Jörg-Peter Mittmann

Jörg-Peter Mittmann

Jörg-Peter Mittmann (* 1962 in Minden) ist ein deutscher Komponist und Musiktheoretiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mittmann erhielt seine künstlerische Ausbildung u.a. bei Giselher Klebe und Walter Steffens (Komposition), Helmut Winschermann und Gernot Schmalfuß (Oboe). Zugleich studierte er Philosophie und Geschichte (u.a. bei Reinhart Koselleck), seit 1982 mit Unterstützung der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1992 promovierte er in München bei Rolf-Peter Horstmann mit einer Arbeit über den frühen Deutschen Idealismus. Es folgten Publikationen, Vorträge und Seminare insbesondere zu den Themen Subjektivität, Sprachanalyse, Musikästhetik und Musiktheorie. 1990 gehörte er zu den Gründern des Ensemble Horizonte (Detmold), dessen konzeptionelle und künstlerische Leitung in seinen Händen liegt. Neben der zeitgenössischen Musik prägt die Orientierung an thematischen Leitfäden und das Zusammenwirken mit Vertretern anderer Künste die Ensemblearbeit und ebenso das kompositorische Schaffen Mittmanns.

Werke (Auswahl)

  • Triptychon (1981) für Chor und Orchester
  • Versuch einer Melodie I und II (1983) für Oboe solo
  • Ballade (1984) für großes Orchester
  • Chiarina (1987) für Klavier
  • Naturstudie I und II (1988) Raumkomposition für 3 bzw. 4 Hörner
  • Kreuzweg (1992) für Oboe, Violine und Orgel
  • Traum des Bösen (1993) Trio für Englischhorn, Klarinette und Horn nach einem Gedicht von Georg Trakl
  • …dem All-Einen (Exkurse I, 1995) szenische Kammermusik über pantheistische Texte für Gesang. Oboe, Streichtrio und Klavier
  • Sphärische Polyphonie (1995) Musik für acht Spieler nach dem Bild "Gelb-Rot-Blau" von Kandinsky
  • Kreuzgesang (1996/97) für Frauenstimme und kleines Orchester auf Texte von Nietzsche, Thomas von Aquin u.a.
  • Bilder des Südens (1997) für Kammerensemble nach Bildern von Paul Klee.
  • ascendant I - IV (1997/98/2000) für variable Besetzung
  • Gegenstücke (1998) Zehn musikalische Marginalien für sieben Spieler
  • Dona nobis pacem (1998) Konzertszene für Violine und Ensemble
  • Sie heißen mich Mignon (1999) Psychogramm für Sprecher, Sängerin und Ensemble
  • Landschaften der Seele (2000/2001) Streichquartett mit Worten von Paul Eluard
  • "The View from Nowhere" (2000) für Gitarre und Ensemble
  • Neunundneunzig und Eins (2000) Kammermusiktheater (abendfüllend) für fünf Spieler, Pantomime und elektronische Klänge
  • autopoiesis (2001/2) für sechs Spieler
  • … mit Bach (2002/09) Annäherung an das Choralvorspiel „Jesu bleibet meine Freude“ für Ensemble/ für kleines Orchester
  • Traumspiel (2002) nach Motiven von Franz Schubert für großes Orchester
  • spektral (2003) Klangbilder nach Gedichten von Georg Trakl für zehn Spieler
  • Brahms-Kaleidoskop (2005) für Oboe, Violine, Viola und Violoncello
  • Railroad Turnbridge (2006) für kleines Orchester
  • Mit silbernen Dornen (2006) für Harfe solo
  • Passacaglia (2006) für kleines Orchester
  • L’aura serena (2008) musica riservata für Harfe und Gitarre
  • selbdritt (2008) szenische Musik für drei Violinen
  • lamento (2008) Musik in Anlehnung an Monteverdis „Lamento della ninfa“ für sieben Spieler [1]
  • Papillons (2009) Intermezzi für Harfe, Viola und Oboe
  • Dem Unendlichen (2009) Musik auf Worte von Klopstock für Sopran und 6 Instrumente
  • Die Zwitschermaschine (2009) Hommage a Kle(b)e für Streichorchester und Schlagzeug
  • Vor des Wassers fließendem Gesicht (2010) Reflexionen über ein Gedicht von Rilke für Sänger und Ensemble
  • Gravity's Rainbow (2010) Rhapsodie nach Motiven des gleichnamigen Romans von Thomas Pynchon für 10 Blechbläser und Schlagzeug

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Musikerberuf und bürgerliches Bildungsideal in: R. Koselleck (Hrsg.): Bildungsbürgertum im 19.Jahrhundert. Teil II Stuttgart 1990
  • Tathandlung und absolutes Subjekt in: Philosophische Rundschau 4/1993 S. 274-290
  • Das Prinzip der Selbstgewißheit. Fichte und die Entwicklung der nachkantischen Grundsatzphilosophie Bodenheim: Athenäum Hain Hanstein, 1993
  • Über die präreflexive Existenz meiner selbst in: Ch.Asmuth (Hrsg.): Sein - Reflexion - Freiheit Amsterdam, Philadelphia 1997
  • Vom sprachlichen Zugang zum Absoluten in: Philosophische Rundschau 2/1997 S. 64-73
  • Meta-Musik. Zum Problem musikalischer Selbstreferenz in: G.Scholtz u.a.(Hrsg.): Philosophischer Gedanke und musikalischer Klang Frankfurt a.M. 1999
  • Der musikalische Gedanke. Versuch einer Typologisierung in: W.Keil/J.Arndt (Hrsg.): "Was du nicht hören kannst, Musik" - zum Verhältnis von Musik und Philosophie im 20. Jahrhundert, Hildesheim 1999
  • Zwischen Mythos und Moderne – neue Tendenzen der Descartes-Rezeption in: Philosophische Rundschau 4/2000
  • ‚JÁ JSEM’. KOMENTÁŘ K § 1 ZÁKLADU VŠEHO VĔDOSLOVÍ in: Jindrich Karásek / Jiří Chotaš (Hrsg./Übers.): Fichtova teorie subjektivity S. 28-60 Praha 2007
  • Können musiktheoretische Aussagen empirisch verifiziert werden? in: J. Ph. Sprick, R. Bahr, M. v. Troschke (Hrsg.): Musiktheorie im Kontext Berlin 2008 S. 115-124
  • Intramedial Reference and Metareference in Contemporary Music in: Werner Wolf (ed.) Metareference in the Arts and Media Amsterdam 2009
  • Der dodekaphone Impressionist - Zu Luigi Dallapiccolas piccola musica notturna in: Zeitschrift der Ges. für Musiktheorie (hrsg. von Folker Froebe) 7/2 (2010)
  • Musikalische Selbstauslegung: eine sichere Quelle historischer Musiktheorie ? Überlegungen zu Skrjabin und Schönberg in: Musiktheorie als interdisziplinäres Fach. 8. Kongress der Gesellschaft für Musiktheorie Graz 2008 (musik.theorien der gegenwart 4), hrsg. von Christian Utz, Saarbrücken: Pfau 2010, S. 401-412.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurzbeschreibung

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