K.D.St.V. Gothia Würzburg

K.D.St.V. Gothia Würzburg

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Gothia-Würzburg, K.D.St.V. Gothia-Würzburg, ist eine 1895 in Würzburg gegründete, farbentragende und nichtschlagende Studentenverbindung. Sie gehört dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) an, dem größten Akademikerverband Europas mit ca. 30.000 Mitgliedern in über 120 Verbindungen.

Wappen Karte
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Würzburg-Position.png
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Universität: Julius-Maximilians-Universität-Würzburg
Gründung: 19. Juni 1895 in Würzburg
Verband: CV (bis 1904 VKS)
Eintritt in CV: 1905
Kürzel: GW!
Farben: Farben GW.gif schwarz-gold-grün
Fuxenfarben: Fuxenfarben GW.gif schwarz-grün
Wahlspruch: Cum fide virtus!
Mensur: nichtschlagend
Mitglieder: 372 (2010)
Adresse: Rottendorfer Str. 26
97074 Würzburg
Website: www.gothia-wuerzburg.de

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der K.D.St.V. Gothia-Würzburg

Gründungsjahre

Als offizielles Gründungsdatum wird der 19. Juni 1895 betrachtet und auch gefeiert. Die Tradition reicht jedoch um einige Jahrzehnte weiter zurück, denn Gothia wurde von ehemaligen Mitgliedern des 1875 gegründeten "Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereins Unitas" (seit 1920 "W.K.St.V. Unitas Hetania") ins Leben gerufen, einem Würzburger Zweigverein des ältesten katholischen Studenten- und Akademikerverbands, dem 1855 gegründeten Unitas-Verband (UV). Den Gründern unter Federführung von Franz Xaver Haegy ging es um eine in ihren Augen zeitgemäße Verwirklichung der Unitas-Prinzipien. Wegen der Widerstände, die ihnen dabei entgegenschlugen, gründeten sie eine neue Verbindung.

Zunächst noch als "Katholischer Studentenverein" entschied man sich (vermutlich aus Begeisterung für ein Buch des ehemaligen Würzburger Professors Felix Dahn, sicher aber unter dem Eindruck des heroisierenden und historisierenden Zeitgeistes) für den Namen „Gothia“ und wählte die Farben schwarz - gold - grün - welche von den 28 Gründungsmitgliedern aber zunächst noch nicht als Band und Mütze getragen wurden. Man behielt die Prinzipien der Unitas (virtus - scientia - amicitia) bei und wählte den Wahlspruch Cum fide virtus (gemeinhin mit "In Treue fest" übersetzt). Am 16. Juli 1895 erlangte man die Bestätigung des Akademischen Senats der Universität Würzburg, unter dem damaligen Prorektor Wilhelm Conrad Röntgen. Zu den ersten (Ehren-)Mitgliedern gehörten u.a. Theodor Henner, der Dekan der theologischen Fakultät, Rektor und spätere Erzbischof von Bamberg, Friedrich Philipp von Abert, sowie Hermann Schell und der spätere Rektor Johannes Hehn. [1]

Eine Aufnahme in die "Katholicarum Congregativum Confoederatio" (KCC), dem damaligen Zusammenschluss aller katholischen Verbindungen in Würzburg, erreichte man nicht. Dafür trat man im Juni 1898 in ein Korrespondenzverhältnis zum "Katholischen Studentenverein Ripuaria Bonn" (heute K.D.St.V. Ripuaria Bonn) und gründete am 18. Juni 1899 zusammen den "Katholischen Akademischen Stammtisch Burgundia" (heute K.D.St.V. Burgundia München). [2] Dem aus diesen drei Korporationen gegründeten "Kleinen Kartellverband", welcher unter der Bezeichnung "Verband katholischer Studentenvereine" (VKS) auftrat, schloss sich im Jahr 1901 noch der "Studentenverein Arminia Münster" an (später AV Arminia Münster; 2002 in AV Cheruscia zu Münster aufgegangen).

Aufnahme in den CV

Im aufziehenden "Akademischen Kulturkampf" drängte man auf einen Anschluss des VKS an einen größeren Verband. Gothia favorisierte den "Kartellverband Katholischer Deutscher Studentenvereine" (KV), dessen Auffassungen man grundsätzlich teilte. Dies führte jedoch zu Meinungsverschiedenheiten und im Mai 1904 schließlich zum Austritt Gothias aus dem VKS. Als eine Aufnahme in den KV scheiterte, wandte man sich Ende 1904 letztlich an den "Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen" (CV) - wenngleich dies eine Umwandlung in eine farbentragende Verbindung nach sich ziehen und zunächst für einige innere Widerstände sorgen sollte. Am 2. März 1905 wurde die K.D.St.V. Gothia-Würzburg als "Freie Vereinigung" in den CV aufgenommen. Etwa zur gleichen Zeit löste sich auch der verbliebene VKS im CV auf. Schwierigkeiten bereitete in den folgenden Jahren die Suche nach einem geeigneten Kneiplokal. Nach Jahren mit häufig wechselnden Lokalen bezog die Verbindung schließlich im Sommersemester 1916 ihr Heim im traditionsreichen Weinhaus "Stachel", der ältesten Weinstube Würzburgs.[3]

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 und die Einberufung zahlreicher Bundesbrüder unterbrachen das weithin konsolidierte Verbindungsleben. Der aktive Bundesbetrieb wurde erst 1919 wieder in vollem Umfang aufgenommen. Bis zum Ende des Krieges waren von den mittlerweile rund 200 Gothen etwa 130 an allen Fronten eingesetzt. Neben etlichen Verwundeten hatte man insgesamt 22 Gefallene und zwei Vermisste zu beklagen. Die gemeinsamen Kriegserlebnisse ließen bestehende Konflikte zwischen Studenten und Korporationen allmählich in den Hintergrund treten. [4] So gelang am 17. Januar 1919 die Wiederbegründung des Zusammenschlusses der katholischen Korporationen an der Universität Würzburg zum Katholischen Coporationen Convent (KCC). Daneben konnte bereits im Dezember 1918 der Zweckverband der Würzburger Studentenkorporationen ins Leben gerufen werden – ein Novum in Deutschland, das maßgeblich zum Spannungsabbau zwischen nicht-schlagenden und schlagenden Verbindungen beitrug. Dieser Zweckverband sollte sich im Sommer 1919 zu einem Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) erweitern. Im Frühjahr 1919 kam es auch in Würzburg zu Unruhen und Putschversuchen. Anfang April wurde die Räterepublik ausgerufen. Soldaten und Korporationsstudenten - darunter Gothen – gingen schließlich erfolgreich gegen die Revolutionäre vor und befreiten Würzburg. [5] Am 30. Juni 1921 konnte das Erlanger Verbände- und Ehrenabkommen zum Erfolg gebracht werden, außerdem trat Gothia zusammen mit den übrigen Verbindungen des WCV dem Hochschulring Deutscher Art (HDA) bei. Als der Hochschulring sich im Zuge des Hitler-Putsches auf die Seite der Putschisten schlug, erklärte Gothia als erste Korporation des WCV ihren Austritt. Sie stellte sich ganz auf die Seite des Gothen Franz Matt, der als bayerischer Kultusminister und stellvertretender Ministerpräsident wesentlichen Anteil an der Vereitelung dieses Putsches hatte. Weiterhin bemerkenswert ist, dass Gothia sich seit 1923 in der Würzburger Hochschulpolitik engagierte und 1926/27 sowie 1931/32 den 1. AStA-Vorsitzenden stellen konnte. 1926 fand man mit einer burgähnlichen neugotischen Villa am Leutfriedweg 10 endlich ein eigenes Anwesen. Die Einweihung des unter dem Käppele gelegenen Heimes erfolgte am 31. Oktober 1926 durch den Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried, der 1927 das Ehrenprotektorat Gothias übernahm.

Zeit der NS-Diktatur

Das neue Jahrzehnt begann im Februar 1930 mit einem richtungsweisenden Unvereinbarkeitsbeschluss des Verbindungsconvents, wonach ein Mitglied Gothias keinesfalls Nationalsozialist sein könne, ohne zugleich gegen das unveräußerliche Prinzip der Katholizität zu verstoßen. Gothia sprach sich damit als erste Würzburger Verbindung – noch vor der Deutschen Bischofskonferenz – klar gegen den Nationalsozialismus aus. [6]

Im Zuge der Gleichschaltung sahen sich viele Verbindungen mit Repressalien und Zwangsauflösungen konfrontiert.[7] Da der Philistersenior Gothias, Rechtsanwalt Hans Lang, Mitglied der Bayerischen Volkspartei sowie auch der "Bayernwacht" - einer paramilitärischen Organisation der Bayerischen Volkspartei - war, lagerten Waffen auf dem Gothenhaus. Als es Ende Februar 1933 in Bayern vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen der Bayernwacht und der SA kam, drang letztere im Zuge einer "Hausdurchsuchung" am 18. März 1933 gewaltsam in das Verbindungshaus ein und versuchte, alle bei Gothia vermuteten Waffen in Beschlag zu nehmen - jedoch ohne Erfolg. [8] Im Juni 1933 drohte Gothia schließlich wegen der Weigerung, einen sogenannten "nichtarischen" Bundesbruder zu entlassen, die Suspendierung. Gefährlich wurde allen (auch den nichtkatholischen) Verbindungen insbesondere der Bundesführer des "Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes" (NSDStB), Albert Derichsweiler, der im Oktober 1935 verfügte, dass sich im kommenden Semester jeder Student zu entscheiden habe, ob er einer Korporation oder dem Studentenbund angehören wolle. (Rundbrief vom 28. Oktober 1935) [9] Noch bevor der NSDStB den Verbindungen die Anerkennung vollends entziehen konnte, wurde Ende Oktober 1935 auf einer Verbandstagung in Würzburg (auf dem Haus der K.D.St.V. Markomannia Würzburg) die Auflösung des CV beschlossen. Wenige Tage später, am 3. November 1935, beschloss auch Gothia die Selbstauflösung. Am 20. Juni 1938 wurde die Zwangsauflösung und Enteignung sämtlicher katholischer Studenten- und Akademikerverbände, so auch des noch verbliebenen Vereins "Gothenheim e.V." und des Altherrenverbands, verfügt.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verloren 24 Gothen ihr Leben. Zahlreiche Mitglieder katholischer Verbindungen, die für ihre christlichen und rechtsstaatlichen Überzeugungen einstanden, verbrachten lange Zeit in Konzentrationslagern, darunter auch Würzburger Gothen wie Anton Schwarz, der von 1940 bis 1941 im KZ Dachau inhaftiert war, und Ernst Döhling, der im September 1939 als politischer Häftling in das KZ Buchenwald eingeliefert wurde und dort bis zum 8. Mai 1945 bleiben musste. Als schwergezeichneter Mann kehrte er nach Würzburg zurück - wo seine gesamte Familie im Februar 1945 durch einen Luftangriff ums Leben gekommen war. Er sollte 1947 der erste Philistersenior nach der Wiederbegründung werden.[10]

Von der Wiederbegründung bis heute

Gothia wurde am 29. Juli 1947 mit einem feierlichen Kommers in Münnerstadt wiederbegründet und war damit die erste Würzburger CV-Verbindung, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstituierte. Darüber hinaus war Gothia die erste Verbindung Würzburgs, die an den Beisetzungsfeierlichkeiten für Bischof Matthias Ehrenfried Ende Mai und anlässlich der Fronleichnamsprozession Anfang Juni 1948 wieder öffentlich ihre Farben trug - trotz starker Vorbehalte seitens der Universität. Da man Vermögen und Anwesen durch die Nationalsozialisten bzw. die Bombardierung Würzburgs fast vollends verloren hatte, traf man sich in den ersten Monaten im "Maulaffenbäck", einem ehemals renommierten Würzburger Weinlokal, das seinen Betrieb 1947 in der Hofstraße wieder aufgenommen hatte. Im Sommer 1948 war man für kurze Zeit auf die Festung Marienberg gezogen, entschied sich jedoch ab dem Wintersemester 1948/50 für den "Schwarzen Walfisch" als Kneiplokal.

Verbindungshaus der KDStV Gothia-Würzburg in der Rottendorfer Straße

Der Verein "Gothenheim" wurde nach langen Vorverhandlungen mit der Militärregierung und der Stadt am 17. August 1948 durch den Würzburger Stadtrat genehmigt. Die Lizenzierung der aktiven Verbindung erfolgte per Schreiben des Bayerischen Kultusministers, Alois Hundhammer, am 30. November 1949, das vom Rektor der Universität, Ernst Rösser, am 12. Dezember ausgehändigt wurde. Die folgenden Semester dienten der Konsolidierung des Bundes. Am 27. Januar 1954 erwarb man die in der Rottendorfer Straße 26 (ehemals Ludendorffstraße) gelegene Villa des jüdischen Apothekers Max Mandelbaum, welcher nunmehr in den USA lebte und das Haus über einen Rechtsanwalt zum Kauf anbot. [11] Die Villa befand sich von 1938 bis 1945 im Besitz des NS-Gauleiters und Regierungspräsidenten von Mainfranken, Otto Hellmuth, und war nach der plötzlichen Flucht des "Reichsverteidigungskommissars" im Frühjahr 1945 ausgeplündert worden. Entsprechend waren aufwendige Umbau und Renovierungsarbeiten nötig, bis das neue Verbindungshaus 1955 endlich bezogen werden konnte.

Die Veränderungen im Zuge der 68er-Bewegung machten auch vor Gothia nicht halt: An die Stelle von Kneipen traten für einige Zeit "Feiern". Am Katholizitätsprinzip hielt man jedoch ausdrücklich fest. Nach einem Rückgang der Mitgliederzahlen seit Ende der 1960er Jahre stiegen die Receptionen mit Annahme der Ehrenmitgliedschaft durch den Präsidenten der Universität Theodor Berchem im Jahre 1976 wieder etwas stärker an. Ein Vermächtnis des Gothen Friedrich Jacob ermöglichte zu Beginn der 1980er Jahre den Erwerb einer ersten Eigentumswohnung in der Sophienstraße; darüber hinaus erfolgte eine umfassende Renovierung des Verbindungshauses.

2010 feierte die K.D.St.V. Gothia-Würzburg ihr 115. Stiftungsfest. Zurzeit umfasst die Verbindung ca. 370 Mitglieder, davon ca. 40 aktive Studierende.

Ziele und Prinzipien

Gothia beruht auf den Prinzipien virtus, scientia und amicitia. Das patria-Prinzip kam erst durch Eintritt in den CV hinzu. Da Gothia außerhalb des CV gegründet wurde, ist sie auch die einzige Würzburger CV-Verbindung, die eigene Verbindungsprinzipien hat.

  • Virtus und religio beinhalten das Bekenntnis zum katholischen Glauben als lebendigem Grundstein der Verbindung sowie die Bereitschaft, aus ihm das eigene Leben zu gestalten und sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Sie bedeuten weiterhin ein Bekenntnis zu unserem freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat sowie eine Absage an jeglichen Radikalismus von Rechts und von Links.
  • Scientia erfordert das Bemühen um ein zielstrebiges und erfolgreiches Studium sowie den Willen, über den eigenen Horizont und die Grenzen der Fakultät hinaus zu blicken.
  • Amicitia beinhaltet die Förderung wahrer, über die Studienzeit und die eigene Generation hinausgehende Lebensfreundschaft und die gegenseitige Erziehung zu sozial verantwortlichen, selbstbewussten Persönlichkeiten.

Gothia ist dementsprechend nichtschlagend.

Couleur, Wahlspruch und Wappen

Wappen

Couleur

Die Verbindung trägt die Farben schwarz - gold - grün, mit grüner Perkussion am oberen und schwarzer am unteren Aufstoß (bis 1907 golden). Die Fuxenfarben sind schwarz - grün, mit goldener Perkussion. Kopfcouleur ist eine smaragdgrüne Tellermütze (seit 1913). Der Senior trägt über die linke Schulter ein verziertes Band der 1876 gegründeten Freundschaftsverbindung K.Ö.St.V. Austria-Wien im ÖCV als Zeichen der besonderen Verbundenheit. [12] Die heute noch vorhandene "Gründungsfahne" stammt aus dem Jahr 1899.

Der Wahlspruch Gothias lautet "Cum fide virtus!" (zu dt.: "In Treue fest!")

Wappen

Das Wappen ist geviert. "Rechts oben in Gold in den Verbindungsfarben beschleifter Lorbeerkranz, darin offenes Buch mit dem Verbindungswahlspruch; links oben zweifach in den Verbindungsfarben schräglinksgeteilt, darauf der Verbindungszirkel; rechts unten in Grün schräggekreuzt Lyra und Trinkhorn; links unten die Ansicht Würzburgs: die ‚alte Mainbrücke‘ mit Blick zur Festung Marienberg. Golden bordierter Herzschild, in Schwarz ein Tatzenkreuz. Gekrönter Spangenhelm; Decke und drei Straußenfedern in den Verbindungsfarben. (zit. aus: Schieweck-Mauk: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen; S. 337f.)

Zur zeitlichen Entstehung des Wappens ist im "Jahresbericht des Cartellverbandes der katholischen Studentenvereine Ripuaria Bonn und Gothia Würzburg 1898/99" nachzulesen: "Bereits am 6. Juli [sc. 1895] waren Namen und Farben, Wappen und Zirkel des neuen Vereins bestimmt."

Zirkel

Zirkel der KDStV Gothia-Würzburg
Bandknopf in den Farben der KDStV Gothia-Würzburg

Der Gothenzirkel ist ein couleurstudentisches Monogramm der 4 Buchstaben, V, C, F, G sowie eines Rufzeichens. Die Buchstaben stehen für VIVAT CRESCAT FLOREATQUE GOTHIA! (Gothia lebe, wachse und gedeihe!). Eine andere Deutung lautet VIVAT CIRCULUS FRATRUM GOTHIAE! (Es lebe der Kreis der Bundesbrüder Gothias!). Das Rufzeichen steht für IN AETERNUM und bedeutet, dass die Verbindung noch eine Aktivitas besitzt.

Bekannte Mitglieder

  • Friedrich Philipp von Abert (1852−1912), Erzbischof des Erzbistums Bamberg (1905−1912).
  • Helmut Bauer (* 1933), em. Weihbischof in Würzburg.
  • Theodor Berchem (* 1935), Romanistischer Philologe und Präsident der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (1975–2003), Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (1988−2007).
  • Anton Betz (1893–1984), Journalist, Verleger, Publizist und Politiker.
  • Klaus Detter (* 1940), Richter am Bundesgerichtshof (1985−2005).
  • Eduard Eichmann (1870–1946), katholischer Theologe und Kirchenrechtler.
  • Matthias Ehrenfried (1871−1948), Bischof von Würzburg (1924−1948), bekannt als „Widerstandsbischof“ gegen das NS-Regime.
  • Willi Geiger (1909−1994), Jurist, Richter am Bundesgerichtshof und am Bundesverfassungsgericht.
  • Paul Gerlach (1929−2009), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (CSU), Abgeordneter im Deutschen Bundestag (1969–1987).
  • Karl Gößwald (1907−1996), Zoologe und Hochschullehrer.
  • Franz Xaver Haegy (1870−1932), katholischer Theologe, Redakteur und Mitglied des Deutschen Reichstags.
  • Gregor Maria Hanke OSB (* 1954), Bischof von Eichstätt.
  • Johannes Hehn (1873-1932), katholischer Theologe, Professor für alttestamentliche Exegese und biblisch-orientalische Sprachen und Rektor der Universität Würzburg
  • Josef Holler (1881–1959), deutscher Jurist, Oberbürgermeister von Offenburg (1921–1934).
  • Franz Xaver Kiefl (1869−1928), katholischer Theologe, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Würzburg und Domdekan in Regensburg.
  • Nikolaus Lauer (1887-1980), katholischer Theologe, Domvikar und langjähriger Chefredakteur des Speyerer Bistumsblattes. Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und Ehrenbürger der Stadt Blieskastel.
  • Franz Matt (1860–1929), Jurist und Politiker (BVP), bayerischer Kultusminister sowie stellvertretender Ministerpräsident.
  • Sebastian Merkle (1862–1945), katholischer Theologe und Kirchenhistoriker.
  • Hans Müller (1879–1967), deutscher Politiker (BVP), MdL in Bayern.
  • Hans Rebelein (1916–1975), deutscher Chemiker im Lebensmittelbereich.
  • Paul Röhner (* 1927), Politiker (CSU).
  • Josef Schneeberger (1909–1982), Regierungspräsident in Münster (1959−1973).
  • Michael Sievernich SJ (* 1945), katholischer Theologe und Professor für Pastoraltheologie.
  • Herman Schell (1850–1906), katholischer Theologe und Philosoph.
  • Matthias Stickler (*1967), deutscher Historiker, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Würzburg.
  • Timo Stickler (*1971), deutscher Althistoriker, Professor am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Jena.
  • Christoph Uleer (* 1937), deutscher Jurist, seit 2001 Vorstandsvorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung.
  • Wilfried Weber (* 1942), Theologe, Soziologe und em. Hochschullehrer, Gründer der Primum-Vivere Lateinamerikahilfe.

Literatur und Quellen

  • "Gothia jubilans". Festschrift zum 25. Stiftungsfest der KDStV Gothia, Würzburg 1920.
  • KDStV Gothia, in: Doeberl, Michael u.a. (Hrsg.): Das Akademische Deutschland, Berlin 1930, Bd. II, S. 1075.
  • Baumann, Richard: Gothia sei's Panier. 100 Jahre KDStV Gothia zu Würzburg im CV 1895-1995, Würzburg 1995.
  • Becker, Ulrich: Würzburger Couleurkarten, Würzburg 1981, S. 50-53.
  • Brandt, Harm-Hinrich und Stickler, Matthias (Hrsg.): "Der Burschen Herrlichkeit". Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens, Würzburg 1998 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Band 8).
  • Dowe, Christopher: Auch Bildungsbürger. Katholische Studierende und Akademiker im Kaiserreich, Göttingen 2006.
  • Dünninger, Hans: Festschrift zum 60. Stiftungsfest der K.D.St.V. Gothia-Würzburg im CV, Würzburg 1955.
  • Ders.: 1895–1965. 70 Jahre KDStV Gothia-Würzburg, Würzburg 1965.
  • Ders.: KDStV Gothia-Würzburg, in: Willkommen in Würzburg zur 78. Versammlung des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen, 23.-27.07.1964, S. 34ff.
  • Ders.: KDStV Gothia-Würzburg, in: Studentenschaft und Korporationswesen an der Universität Würzburg, Würzburg 1982, S. 240-242.
  • Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e. V. (Hrsg): CV-Handbuch, 3. erweiterte Auflage, Regensburg 2000.
  • Grün, Bernhard / Schellakowsky, Johannes / Stickler, Matthias / Süß, Peter A. (Hrsg.): Zwischen Korporation und Konfrontation. Beiträge zur Würzburger Universitäts- und Studentengeschichte.
  • Hartwig, Stephan u.a. (Verf.): Fuchsenfibel Gothiae, Würzburg 1995.
  • Schieweck-Mauk, Siegfried: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen, Würzburg 1997.
  • Ders.: »Durchhalten, solange es geht!« Ein katholischer Studentenverband im Dritten Reich: Der „CV“, in: GDS [=Gemeinschaft für Deutsche Studentengeschichte]-Archiv 4 (1998), S. 53–67.
  • Spitznagel, Peter: Studentenschaft und Nationalsozialismus in Würzburg 1927 – 1936, in: Studentenschaft und Korporationswesen an der Universität Würzburg, Würzburg 1982, S. 89-138.
  • Stickler, Matthias: Neuerscheinungen zur Studentengeschichte seit 1994. Ein Forschungsbericht über ein bisweilen unterschätztes Arbeitsfeld der Universitätsgeschichte, in: Rüdiger vom Bruch (Hrsg.): Jahrbuch für Universitätsgeschichte, Band 4, Stuttgart 2001, S. 262–270.
  • Stitz, Peter: Der CV 1919–1938. Der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, München 1970.
  • Ders.: Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960.
  • Süß, Peter A.: Grundzüge der Würzburger Universitätsgeschichte 1402–2002. Eine Zusammenschau, Insingen 2007.
  • Werr, Florian: Geschichte des Cartell-Verbandes der katholischen deutschen Studenten-Verbindungen, Berlin, 2. Aufl. 1900.
  • Wurm, Hermann Josef: Handbuch für den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, 3. Auflage, Berlin 1905 (S. 55f)

Einzelnachweise

  1. Vgl. hierzu: Bericht des katholischen Studenten-Vereins Gothia. Nr. 5 (8) Würzburg, 1. Juni 1902, S. 23f (I. Chronik. Winter-Semester 1901)
  2. Die Hintergründe für den Kartellabschluss werden dargelegt in: Gothia jubilans. Festschrift zum 25. Stiftungsfest der K.D.St.V. Gothia. 1920, S. 8. Die Gründung des VKS steht in keinem kauselen Zusammenhang mit der Nichtaufnahme in den KCC - dies lag wohl mehr an der Unitas, wie überhaupt die Gründung Gothias in den katholischen Kreisen als Skandal aufgefasst wurde, weshalb man die Verbindung anfangs in gewisser Weise boykottierte.
  3. Couleurkarte des damaligen Verbindungshauses
  4. Einen ausführlichen und quellenreichen Einblick in die Geschichte der Studentenverbindungen in der Weimarer Republik bietet: Stickler, Matthias: Zwischen Reich und Republik. Zur Geschichte der studentischen Verbindungen in der Weimarer Republik, in: Brand, Harm-Hinrich / Stickler, Matthias (Hrsg.): "Der Burschen Herrlichkeit". Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens, Würzburg 1998, S. 85-123 (inkl. eines Abdrucks der Tagungsdiskussion).
  5. Vgl. ausführlich zur Revolution 1919 in Würzburg und deren Niederschlagung: Köttnitz-Porsch, Bettina: Novemberrevolution und Räteherrschaft 1918/19 in Würzburg, Würzburg, 1985 (=Mainfränkische Studien 35).
  6. Siehe: Schieweck-Mauk, Siegfried: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen, Würzburg 1997, S. 334.
  7. Vgl. hierzu ausführlich und auch kritisch: Grüttner, Michael: Die Korporationen und der Nationalsozialismus, in: Brandt/Stickler (Hrsg.): "Der Burschen Herrlichkeit" (wie Anm. 3), S. 125-144.
  8. Gothia galt zu Beginn der 1930er Jahre als führende Korporation in den von der Universität veranstalteten "Wehrsportkämpfen". "Wir bekamen dadurch einen etwas 'kriegerischen' Ruf. Da ist es denn nicht weiter verwunderlich, daß wir [katholischen Verbindungen], als die nationale Revolution ausbrach (...) von den Nationalsozialisten als etwaige Gegner betrachtet werden mußten. Da scheint man nun gerade uns infolge unseres 'kriegerischen' Rufes als einen besonderen Gefahrenherd betrachtet zu haben. (...) Am 18. März 1933 erschienen auf dem Hause eine Gruppe SA mit zwei blauen Polizisten, die 1½ Stunden lang von oben bis unten nach Waffen suchten. Das Ergebnis war so, wie es nicht anders sein konnte. Es wurde ein altes, von ehrwürdigem Rost bedecktes Seitengewehr und im Archiv, wo die guten alten Bierzeitungen und sonstige Dinge von vergangenen Zeiten träumen, ein Kinderrevolver gefunden. Wir waren also doch nicht so gefährlich wie man geglaubt hatte." (zit. aus: Rundbrief vom 1. Juni 1933)
  9. Vgl. hierzu auch: Grüttner, Michael: Studenten im Dritten Reich. Paderborn, München, Wien, Zürich, 1995 S. 310: Derichsweilers Strategie lief ganz offensichtlich darauf hinaus, die politisch zuverlässigen Korporationen in den NSDStB einzugliedern und den nicht integrationsfähigen Rest langsam auszutrocknen. Zu diesem Zweck wurden die im Wintersemester 1935/36 neu immatrikulierten Studenten vor die Alternative gestellt, entweder in den NSDStB oder in eine Korporation einzutreten. Wenig später verbot Derichsweiler allen NSDStB-Mitgliedern die gleichzeitige Mitgliedschaft in einer Verbindung, beteuerte aber ausdrücklich, wolle die weiterhin bestehenden 'Korporationen an ihrem Eigenleben nicht behindern'. Jedoch trugen solche Maßnahmen kaum zu einer Stärkung des NSDStB bei. Die meisten Korporationen scheuten vor einer Eingliederung in den NSDStB zurück, zumal dieser als Voraussetzung die Übergabe der Korporationshäuser verlangte. Auch viele Burschenschaften waren mit der Entscheidung ihrer Führung nicht einverstanden und verweigerten den Anschluss an den NSDStB. Einige Verbindungen entschlossen sich zur Auflösung oder zur Suspendierung, andere versuchten, den bisherigen Korporationsbetrieb weiter aufrecht zu erhalten.
  10. Zahlreiche Bundesbrüder wurden von der Gestapo in Haft genommen: Ernst Döhling, Hans Müller, Eustach Bühner, Nikolaus Lauer, Anton Betz, Josef Herterich; mehrere hatten erhebliche berufliche Nachteile: Hans Müller, Valentin Henselmans, Anton Betz, Josef Holler, Josef Herterich.
  11. Max Mandelbaum verkaufte die luxuriöse Villa 1938 an die Stadt Würzburg. Der Kaufpreis betrug 100.000 Reichsmark, was nur in etwa einem Drittel des damaligen Wertes für das Gebäude entsprach. Bereits am nächsten Tag wurde dem Gauleiter Otto Hellmuth eine unkündbare Hypothek von der Stadt eingeräumt. Vgl. ausführlich zur Geschichte der jüdischen Apothekerfamilie Max Mandelbaum: Leimkugel, Frank: Wege judischer Apotheker. Emanzipation, Emigration und Restitution: Die Geschichte deutscher und osterreichisch-ungarischer Pharmazeuten, 2. Auflage, Frankfurt 1999, S. 127-128.
  12. Nähere Informationen hierzu auf der Internet-Seite der K.Ö.St.V. Austria-Wien im ÖCV. Seite der KÖStV Austria-Wien im ÖCV

Weblinks


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