Karl-Georg Loritz

Karl-Georg Loritz
Karl-Georg Loritz, Redner auf der Expo REAL 2010

Karl-Georg Loritz (* 6. Februar 1953 in Schwandorf) ist ein deutscher Jurist und Experte für Kapitalanlage- und Kapitalmarktrecht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Die Ablegung beider juristischer Staatsprüfungen erfolgte in den Jahren 1976 und 1978/1979. Im Anschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät der Universität Genf tätig. Es erfolgte seine erste Spezialisierung auf Kapitalanlage- und Kapitalmarktrecht, insbesondere im seinerzeit noch weitgehend unbeachteten Bereich des grauen Kapitalmarktes. Eine weitere Spezialisierung war Ausgestaltungsrecht von Wertpapieren.

Im Jahr 1979 wurde er zum Regierungsrat im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen berufen, und übte diese Tätigkeit bis 1984 aus. Während einer beantragten Beurlaubung nahm eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz auf. Dort habilitierte er im Bürgerlichen Recht, Handelsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, und Zivilprozessrecht im Jahr 1983. In den Jahren 1983 bis 1984 erfolgte seine Abordnung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht.

Wirken

Von 1984 bis 1987 war Loritz Inhaber eines Lehrstuhls und Institutsdirektor an der TU Berlin und von 1987 bis 1994 Inhaber eines Lehrstuhls und Institutsvorstand an der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Karl-Georg Loritz stand dem Lehrstuhl von 1987 bis 1994 vor. Er wechselte im Anschluss an die Universität Mainz. Seit 1998 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Zivilrecht, Steuerrecht und Arbeitsrecht und Leiter der Forschungsstelle für deutsches und internationales Unternehmensteuer- und Kapitalanlagerecht an der Universität Bayreuth. Darüber hinaus ist er als Steuerberater tätig. Besondere Anerkennung erwarb er als Leiter der Forschungsstelle für deutsches und internationales Unternehmensteuer- und Kapitalanlagerecht an der Universität Bayreuth, der er bis heute vorsteht.[1] Ab 1998 beriet er verschiedene Delegationen des deutschen Bundestages und war maßgeblich als externer Experte in die Ausarbeitung von Gesetzesnovellen eingebunden [2]. Zahlreiche Kommentierungen zur Rechtslage finden sich in einschlägigen Urteilen, u. a. zahlreicher Oberlandesgerichte und dem Bundesverfassungsgericht. Loritz ist zudem Herausgeber einschlägiger Fachliteratur. Die besondere Expertise im Bereich des Kapitalanlagerechts beruht auf seiner Spezialisierung auf verschiedene Ausgestaltungs- und Konzeptionsmodelle, welche auf seiner Praxiserfahrung der Marktsegmente Immobilienwirtschaft und Real Equity basieren. Die Begrifflichkeit Real Equity wurde von ihm maßgeblich definiert und geprägt. [3] Unabhängig von der Asset-Klasse der Kapitalanlagen befasste sich Karl-Georg Loritz auch stark mit den rechtlichen Aspekten der Kapitalanlagenvermittlung, sowie der Haftungsthematik des Kapitalanlagenvertriebes. Neben seiner wissenschaftlichen universitären Arbeit ist er als Gutachter für staatliche Stellen, diverse Behörden und Gerichte tätig. [4]

Schriften

  • Die Konkurrenz materiellrechtlicher und prozessualer Kostenerstattungsansprüche und -normen bei Anspruchsentstehung und -durchsetzung Dissertationsdruck, Konstanz 1979. Erschienen auch als: Die Konkurrenz materiellrechtlicher und prozessualer Kostenerstattung (Aktualisierte Fassung der Dissertation) Prozeßrechtliche Abhandlungen, Heft 52, Köln, Berlin, Bonn, München, 1981.
  • Habilitationsschrift: Die Mitarbeit Unternehmensbeteiligter - Arbeits-, gesellschafts- und steuerrechtliche Probleme - Monographien zum deutschen und internationalen Wirtschafts- und Steuerrecht, Band 7, Konstanz 1984.
  • Einkommensteuerrecht - Ein Lehrbuch, Heidelberg 1988.
  • Möglichkeiten und Grenzen der Sonntagsarbeit - Eine Untersuchung der Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland und eine rechtsvergleichende Betrachtung des Rechts der EG-Länder, Österreichs und der Schweiz -, Reihe "Der Betrieb", Stuttgart 1989.
  • Tarifautonomie und Gestaltungsfreiheit des Arbeitgebers, Berlin 1990.
  • Die Beteiligung der Nichtselbständigen am Produktivvermögen, Göttingen 1992.
  • Konzeptionshandbuch der steuerorientierten Kapitalanlage, Band I (Gemeinschaftswerk mit Notar Dr. jur. K.-R. Wagner), München 2. Aufl. 1997.
  • Konzeptionshandbuch der steuerorientierten Kapitalanlage, Band II (Gemeinschaftswerk mit Notar Dr. jur. K.-R. Wagner), München 1995.
  • Loritz/Wagner, Rechtsprechung steuerorientierte Kapitalanlagen 1996, Köln 1997.
  • Soergel, Kommentar zum BGB, Band 9 – Erbrecht, 13. Aufl., Neukommentierung der §§ 2064-2099, Stuttgart 2003.
  • Zöllner/Loritz/Hergenröder, Arbeitsrecht, 6. Aufl., München 2008.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.zivilrecht2.uni-bayreuth.de/de/index.html
  2. http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a07/anhoerungen/2010/006/Stellungnahmen/34-Prof__Loritz.pdf
  3. http://www.rohmert-medien.de/immobilienbrief/sicherheit-fur-kapitalanleger-real-equity-als-masstab,100962.html
  4. http://www.zivilrecht2.uni-bayreuth.de/de/index.html

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