Karina Sarkissova

Karina Sarkissova

Karina Sarkissova (russisch Карина Саркисова; * 26. September 1983 in Moskau) ist eine russisch-österreichische Balletttänzerin, war Solotänzerin an der Wiener Staatsoper und ist derzeit auf eigenen Wunsch von Ihrer bisherigen Tätigkeit an der Wiener Staatsoper karenziert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Karina Sarkissova wurde an der Ballettschule des Bolschoi-Theaters und am Ballettkonservatorium St. Pölten ausgebildet. Im Jahr 2000 wurde sie Mitglied des Balletts der Wiener Staatsoper und war von 1. Jänner 2009 Solotänzerin an der Wiener Staatsoper und der Wiener Volksoper. Sarkissova hat bereits seit 2004 bei verschiedenen Produktionen von Choreo-lab, einer Projektreihe, die vom Ballettclub der Wiener Staatsoper organisiert und finanziert wird, als Choreographin gearbeitet.

Sie ist bei PR-Profi Herbert Fechter unter Vertrag, der für Ihre Werbekommunikation insbesondere Werbeartikel verantwortlich zeichnet. [2]

Im Frühjahr 2010 wurden Nacktphotos ohne Erlaubnis der Wiener Staatsoper in deren Räumlichkeiten aufgenommen und in der Juniausgabe der Zeitschrift Penthouse veröffentlicht. [3] In weiterer Folge wurde Sarkissova vom damaligen Ballettchef Gyula Harangozó verwarnt. [4] Ungeachtet dessen erschienen im August 2010 ein weiteres Mal Nacktphotos [5] im Wiener mit dem Cover-Titel „Die nackte Ballerina - Ballett wie wir es lieben“, die auch dieses Mal wieder unerlaubterweise in den Räumlichkeiten der Wiener Staatsoper aufgenommen wurden. Am 23. August wurde sie daraufhin vom neuen Ballettdirektor Manuel Legris unter der alten Direktion von Ioan Holender nach einem Probetraining mit Legris fristlos gekündigt [6]. Am 1. September wurden die neuen Solotänzerinnen vorgestellt.[7] Ab 6. Oktober berichtete die Tageszeitung Österreich[8] über die Kündigung und die Affäre erregte mediales Aufsehen.[9] In einer Erklärung an die Presse schrieb Sarkissova "Ich halte die Entlassung für eine glatte Diskriminierung meiner Person" [10] Kurz darauf tauchten alte Fotos auf, auf denen Legris nackt zu sehen war, wobei er bei einem die Fassade der Pariser Oper erkletterte und auf dem anderen mit einer nackten Tänzerin posierte.[11] Da sich Sarkissova bei dem seit 1. September amtierenden Staatsopern-Direktor Dominique Meyer entschuldigte, wurde von diesem die Kündigung am 13. Oktober rückgängig gemacht.[12][13][14][15][16] Ihren nächsten Auftritt hatte Sarkissova am 9. Jänner 2011 im schon länger geplanten Abend Schritte und Spuren, eine Zusammenstellung von vier Stücken, wo sie in Glow - Stop auftrat.[17]

Im Kinofilm Kottan ermittelt: Rien ne va plus spielte sie 2010 ein Gogo-Girl.[18] Bei Dancing Stars war sie an zwei Abenden Gast-Jurorin, im Herbst 2011 ist sie in der Jury zu Die große Chance.[19] Im 2011 eröffneten Park Royal Palace Vienna neben dem Technisches Museum wurde ihr eine Suite gewidmet.[20]

Privat

Nach dem Tod ihres Vaters zog ihre Familie 1995 nach St. Pölten. Im März 2011 wurde ihr die Österreichische Staatsbürgerschaft verliehen.[21] Sarkissova ist verheiratet, aus der Ehe stammt ihr 2002 geborener Sohn.

Rollen

Zu ihren wichtigsten Rollen zählen

  • Phrygia in Renato Zanellas Spartacus,
  • Hamsatti und Grand Pas in Vladimir Malakhovs Die Bajadere,
  • Mizzi Caspar und Marie Gräfin Larisch in Kenneth MacMillans Mayerling,
  • Bauernpaar und Zulma in Elena Tschernischovas Giselle,
  • Gefährtin des Prinzen und Ungarische Tänzerin in Rudolf Nurejews Schwanensee,
  • Fee des Ehrgefühls in Peter Wrights Dornröschen,
  • Herbst in Zanellas Aschenbrödel,
  • Barbie und Spanischer Tanz in Gyula Harangozós Der Nussknacker,
  • Italien in Zanellas Der Nußknacker,
  • Primadonna in Platzkonzert von Gyula Harangozó sen.,
  • Partien
    • in Marius Petipas Grand Pas aus Paquita,
    • George Balanchines Apollo,
    • Jirí Kyliáns Petite Mort,
    • Zanellas Boléro,
    • Beethoven Opus 73,
    • Sensi und Duke's Nuts,
    • Ben van Cauwenberghs Tanzhommage an Queen und
    • in András Lukács´ Whirling.

In Zanellas Renard kreierte sie die Partie des Fuchses.

Preise

  • 1998 Rieti Danza Italy, 1. Preis
  • 1998 Fouetté Artek Jalta, 1. Preis
  • 1999 Prix de Lausanne, 1. Preis

Einzelnachweise

  1. Star-Ballerina Karina Sarkissova über ihren Staatsopern-Abschied auf Zeit, oe24.at, 1. September 2011
  2. Balleinlage in St. Stefan im Rosental / Kärnten, kleinezeitung.at, November 2011
  3. Nacktfotos: Wiener Staatsoper feuert Star-Tänzerin bild.de, 8. Oktober 2010
  4. Nacktfotos: Wiener Staatsoper feuert Star-Tänzerin bild.de, 8. Oktober 2010
  5. Pictorial Wiener August 2010, be24.at, August 2010
  6. Jetzt wurde die Solistin entlassen, weil zum zweiten Mal Nacktphotos aufgetaucht sind, obwohl man Sie bereits beim ersten Mal verwarnt hatte, paradisi.de, Oktober 2010
  7. Neue "Erste Solotänzer" in der Staatsoper, wien.orf.at, 10. Oktober 2010
  8. Nacktfotos: Staatsopernsolistin entlassen, wien.orf.at, 8. Oktober 2010
  9. Tänzerin trotz Nacktfotos wieder auf Bühne, wien.orf.at, 14. Oktober 2010
  10. Die nackte Ballerina fliegt raus spiegel.de, 8.10.2010
  11. Ballerina - Eklat um nackte Staatsoper, oe24.at, 10. Oktober 2010
  12. oe24.at: Staatsoper feuert schöne Tänzerin vom 7. Oktober 2010
  13. Welle der Solidarität für Tänzerin, oe24.at, 7. Oktober 2010
  14. Zu nackt für die Staatsoper, oe24.at, 9. Oktober 2010
  15. Nackte Ballerina: Der letzte Akt, 13. Oktober 2010
  16. oe24.at: Nackte Ballerina darf wieder tanzen oe24.de, 14. Oktober 2010
  17. Busen-Comeback an der Staatsoper bild.de, 9. Jänner 2011
  18. Kottan: Comeback eines Kults, oe24.at, 1. Dezember 2010
  19. "Spitzen"-Verstärkung für die Jury, dancingstars.orf.at
  20. Luxushotel statt IMAX-Kino, 8. Oktober 2011, wien.orf.at
  21. Sophia Fröschl: Eingebürgert - Ballerina Sarkissova: "Endlich Österreicherin", oe24.at, 1. April 2011

Weblinks


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