Josef Hoegen

Josef Hoegen

Josef Hoegen (* 28. November 1898 in Troisdorf; † 1973) war ein deutscher Gestapo-Beamter in Köln.

Leben

Hoegen, dessen Vater Malermeister war, nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende zunächst Gelegenheitsarbeiter, gehörte Hoegen ab 1922 der Kriminalpolizei an.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wechselte Hoegen am 17. August 1933 zur politischen Abteilung der Kriminalpolizei. Von dort wurde Hoeger 1934 zur Kölner Gestapo versetzt und arbeitete unter der Leitung von Ferdinand Kütter. Hoeger ermittelte dort insbesondere gegen politische Gegner des Nationalsozialismus. 1935 leitete er die Verhaftungen und Verhöre gegen Mitglieder der KPD in Bonn. Im selben Jahr trat er auch in die NSDAP ein. Dokumentiert ist seine Folterung von Nikolaus Wasser. 1941 wurde er wegen Schwarzmarktgeschäften vom Dienst suspendiert und aus der Partei ausgeschlossen. Folgend wurde er zu sechs Monaten Haft verurteilt und musste ab August 1942 zu einem Bewährungseinsatz zur Einsatzgruppe B nach Smolensk. Anfang Oktober 1943 gelangte Hoeger wieder auf seinen alten Posten bei der Kölner Gestapo (Kommando Küttner).

Hoegen wurde nach Kriegsende im September 1945 von alliierten Kräften verhaftet und später deutschen Behörden überstellt. In einem Nachkriegsprozess wurde Hoegen im September 1949 zu neun Jahren Haft verurteilt. Verfahrensgegenstand war die Misshandlung und Aussageerpressung von verhafteten SPD- und KPD-Mitgliedern sowie die Misshandlung und Erschießung von Angehörigen der Widerstandsbewegung „Freies Deutschland“ in den Jahren 1944 und 1945.[1] Nach seiner Haftentlassung 1953 arbeitete er als selbständiger Kaufmann in Köln.

Einzelnachweise

  1. Zusammenfassung des Verfahrens bei Justiz und NS-Verbrechen.

Weblinks


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