 in Abtsgmünd, Württemberg; † 2. Oktober 1965 in Ellwangen (Jagst)) war ein deutscher Offizier (zuletzt General der Infanterie) und zeitweise Befehlshaber der 17. Armee im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Allmendinger, Sohn des Schriftstellers Karl Allmendinger , trat nach dem Abitur im Oktober 1910 als Fahnenjunker in das Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ (4. Württembergisches) Nr. 122 in Heilbronn ein und wurde am 22. April 1911 zum Fähnrich und am 29. Januar 1913 zum Leutnant befördert.

Erster Weltkrieg

Nach Kriegsausbruch 1914 kämpfte er zunächst als Zugführer in der 11. Kompanie seines Regiments an der Westfront und wurde mehrfach verwundet. Als Kompaniechef und Regimentsadjutant nahm er nach seiner Beförderung zum Oberleutnant am 18. April 1916 an den Kämpfen an der Ostfront teil, ehe sein Regiment Mitte 1917 wieder nach Frankreich verlegt wurde.

Zwischen den Weltkriegen

Nach Kriegsende schloss er sich der Freiwilligenabteilung Haas, einer Sicherheitstruppe des Volksstaates Württemberg an und wurde 1920 in die Reichswehr übernommen. Dort erfolgte am 1. Januar 1923 seine Beförderung zum Hauptmann im 1. Infanterie-Regiment. In der Folge absolvierte er eine Generalstabsausbildung und wurde am 1. Februar 1932 zum Major, am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant und am 1. August 1936 zum Oberst befördert. Im Oktober 1937 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 35 in Tübingen, bevor er im November 1938 in den Generalstab des Heeres nach Berlin abkommandiert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Zu Kriegsbeginn war er ab 6. Oktober 1939 zunächst Chef des Generalstabes des V. Armeekorps und in dieser Funktion am Westfeldzug beteiligt. Am 1. August 1940 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor und am 25. Oktober 1940 übernahm er das Kommando über die 5. Infanterie-Division. Dieses Kommando hatte er bis Januar 1942 inne und war mit diesem Verband am Unternehmen Barbarossa, dem Überfall auf die Sowjetunion beteiligt. Ende November 1941 wurde die Division aus Russland abgezogen und bis Januar 1942 in Frankreich neu aufgestellt. Anschließend der 16. Armee der Heeresgruppe Nord zugeteilt. Mit der Division war Allmendinger an der Kesselschlacht von Demjansk beteiligt und wurde am 1. August 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 5. Januar 1943 wurde er für knapp sechs Monate zum Kommandeur der Divisionsführerlehrgänge in Berlin ernannt und zwischenzeitlich am 1. April 1943 zum General der Infanterie befördert. Ab 1. Juli 1943 wurde er zum Kommandierenden General des V. Armeekorps ernannt und mit diesem auf der Krim eingesetzt. Anfang Mai 1944 mit der Führung der 17. Armee beauftragt, räumte er mit seinen Truppen Sewastopol und führte die Einheiten über das Schwarze Meer nach Rumänien zurück. Am 25. Juli 1944 wurde Allmendinger von seinem Kommando abberufen und in die Führerreserve versetzt, wo er bis Kriegsende ohne weitere Verwendung verblieb.

Nachkriegszeit

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht befand er sich von Mai 1945 bis Ende 1947 in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Er lebte nach seiner Entlassung zurückgezogen in Ellwangen/Jagst, wo er am 2. Oktober 1965 verstarb.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S. 136.
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 190.

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