Jürgen Friedrich (Fußballspieler)

Jürgen Friedrich (Fußballspieler)

Jürgen „Atze“ Friedrich (* 11. November 1943 in Dresden) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Funktionär. Er war Präsident und Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Jürgen Friedrich wurde in Dresden geboren. Noch als Kind zog er mit seiner Familie nach Berlin, wo er als kleiner Bruder „Atze“ genannt wurde.[1] Er ist gelernter Großhandelskaufmann.[1]

Karriere als Fußballspieler

Als Profi spielte er bei Eintracht Frankfurt (1963–1968) und beim 1. FC Kaiserslautern (1968–1974). Er spielte 236 mal in der Fußball-Bundesliga und schoss 38 Tore. Für den FCK absolvierte er in der Bundesliga 158 Spiele und schoss 26 Tore. Seine aktive Karriere musste er im Alter von 31 Jahren nach einem schweren Beinbruch beenden.

Größte Erfolge als Spieler

Mit Eintracht Frankfurt belegte er in der Bundesliga 1963 Platz 3 und 1967 Platz 4. Im DFB-Pokal erreichte er 1964 das Endspiel in Stuttgart, wo man dem TSV 1860 München mit 0:2 unterlag. Mit dem FCK kam er ebenfalls in das DFB-Pokalendspiel, welches in Düsseldorf gegen den FC Schalke 04 0:5 verloren wurde.

Friedrich als Präsident beim 1. FCK

Jürgen "Atze" Friedrich war in zwei Amtsperioden Präsident des 1. FC Kaiserslautern: von 1976 bis 1981 und von 1985 bis 1988. Nach seinem Rücktritt beim FCK zum Ende der Saison 1987/1988 war er dann noch kurzzeitig Sportdirektor beim Bundesligarivalen Eintracht Frankfurt (Saison 1988/1989).

Nach dem Abstieg am Ende der Spielzeit 1995/1996 stürzte Friedrich – mit anderen Oppositionellen, darunter der ehemalige Trainer Karl-Heinz Feldkamp – den Vereinschef des 1.FC Kaiserslautern, Norbert Thines. Er übernahm erneut die Verantwortung beim Pfälzer Traditionsverein, zunächst als Vorsitzender des Aufsichtsrates. In dieser Funktion verpflichtete er Trainer Otto Rehhagel, unter dessen Regie dem Verein 1997 der sofortige Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga gelang. In der darauffolgenden Saison 1997/1998 wurde der 1. FC Kaiserslautern als erster Aufsteiger sensationell Deutscher Meister und erreichte die damit verbundene Qualifikation zur Champions League. Friedrich war mittlerweile auf den neugeschaffenen Posten des Vorstandsvorsitzenden (der den bisherigen „Präsidenten“ ersetzte) gewechselt.

Doch nach diesem überragenden Erfolg ging es nur noch bergab. Nach der Ära Rehhagel, der nach dem 7. Spieltag der Saison 2000/2001 von seinem Amt zurücktrat, landete man in der Bundesliga auf einem enttäuschenden 8. Platz. Auch in der anschließenden Saison 2001/2002 gelang unter dem Trainer-Duo Andreas Brehme und Reinhard Stumpf nur ein 7. Platz, was damals ein sehr unbefriedigendes Saisonergebnis darstellte.

Danach wurde Friedrich direkt in einen Finanz- und Steuerskandal in Zusammenhang mit Persönlichkeitsrechten von Fußballprofis verwickelt. Er musste sich vor Gericht mit seinem Vorstandskollegen Gerhard Herzog und Aufsichtsratschef Dr. Robert Wieschemann unter anderem wegen Steuerhinterziehung verantworten und wurde auch rechtskräftig verurteilt. Nach Friedrichs Amtszeit stand der Verein 2002 knapp vor dem Konkurs.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b kicker.de: Interview mit Kaiserslauterns Vorstandsvorsitzenden Jürgen Friedrich

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