Johann Stangl

Johann Stangl

Johann Stangl (* 3. Juli 1923 in Augsburg; † 9. Mai 1988 ebenda) war ein deutscher Mykologe. Sein botanisch-mykologisches Autorenkürzel lautet „Stangl“.

Johann Stangl absolvierte von 1937 bis 1940 eine Schlosserlehre und war anschließend bis zu seiner Verwundung 1944, die eine bleibende Behinderung zur Folge hatte, Soldat. Ab 1946 arbeitete er bei den Stadtwerken Augsburg zunächst als technischer Zeichner und war zuletzt bis zu seiner Pensionierung 1983 Betriebsinspektor.

Neben seiner Berufstätigkeit war Stangl ein anerkannter Mykologe, wobei er sich die Kenntnisse der Pilze autodidaktisch angeeignet hat.

Stangls Spezialgebiet waren die Großpilze mit dem Schwerpunkt auf der Gattung Inocybe. Dabei hat er neben pilzfloristischen Studien verschiedener Gebiete auch die Systematik dieser Gattung bearbeitet und dabei eine Reihe von Arten abgegrenzt und taxonomisch geklärt und eine Reihe Sippen erstmals beschrieben und benannt. Mit seinen Arbeiten wurde Stangl zum international anerkannten Mykologen, nach dem eine Reihe von Pilzen benannt wurden, so Inocybe stangliana, Squamanita stangliana oder Coprinus stanglianus und dem renommierte Mykologen wie Hanns Kreisel, Bruno Cetto oder Rolf Singer Beiträge gewidmet haben. Zeugnis für seine internationale Anerkennung sind seine Veröffentlichungen im Ausland, so beispielsweise in der tschechischen Zeitschrift für Mykologie.

Stangl hat die Pilze nicht nur gesammelt und mikroskopisch bestimmt, sondern auch vielfach mit Mikrozeichnungen versehen und aquarelliert. Eine weitere Leistung von Stangl ist die Revision des Herbars von Max Britzelmayr, der im 19. Jahrhundert die Mykoflora der Umgebung von Augsburg bearbeitet hat.

Seine Belege werden im Staatsherbarium München aufbewahrt und bilden einen wichtigen Bestandteil der dortigen Sammlungen.

Veröffentlichungen

Neben 40 kleineren Publikationen ist seine Publikation „Die Gattung Inocybe in Bayern. Hoppea 46: 1-409. 1989“ als sein Hauptwerk zu bezeichnen.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Stangl — was an Austrian luger who competed during the 1950s. He won the bronze medal in the men s singles event at the 1955 European luge championships in Hahnenklee, West Germany.References* [http://www.eiskanal.com/eiskanal kunstbahnrennrodeln… …   Wikipedia

  • Stangl — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Stangl (1899–1946), österreichischer Politiker (SPÖ) Burkhard Stangl (* 1960), österreichischer Avantgarde und Jazzgitarrist und Komponist Christian Stangl (* 1966), österreichischer Skyrunner… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Nelböck — Dr Johann Nelböck (1903 ndash;1954) was a former student of Moritz Schlick, the founder of the group of philosophers and scientists known as the Vienna Circle.On June 22, 1936, Nelböck, who had already twice been committed to a psychiatric ward… …   Wikipedia

  • Alexander Stangl — (* 26. Februar 1899 in Pöttsching; † 20. März 1946 in Eisenstadt) war ein österreichischer Politiker (SPÖ) und Metallarbeiter. Stangl vertrat die SPÖ von 1945 bis 1946 im Burgenländischen Landtag. Stangl wurde als Sohn des Fabrikarbeiters Michael …   Deutsch Wikipedia

  • Max Britzelmayr — (* 7. Januar 1839 in Augsburg; † 6. Dezember 1909 ebenda) war ein deutscher Lehrer, Lichenologe und Mykologe. Sein botanisch mykologisches Autorenkürzel lautet „ Britzelm.“. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • Schondorf am Ammersee — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Europameister im Rennrodeln — Logo der FIL Hans Rinn, bislang erfolgreich …   Deutsch Wikipedia

  • Championnats d'Europe de luge — Infobox compétition sportive Championnats d Europe de luge Création 1914 Organisateur(s) Fédération internationale de luge de course Périodicité Bisannuel …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Sta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Sobibor extermination camp — Sobibor redirects here. For the nearby town, see Sobibór. Sobibor Extermination camp Nazi extermination camps in occupied Poland (marked with black and white skulls) …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”