Kampfgeschwader 54

Kampfgeschwader 54
Kampfgeschwader 54
KG54 Totenkopf.jpg
Geschwaderwappen
Aktiv 1. Mai 1939–1945
Land Flagge Deutschlands von 1933 bis 1945 Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Grobgliederung Stab und 4 Gruppen
Stationierungsort Stab Fritzlar
I. Gruppe Fritzlar
II. Gruppe Gütersloh
III. Gruppe Delmenhorst
IV. (Ergänzungs-) Gruppe Lagerlechfeld
Spitzname Totenkopf-Geschwader
Ausrüstung Heinkel He 111, Junkers Ju 88, Messerschmitt Me 262
Zweiter Weltkrieg Polenfeldzug
Norwegenfeldzug
Westfeldzug
Luftschlacht um England
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Malta, Nordafrika
Kämpfe um Sizilien
Italienische Festland
Unternehmen Steinbock
Landung in der Normandie
Junkers Ju 88 mit dem Totenkopfwappen

Das Kampfgeschwader 54 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund seines Wappens wurde es auch Totenkopf-Geschwader genannt.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung

Der Geschwaderstab und die I. Gruppe entstanden am 1. Mai 1939 in Fritzlar. Die II. und III. Gruppe entstanden im Winter 1939/1940.[1] Am 11. Juli 1940 entstand die IV. (Ergänzungs-) Gruppe. Das Geschwader war anfangs mit der Heinkel He 111, später mit der Junkers Ju 88 ausgestattet. Die Geschwaderkennung war B 3.

Geschwaderkommodore

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Walter Lackner 1. Mai 1939 bis 22. Juni 1940
Oberstleutnant Otto Höhne 22. Juni 1940 bis 23. November 1941
Oberstleutnant Walter Marienfeld 23. November 1941 bis 1. April 1943
Oberstleutnant Volprecht Riedesel Freiherr zu Eisenbach 1. April 1943 bis 27. Februar 1945
Major Hansgeorg Bätcher 27. Februar 1945 bis Ende

Geschichte

Am Angriff auf Polen nahm das Geschwader, dessen Aufstellung noch nicht abgeschlossen war, mit der 2. Staffel teil.[2]

Die II./KG 54 nahm kurzzeitig im Rahmen des X. Fliegerkorps an der Besetzung Norwegens teil. Zu Beginn des Westfeldzuges war das Geschwader im Bereich der Luftflotte 2 komplett versammelt und unterstützte das Vorgehen des Heeres gegen die Niederlande. Es führte auch den folgenschweren Luftangriff auf Rotterdam durch, bei dem 800 Menschen starben und große Bereiche der Innenstadt zerstört wurden. Nach der Kapitulation im Westen nahm es an der Luftschlacht um England teil.[3] Dort war es dem V. Fliegerkorps in der Luftflotte 3 zugeteilt. Bis Mai 1941 bekämpfte es, von nordfranzösischen Flughäfen aus, Industrieziele auf der Britischen Insel.[3]

Vor dem Angriff auf die Sowjetunion bekam das Geschwader den Flugplatz in Lublin im damaligen Generalgouvernement zugewiesen. Dort war es der Luftflotte 4 unterstellt und kämpfte im Südabschnitt der Ostfront. Nur für die Teilnahme an den Luftangriffen auf Moskau wurde es kurzfristig in den Mittelabschnitt verlegt und kehrte dann wieder in den Süden zurück. Bis Januar 1942 blieb es auf diesem Kriegsschauplatz.[3]

Im Januar 1942 verlegte der Geschwaderstab und die I. und III. Gruppe nach Catania auf Sizilien, um im Mittelmeer alliierte Nachschubkonvois zu bekämpfen. An den Luftangriffen auf Malta im März/April 1942 war es ebenfalls beteiligt. Dadurch starben mehr als 1000 Menschen auf der Insel. Auch griff es in die Bodenkämpfe in Nordafrika ein. Die II./KG 54 verblieb das ganze Jahr 1942 an der Ostfront.[3]

Nach der alliierten Invasion in Italien ab dem 10. Juli 1943 griff es in der Folge in die Kämpfe um Sizilien und das italienische Festland ein. Die II. Gruppe wurde inzwischen von der Ostfront nach Wien-Aspern zur Auffrischung zurückgezogen. Ab 1944 nahmen die I. und II. Gruppe neue Flugplätze in Norddeutschland ein.[3]

Von Anfang 1944 bis Mai 1944 nahm das Geschwader am Unternehmen Steinbock teil.[4] Die III. Gruppe war anfangs zur Auffrischung in Deutschland und kam erst im März zum Geschwader zurück. Dafür verlegte die II. Gruppe und ab Mai die I. Gruppe zur Neuorganisation nach Deutschland. Nach der alliierten Landung in der Normandie griff das Geschwader dort die Landungstruppen an. Danach ab November 1944 wurde es in Kampfgeschwader (J) 54 umbenannt (das (J) stand für Jagd). Im innerdeutschen und tschechischen Raum wurde es teilweise auf die Messerschmitt Me 262 umgerüstet. Bis Kriegsende flog es nur noch wenige Einsätze.[3]

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3
  • Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1941–1945, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Dierich, S. 126
  2. Marius Emmerling: Luftwaffe nad Polską 1939, Teil 2 Kampfflieger, Armagedon 2005, S. 336
  3. a b c d e f Wolfgang Dierich, S. 127
  4. Ulf Balke, S. 390

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