Julius Ringel

Julius Ringel
Julius Ringel als Generalmajor 1941

Julius Alfred Ringel (* 16. November 1889 in Völkermarkt, Kärnten; † 11. Februar 1967 in Bayerisch Gmain, Bayern) war ein österreichischer und deutscher Offizier, zuletzt General der Gebirgstruppe und Befehlshaber mehrerer großer Verbände im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Julius Ringel besuchte ab 1905 eine Landwehr-Kadettenschule in Wien, wo er am 18. August 1909 zum Fähnrich befördert wurde und in das k.u.k. Landwehr-Infanterie-Regiment 4, eine Gebirgsjägereinheit, kam. 1910 erfolgte die Beförderung zum Leutnant.

Erster Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kämpfte Julius Ringel als Oberleutnant in Galizien und an der Alpenfront mit dem Gebirgs-Schützen-Regiment 2. Er kam nach Kriegsende in italienische Kriegsgefangenschaft.

Zwischenkriegszeit

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nahm er in Kärnten an Kämpfen gegen jugoslawische Freischärler teil und wurde danach in das neu geschaffene Bundesheer aufgenommen. 1930 erreichte Julius Ringel den Rang eines Majors. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant 1932 kam er in den Stab der 5. Gebirgsjäger-Brigade. Er war ein führendes Mitglied des 1936 gegründeten illegalen Nationalsozialistischen Soldatenringes (NSR). Beim Anschluss Österreichs zeigte er sich als überzeugter Nationalsozialist. Er wurde in die Wehrmacht übernommen und Chef des Stabes der 3. Gebirgs-Division, welche von Generalmajor Eduard Dietl kommandiert wurde. Am 1. Februar 1939 erfolgte die Beförderung zum Oberst und er wurde Kommandeur des Infanterie-Regiments 74.

Zweiter Weltkrieg

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde er Chef des Stabes der 268. Infanterie-Division und ab 27. Oktober 1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 266. Mit diesem Regiment wurde er im Westfeldzug 1940 eingesetzt.

Nachdem er am 7. Juni 1940 wieder in die 3. Gebirgs-Division zurückkam, wurde er mit der Aufstellung der 5. Gebirgs-Division beauftragt. Seine Beförderung zum Generalmajor erfolgte am 1. November 1940. Mit dieser Division nahm er am Krieg gegen Griechenland teil, durchstieß die Metaxas-Linie und drang über Saloniki und die Thermopylen bis nach Athen vor. Im Mai 1941 nahmen Teile seiner Division an der Luftlandeschlacht um Kreta teil, bei der die Insel erobert wurde.

Anschließend wurde Julius Ringel mit seinem Verband an die Ostfront verlegt und nahm dort an Angriffs- und Stellungskämpfen an der Newa, am Wolchow und am Ladogasee teil und wurde am 25. Oktober 1943 zum Generalleutnant befördert. Außerdem erhielt er für seine Leistungen am 23. Oktober 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Nach verlustreichen Abwehrkämpfen wurde er mit seiner Truppe im November 1943 nach Oberitalien transportiert und nahm unter anderem an der Schlacht um Monte Cassino teil, wo er auch die Gustav-Linie erreichte. Ab 1. April 1944 wurde er Kommandierender General des LXIX. Gebirgs-Korps in Kroatien, welches der Heeresgruppe F unter Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs unterstellt war. Julius Ringel wurde am 1. Juni 1944 zum General der Gebirgstruppe befördert und am 24. Juni 1944 übernahm er das XVIII. Gebirgs-Korps, das der 20. Gebirgs-Armee unterstand.

Am 22. Juni 1944 wurde Ringel Befehlshaber des Wehrkreises XVIII (zuständig für Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg). Im Gegensatz zum Wiener Wehrkreis XVII beteiligte er sich aber nicht an dem Attentat vom 20. Juli 1944, obwohl sein Chef des Generalstabes mit den Verschwörern sympathisierte.

Im Wehrkreis XVIII bildete Ringel aus den dort stehenden Verbänden ab Februar 1945 das Armeekorps Ringel, mit dem er in die Kriegsgefangenschaft ging.

Generalleutnant Ringel gehörte zu den getreuen Gefolgsleuten Hitlers. Am 30. Januar 1943, dem 10. Jahrestag der Machtergreifung, wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen[1].

Auszeichnungen (Auszug)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Roland Kaltenegger, Schörner. Feldmarschall der letzten Stunde , München 1994, S.394, Anm. 41
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.631
  3. Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934-1944, Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6, S.83

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